Generationenwechsel

Altmühlfranken: SPD-Politikerin Christa Naaß kandidiert nicht mehr für Bezirkstag

ab-Redaktion

21.6.2022, 15:00 Uhr
Bezirksrätin Christa Naaß, hier spricht sie bei der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, will den Stab in jüngere Hände übergeben.

© privat, NN Bezirksrätin Christa Naaß, hier spricht sie bei der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, will den Stab in jüngere Hände übergeben.

Über 30 Jahre lang war sie das überregionale politische Gesicht der SPD. Nun hat sich Christa Naaß entschlossen, im Herbst 2023 nicht mehr für den mittelfränkischen Bezirkstag zu kandidieren, dem sie seit 2013 angehört.

Lange Mitglied im Landtag

19 Jahre lang vertrat die Haundorferin den Stimmkreis Ansbach-Süd/Weißenburg-Gunzenhausen und ganz Mittelfranken im Bayerischen Landtag. Seit neun Jahren wirkt sie als Bezirksrätin und Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten im mittelfränkischen Bezirkstag.

Der jetzige Zeitpunkt ist nach Meinung der 67-Jährigen für einen Generationenwechsel der richtige. Auch ihr Abschied aus der Landespolitik vor neun Jahren sei ein ganz bewusster Schritt gewesen, um jüngeren Kandidaten die Möglichkeit zu geben, ein überregionales Mandat anzustreben.

„Selbstverständlich werde ich mein Mandat bis zum Ende der Legislaturperiode weiter mit viel Einsatz ausüben und die Kandidatinnen und Kandidaten im Unterbezirk Ansbach tatkräftig im Wahlkampf unterstützen“, kündigte Naaß an.

Vieles erreicht

Stolz ist 67-Jährige, dass sie gemeinsam mit ihren Fraktionskollegen Gisela Niclas, Sven Ehrhardt und Dr. Horst Krömker als Vorsitzende des Bildungsausschusses sowie als Leiterin des Runden Tisches Sucht und Substitution vieles anstoßen und erreichen konnte.

Naaß nennt etwa die Einrichtung des ersten mittelfränkischen Behindertenrates, den Ausbau der ambulanten psychosozialen Hilfsangebote und der Suchthilfe in Mittelfranken, die finanzielle Unterstützung des Bezirks bei der Einrichtung von Pflegestützpunkten oder die Förderung und den Ausbau der Partnerschaft des Bezirks mit der Woiwodschaft Pommern in Polen sowie den Aufbau der Kontakte mit dem Ziel einer Partnerschaft mit der Region Südmähren in der Tschechischen Republik.

„Obwohl es meine eigene Entscheidung ist, fällt es mir schwer, daran zu denken, im Herbst 2023 nicht mehr im Bezirkstag und als Teil der Verwaltung mitarbeiten zu können“, sagt Naaß. Aber es wird mir nicht langweilig werden, denn ich bin nach wie vor Mitglied des Haundorfer Gemeinderates und Kreisrätin im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.“

Große Bereicherung

Auch als Landesvorstandsmitglied der Bayern-SPD sowie in ihren zahlreichen Ehrenämtern ist sie weiter gefordert. „Ich bin dankbar, dass ich so viele Jahre in guter Gesundheit diese vielfältigen Aufgaben zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger ausüben konnte und durfte. Das war auch eine große Bereicherung für mich persönlich“, sagt Naaß.

Die beiden SPD-Kreisvorsitzenden Bianca Bauer und Harald Dösel äußerten Verständnis für die Entscheidung der Haundorferin, nehmen diese aber auch mit Bedauern zur Kenntnis: „Mit Christa Naaß verlässt eine weithin bekannte sowie äußerst engagierte und durchsetzungsstarke Streiterin für soziale Gerechtigkeit die bezirkspolitische Bühne.

Wie schon zuvor in ihrer langjährigen Arbeit als Landtagsabgeordnete lag ihr das Wohl der Menschen in unserer Region immer am Herzen. Für ihre hervorragende Arbeit und den bewundernswerten Einsatz danken wir Christa Naaß von Herzen“, sagt Harald Dösel.

Weiterhin vor Ort tätig

Zugleich freuen sich die beiden SPD-Vorsitzenden darüber, dass die langjährige SPD-Politikerin auch weiterhin in der Kommunalpolitik vor Ort tätig sein und sich dabei mit ihrer Erfahrung einbringen wolle.