Altmühlsee: Kräftiges Minus bei den Übernachtungen

14.9.2020, 17:10 Uhr
Altmühlsee: Kräftiges Minus bei den Übernachtungen

© Foto: Wolfgang Dressler

Unmittelbar nach dem Corona-Lockdown "hatten wir große Befürchtungen", gestand Burmann in der jüngsten Sitzung des ZVA im Gunzenhäuser Haus des Gastes. Aber nach dessen weitgehender Aufhebung Anfang Juni "hat es sich Gott sei Dank gut entwickelt", sei die Saison "schnell in Fahrt gekommen". Die Leute hätten viel Zeit gehabt, und viele von ihnen hätten Ferien im Ausland gescheut.

Als Ende Juni der Altmühlsee wieder einmal von Blaualgen heimgesucht wurde, habe das den "Zuspruch eingedämmt", so Burmann. Gleiches habe gegolten, als überregionale Medien vermeldeten, dass "das Fränkische Seenland total überfüllt" sei.

Ansonsten freilich sei die Sommersaison gut verlaufen, der Juli 2020 sei sogar "einer der besten überhaupt gewesen" und habe auch weiten Teilen der Gastronomie "Rekordumsätze" beschert.


Die Gastronomen am Altmühlsee atmen auf


Dennoch, legte Burmann den ZVA-Räten dar, sei "das Frühjahr nicht ganz aufzuholen, das fehlt uns". Wegen der Pandemie habe er zwischendurch mit einem Haushalts-Minus von 300.000 Euro kalkuliert, inzwischen "hoffen wir, es deutlich verringern zu können", sagte er. Aber er warnte auch: "Ein Defizit wird bleiben."

Ein Grund dafür ist, dass der ZVA (wie auch der Zweckverband Brombachsee) mit den Pächtern seiner Kioske und Restaurants besonders faire, umsatzabhängige Pachtverträge schließt. Was bedeutet, dass in Krisenzeiten, oder auch bei schlechtem Wetter, die Gastwirte keine oder nur eine geringe Pacht abführen müssen – und diese Einnahmen fehlen dann wiederum dem ZVA.

Hans-Dieter Niederprüm stieß im Haus des Gastes ins gleiche Horn. Zwar laufe das Geschäft mit den Tagesausflüglern gut, so der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fränkisches Seenland, "aber im Übernachtungstourismus verzeichnen wir trotz des guten Juli ein Defizit von 39 Prozent". Das sei "im Herbst nicht mehr aufzuholen". Er prophezeihe bis zum Jahresende ein Minus von 20 Prozent, vor allem weil das Geschäftsfeld Tagungen und Kongresse weiterhin problematisch bleibe.

Hinsichtlich der Berichte vom angeblich überfüllten Seenland wiegelt Hans-Dieter Niederprüm ab und spricht von "drei bis vier Spitzentagen, an denen sehr viel los ist". Aber: "Das sind punktuelle Entwicklungen und hat mit Overtourism nichts zu tun."

Ganz im Gegenteil, meint der Urlaubsfachmann: "Wir haben noch Luft nach oben." Und vermutlich auch mit Blick auf den bei Langlau geplanten Center Parc, zu dem er sich schon mehrfach positiv geäußert hat, fügt er hinzu: "Das sind Chancen, die wir nutzen müssen."

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