Antisemitismus

Großrazzia gegen "Islamisches Zentrum Hamburg" und auch Objekte in Bayern

Isabel Pogner

Online-Redaktion

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16.11.2023, 08:14 Uhr

Im Rahmen von Ermittlungsmaßnahmen gegen das "Islamische Zentrum Hamburg" (IZH) sind am Donnerstag 54 Objekte in Hamburg, Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen durchsucht worden. Das teilte das Bundesinnenministerium am Morgen mit. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, das IZH werde seit langem vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet und als islamistisch eingestuft.

Das IZH sei eine klar extremistische Organisation, die dem Mullah-Regime in Iran unterliege. Beweis dafür sei etwa das Buch "Der Islamistische Staat", dessen Autor beispielsweise die Steinigung bei Ehebruch und die öffentliche Hinrichtung Homosexueller befürwortet, berichtet der "Spiegel".

Das Bundesamt für Verfassungsschutz gehe davon aus, dass das IZH auf bestimmte Moscheen und Vereine großen Einfluss bis hin zur vollständigen Kontrolle ausübt. Innerhalb dieser Kreise grassiere häufig eine deutliche antisemitische und antiisraelische Grundeinstellung.

Schon lange haben die Behörden das IZH im Visier. Die Ermittler hoffen, durch die Durchsuchungen genügend Beweise zu finden, um das irantreue Zentrum dichtmachen zu können. Vor einem Jahr hatte die Ampel einen Antrag im Bundestag gestellt, um prüfen zu lassen, ob das IZH als "Drehscheibe der Operationen des iranischen Regimes in Deutschland geschlossen werden kann." Das IZH weist sämtliche Vorwürfe zurück.

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