Fürth hat wieder ein Prinzenpaar

22.10.2015, 10:10 Uhr
Fürth hat wieder ein Prinzenpaar

© Foto: Mantel

„Ich wollte schon immer einmal eine Prinzessin sein“, gibt Martina Kisslinger unumwunden zu. Sie und ihr Lebensgefährte Robert Deuerling, der betont, dass er wirklich ganz freiwillig dabei ist, werden als Prinzenpaar Martina die Erste und Robert der Erste, die anstehende Narrenzeit im Namen der Großen Carnevalsgesellschaft „Fürther Kleeblatt 1912“ regieren.

„Wir sind schon ganz gespannt, was uns erwartet!“, sagen sie unisono. Der Verein selbst zeigt sich glücklich, wieder ein Prinzenpaar zu haben, nachdem im letzten Jahr eine Prinzessin allein das Zepter schwang. „Wie jeder Verein kämpfen wir um Mitglieder und Gelder“ seufzt Lothar Maltera, der schon 55 Jahre im Verein ist. „Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, an Spenden zu kommen. Die Garderobe des Prinzenpaares kann daher leider nicht vom Verein übernommen werden, dazu fehlen uns schlichtweg die Mittel.“ Er gab 1954 selbst den Prinzen und viel hat sich seitdem nicht verändert: Noch immer müsse man dabei vor allem einen guten Eindruck machen und natürlich genug Zeit mitbringen. Immerhin muss das Prinzenpaar bis zum Ende der Session so viele Termine der anderen Karnevalsvereine wahrnehmen, wie nur möglich. „Da entstehen Freundschaften, die ein Leben lang halten!“, sagt Maltera.

Monika Schwundek, 1. Vorsitzende und Präsidentin des Vereins geht noch einen Schritt weiter. „Wir vermitteln Werte wie Zusammenhalt und Kameradschaft. Leider kämpfen wir noch immer gegen das Vorurteil, dass bei Karnevalsvereinen nur tief ins Glas geschaut wird. Das entspricht überhaupt nicht der Realität. Sicherlich nimmt das Feiern bei uns einen besonderen Platz ein, aber großes Augenmerk legen wir vor allem auf die Kinder und Jugendarbeit im Verein.“ Im Unterschied zu Sportvereinen zum Beispiel gehe es aber nie um Leistung oder das Gewinnen, es stehe immer das Miteinander im Vordergrund.

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