Advent beim Altmühl-Boten: Das fünfte Türchen öffnet sich

Gunzenhausen - Heute öffnet sich das fünfte Türchen im Adventskalender des Altmühl-Boten.

In einer so recht zu Herzen gehenden Weihnachtsgeschichte muss schon ein wenig übertrieben werden. Für unserem Adventskalender heute also die höchst dramatisch übersteigerte Mähr von der Weihnachtsgurke:

Zu jener Zeit, als Vater und Mutter noch keinen Fernseher besaßen und das Internet sozusagen immerzu ausgefallen, weil noch nicht erfunden war, hatten alle Familien sehr, sehr viele Kinder. So viele kleine Mäuler waren einfach nicht satt zu kriegen und besonders im Dezember saßen die Buben und Mädchen im Schein einer einzigen Adventskerze am Tisch und knabberten vor lauter Hunger an ihren Fingernägeln.

Weißenburg-Gunzenhausen

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Der Vater aber war vor einiger Zeit in Nürnberg gewesen und hatte einen einzigen Lebkuchen mitgebracht. Den sollte sein liebstes Kind am Heiligen Abend bekommen, während die Mutter den übrigen ausnahmsweise ein Zuckerbrot schmieren wollte. Der Vater überlegte und überlegte, aber er konnte nicht herausfinden, welches Kind ihm denn nun das Liebste war. Er hatte für jedes Einzelne einen besonderen Platz in seinem Herzen reserviert.

Wer die Gurke zuerst entdeckt

Auch die Mutter wusste zuerst keinen Rat. Doch dann hatte sie eine Idee: Zwischen den bunten Glaskugeln und dem Lametta, das am Weihnachtsbaum glitzern sollte, wollte sie eine Essiggurke an einem grünen Band aufhängen. Dasjenige Kind, das die Gurke zuerst entdeckte, sollte das einzige Weihnachtsgeschenk bekommen.

Gunzenhausen

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Auch heute wird der Brauch noch manchmal gepflegt. Allerdings mit ein wenig anderen Spielregeln. Das Kind, das heutzutage das Weihnachtsgurken-Suchspiel gewinnt, bekommt zu dem ganzen Geschenkeberg noch ein zusätzliches Päckchen überreicht.

Unser Weihnachtsgurke wurde fürs Foto übrigens an einer Fichte am Waldrand nahe der Theilenhofener Schindeiche platziert. Und wenn sie nicht gefressen ward, dann hängt sie dort noch heute!