Generationenwechsel im Kreistag Nürnberger Land

23.9.2020, 19:54 Uhr
Generationenwechsel im Kreistag Nürnberger Land

© Andrea Beck

15 von ihnen kamen zur Feier im großen Sitzungssaal des Laufer Landratsamts und wurden von Landrat Kroder mit warmen Worten und einer Geschenketüte verabschiedet. "Das deutsche Gesetz schafft für die Bürger die Möglichkeit, vor Ort Entscheidungen zu treffen. Aber das funktioniert nur, wenn Menschen bereit sind, mitzumachen", sagte Kroder. Er wisse, welcher Zeitaufwand dafür nötig sei.

Besonderes Lob, in Form von langem Applaus der ehemaligen Kollegen, erhielten die geschiedenen Mitglieder, die guten Gewissens als Urgesteine bezeichnet werden können.

42 Jahre sind rekordverdächtig

Allen voran der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete Kurt Eckstein, der seit 1978, also 42 Jahre, im Kreistag des Nürnberger Lands saß. Bereits vor 1978 war Eckstein Gemeinderat der damals selbstständigen Gemeinde Pühlheim, die 1978 Teil der Stadt Altdorf wurde. Seitdem saß der ehemalige Landwirt ununterbrochen im Altdorfer Stadtrat. Für sein langjähriges Engagement wurde er unter anderem mit dem Verdiens­torden des Freistaats ausgezeichnet.

Ebenfalls viel Durchhaltevermögen bewiesen Elfi Beck, Klaus Hähnlein, Andreas Kögel und Veronika Nette, die ihre Parteien seit 1990 im Kreistag vertraten. Beck erarbeitete sich in den 30 Jahren den Ruf als das "grüne Gewissen" der SPD-Fraktion und war in ihrer Amtszeit in fast allen Gremien des Rats aktiv.

Der ehemalige Schnaittacher Bürgermeister und langjähriger Vertreter der Freien Wähler im Kreis- und Bezirkstag, Klaus Hähnlein, machte sich vor allem durch seine Funktion als langjähriger Sprecher der FW-Fraktion im Kreistag einen Namen.

CSU-Politiker Andreas Kögel, ehemals Bürgermeister von Simmelsdorf, war in seiner Amtszeit in fast allen Ausschüssen und Gremien des Kreistags aktiv, zuletzt unter anderem im Rechnungsprüfungsausschuss.

Genau wie seine Parteikollegin Veronika Nette aus Burgthann, die zeitweise den Vorsitz des Rechnungsprüfungsausschusses übernahm und sich in der Seniorenarbeit engagierte. Daneben war die ehemalige Chefsekretärin 20 Jahre lang ehrenamtliche Richterin am Verwaltungsgericht Ansbach.

Zwei bekannte Gesichter des Kreistags

Nach 24-jähriger Amtszeit verabschiedeten sich Hans-Joachim Dobbert und Norbert Reh aus dem Kreistag, die beide mehrere Jahre als weitere Stellvertreter des Landrats den Kreistag repräsentierten.

Der Schnaittacher Hans-Joachim Dobbert, der zuletzt die Bunte Liste im Kreistag vertrat, war dort bis 2014 Fraktionssprecher der Grünen. Der SPD-Politiker Norbert Reh, ehemaliger Bürgermeister in Schwarzenbruck, saß bis zum Mai im Kreisausschuss und im Ausschuss für Schulen, Sport und Kultur.

Nach 18 Jahren Kreistag ist Schluss

Mit Thomas Beyer legte im Mai ein bekannter Vertreter der SPD in Bayern nach 18 Jahren seinen Sitz im Kreistag nieder. Der ehemalige Landtagsabgeordnete aus Henfenfeld war mehrere Jahre der Sprecher der SPD-Fraktion im Kreistag.

Ebenfalls nach 18 Jahren schieden Karl-Heinz Herrmann (FDP), Manfred Dauphin (FDP), Erich Odörfer (CSU) und Konrad Rupprecht (CSU) aus dem Amt. Seit 2007 war René Tomingas (SPD) Kreisrat. Ernst Bergmann (SPD), Bernd Ernstberger (SPD), Ulrike Eyrich (Grüne), Hartmut Herzog (FW), Adolf Pohl (FW) und Iris Reiß (SPD) wurden 2008 gewählt.

Ab 2014 saßen Andreas Tiedtke (FW), Erwin Unfried (SPD), Ulrich Weber (SPD), Heinz Pflaumer (REP) und Thomas Winter (Bunte) im Kreistag. Genau wie Thiemo Graf (Grüne) seit 2015. Als jüngste Mitglieder räumten Josef Springer (CSU), nach vierjähriger Amtszeit, und Leo Meier (REP), nach zwei Jahren im Amt, im Mai ihre Kreistagssitze.

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