Generationenwechsel: Eppelein-Festspiele bekommen neuen Regisseur

8.11.2019, 20:25 Uhr
Als Erster Losunger wird Regisseur Robert Schuster (3.v.r.) in der nächsten Saison nicht mehr auf der Bühne stehen, wie hier bei einer Aufführung der vergangenen Saison 2017.

Als Erster Losunger wird Regisseur Robert Schuster (3.v.r.) in der nächsten Saison nicht mehr auf der Bühne stehen, wie hier bei einer Aufführung der vergangenen Saison 2017.

Seit 2005 ist das Nürnberger Land um eine kulturelle Attraktion reicher: Damals hatte das historische Schauspiel "Eppelein von Gailingen" seine Premiere und zieht seitdem alle drei Jahre Besucher aus nah und fern an, die das Volksstück von Werner Müller über den "ehrlichen Strauchdieb" in der unvergleichlichen Kulisse der Burgthanner Burg sehen wollen. Dass die Festspiele sind, was sie sind, ist neben dem Autor dem bisherigen Begründer und Festspielleiter Helmut Buchner zu verdanken. Nun tritt der "Vater der Eppelein-Festspiele" zurück ins zweite Glied. Bernhard Schuster, langjähriger Darsteller nicht nur bei Eppelein, rückt auf, und lässt sich von Lothar Schölzke, der ebenfalls über viele Jahre Schauspielerfahrung verfügt, assistieren.

Schuster ist bei Eppelein von Anfang an dabei. Ähnlich sieht es bei Lothar Schölzke aus, der allerdings nicht nur auf der Bühne steht, sondern auch regelmäßig als Komparse bei richtig großen Fernseh- und Kino-Produktionen vor der Kamera stand. Beide also keine blutigen Anfänger mehr, dennoch bekennt Robert Schuster: "Das sind schon große Stiefel, in die ich da hineinwachsen muss."

Eppelein-Festspiele : Gedanken über die Nachfolge

Bereits während der letzten Festspiel-Saison hat sich abgezeichnet, dass Helmut Buchner es vor seinem 80. Lebensjahr etwas langsamer angehen lassen will. „Ja“, sagte Schuster, er würde die Leitung gern übernehmen, aber nur unter der Bedingung, dass es bei der Regie bleibt und das „ganze Drumherum“ von jemand anderem gemanagt wird. Er ist froh, dass er sich auf Lothar Schölzke verlassen kann, den er gern als die „graue Eminenz“ bezeichnet, weil der das große Ganze im Visier hat. Und letztendlich wird auch die noch grauere Eminenz, Helmut Buchner, weiterhin mit Rat und Tat den beiden Neuen zur Seite stehen.

Neue Schauspieler-Generation

Zu den Aufgaben des 64-jährigen Schölzke gehört unter anderem die Besetzung der Rollen, denn nach 15 Jahren sind nun viele Schauspieler der ersten Generation aus ihren Rollen herausgewachsen. Schölzke hat einige Laienspieler von den jüngsten Neumarkter Passionsspielen mitgebracht. „Insgesamt haben wir 28 neue Positionen im Spiel 2020“, führt er an. Und darunter sind mit den Rollen des Eppelein, der Agnes und des Volckamers die wichtigsten Parts neu zu besetzen. Ein Umbruch, nicht nur bei der Spielleitung, sondern auch bei den Schauspielern, ist also in der neuen Saison zu erwarten.

Ganz große Neuerungen in Dramaturgie, Handlung und Organisation sind nicht zu erwarten, eine Premiere aber freut die beiden Spielleiter: Zum ersten Mal haben sie fünf Darsteller mit Down-Syndrom von der Laufer Lebenshilfe im Ensemble, die Dennis Kummarnitzky, Eppelein-Akteur und Lebenshilfe-Geschäftsführer, vermittelt hat.

Was sich dagegen nicht ändern wird, so hofft Schuster, ist der gute Teamgeist, den Buchner aufgebaut hat. Dazu gehört auch die Unterstützung von vielen Seiten, in erster Linie vom Träger des Festspiels, der Fördergemeinschaft Burg Burgthann mit ihrem Museumstrupp und der Gemeinde mit Bürgermeister Heinz Meyer an der Spitze sowie dem Bauhof.

Karten gibt es schon

Im Januar werden die Werbemaßnahmen verstärkt, erste Aktivitäten hat man aber auch da schon hinter sich, zum Beispiel auf der Consumenta. Dort spielten Eppelein-Akteure auf der Bühne des Frankenfernsehens zwei Szenen aus dem Volksstück. Auch dem künftigen Schirmherrn Landrat Armin Kroder hat eine Abordnung bereits ihre Aufwartung gemacht.

Der Kartenvorverkauf hat ebenfalls schon angefangen, hier denken die Organisatoren vor allem an Eppelein-Tickets als Weihnachtsgeschenk.

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