Altmühlsee: Kaum Geld für Investitionen

20.2.2018, 05:41 Uhr
Altmühlsee: Kaum Geld für Investitionen

© Limes-Luftbild.de

Der einstimmig beschlossene Haushalt 2018 hat ein Volumen von 2,44 Millionen Euro: 1,93 Millionen für die laufenden Einnahmen und Ausgaben (Verwaltungsetat) und 505.400 für Investitionen und Schuldentilgung (Vermögensteil). Der ZVA muss keine neuen Schulden machen. Derzeit steht er mit rund einer Million Euro in der Kreide, teilte Siegfried Ehalt von der Kämmerei der Gunzenhäuser Stadtverwaltung mit.

Bei den Einnahmen aus Verpachtungen und den wichtigen Parkgebühren scheint nicht mehr viel Luft nach oben zu bestehen. Ehalt prognostizierte, dass die guten Ergebnisse der Vorjahre heuer wohl nicht mehr erreicht werden. Zugleich gibt es einen erheblichen Bedarf beim Unterhalt der in die Jahre gekommenen Anlagen. So müssen Dächer repariert werden, auf denen Photovoltaikanlagen angebracht wurden - die Dächer sind undicht. Und der Zweckverband gibt ein Gutachten zur Privatisierung seiner Schifffahrtslinie in Auftrag.

Geld aus den Bezirken

Wie immer müssen die ZVA-Partner Geld über die Umlage bereitstellen. Die 336.000 Euro im Verwaltungshaushalt kommen vom Bezirk Mittelfranken, den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach sowie den Kommunen Gunzenhausen, Muhr, Arberg und Ornbau.

Der Fokus lag in der Haushaltssitzung schon bald auf den Investitionen. Weil eine Tilgung in Höhe von 43 000 Euro geleistet wird, umfassen die baulichen Maßnahmen 462 000 Euro. ZVA-Vorsitzender Karl-Heinz Fitz, der Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, und Geschäftsführer Daniel Burmann, machten deutlich, dass der Zweckverband selbst nur für 140.000 Euro investieren könne (Umlage im Vermögenshaushalt). Den großen Rest steuern der Bezirk und der Freistaat bei.

Spitzenreiter Schlungenhof

Die größte Investition stellt die Beleuchtung von der Auslauftulpe zum Seezentrum Schlungenhof dar (100.000 Euro). Dieses Projekt auf einer Länge von 1,2 Kilometern ist die Fortsetzung der Beleuchtung von der Kernstadt bis zur Auslauftulpe - das geschah unter der Regie der Stadt Gunzenhausen, und jetzt ist der ZVA an der Reihe. Fitz warb nachdrücklich dafür: Die Beleuchtung werde dankbar angenommen, sei wertvoll und als vorrangig anzusehen. Für die Beleuchtung erhofft sich der ZVA einen 60-prozentigen Zuschuss, das Nähere muss mit der Regierung besprochen werden. Ohne staatlichen Zuschuss lässt der Verband die Finger von der Maßnahme.

Das Seezentrum Schlungenhof erhält zudem eine Stromsäule (30.000 Euro) am Minigolfplatz. Damit wird die Durchführung von Veranstaltungen erleichtert, zum Beispiel beim Drachenfest.

Der Pächter zahlt mit

Am Seezentrum Muhr steht die Sanierung des Bauhofgebäudes an (40.000 Euro); die Maßnahme sei dringend, hieß es. Das ATSC-Seglerheim wird so umgebaut, dass dort künftig übernachtet werden kann (20.000 Euro). Der Wohnmobilstellplatz soll ausgebaut werden. Zunächst braucht es dafür eine Planung (15.000 Euro). Das Seezentrum Wald sieht heuer die Erweiterung der Terrasse am Kiosk (15.000 Euro), wobei auch der Pächter seinen Teil dazu beiträgt.

Am Surfzentrum Schlungenhof wird die öffentlichen Sanitäranlage barrierefrei saniert (50.000 Euro). Direkt vor dem Erlebnisspielplatz auf der Walder Seeseite sind die Stellplätze immer nass. Dem wird für 30.000 Euro abgeholfen. Am Seezentrum Wald wird heuer der Bau der Wasserrettungsstation abgeschlossen. Es sind Mehrkosten von 45.000 Euro "entstanden", die der Zweckverband schultern muss. Die Station wird wohl 285 000 Euro kosten.

Alles andere als Luxus

Wie Karl-Heinz Fitz deutlich machte, könne der ZVA nur das Nötigste machen, mit Luxus habe das nichts zu tun. Und dabei würden die Gebäude und anderen Anlagen immer älter, wie man an den undichten Dächern sehen könne. Fitz zog den Vergleich zum Zweckverband Brombachsee: Dieser investiert heuer 950.000 Euro. Am Altmühlsee bräuchte man eigentlich auch einen Strom- und Wasseranschluss für das Eventgelände bei Wald, wo das Fischerfest stattfindet. 100.000 Euro würde das kosten, doch "das können wir uns zurzeit nicht leisten", sagte Fitz.

Es gelte also weiter das Ziel, die Einnahmen zu erhöhen, deshalb auch die Überlegungen bei den Wohnmobilstellplätzen. Und mit dem Thema Schifffahrt, die neu und attraktiv sein solle, müsse man sich weiter befassen. Schließlich wolle man auch über Fasshäuser am Altmühlsee reden. Das geschah dann im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.

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