Auhausen: Ein Weihnachtsmarkt der anderen Art

26.11.2016, 17:28 Uhr
Auhausen: Ein Weihnachtsmarkt der anderen Art

© Archivfoto: Tippl

140 Mitarbeiter zählt das Unternehmen von Martin Stark mittlerweile und jeder davon packt beim Weihnachtsmarkt ehrenamtlich mit an. Auch die Dorfgemeinschaft ist involviert. Das ist Ehrensache, denn der gesamte Erlös der Veranstaltung wird gespendet. Vor zwei Jahren strömten fast 10 000 Menschen in den Ort am Rande des Ries, am Ende konnten 9000 Euro ausgeschüttet werden. Das Geld kommt Projekten in Afrika, krebskranken Kindern, der Dorfgemeinschaft oder Mitarbeitern, die in eine Notlage geraten sind, zugute.

Rund 20 Aussteller werden ihre Stände aufbauen, es gibt Kochvorführungen, eine lebendige Weihnachtswerkstatt und viele musikalische Darbietungen. Der Markt öffnet am Freitag, 2. Dezember um 16 Uhr seine Pforten und geht am Samstag ab 14 sowie am Sonntag ab 11 Uhr jeweils bis 20 Uhr weiter.

Kurz nach der Jahrtausendwende besuchte Firmeninhaber Martin Stark zusammen mit seiner Frau Anita eine Krippenausstellung. Die beiden waren so begeistert, dass sie beschlossen, eine solche Veranstaltung auch nach Auhausen zu holen. 2003 sorgten dann über 150 Krippen für weihnachtliches Flair. Im Jahr darauf, erzählt Stark im Gespräch mit dem Altmühl-Boten, wurde der Ruf nach einer Neuauflage laut — der Weihnachtsmarkt in der Zimmerei und Schreinerei Stark war geboren.

Auhausen: Ein Weihnachtsmarkt der anderen Art

© Fotos: Natalis

Eine ganz wichtige Rolle für den Zimmermannsmeister, der im Betrieb stets die traditionelle Kluft trägt, spielt bei dieser Veranstaltung der gute Zweck. Ganz allgemein wird der soziale Gedanke bei „Stark Inspiration“ großgeschrieben. Mitarbeiter, die dem Betrieb jahrzehntelang die Treue gehalten haben, zu entlassen, weil sie ab einem gewissen Alter „nicht mehr aufs Dach“ können, das kommt für Martin Stark nicht in Frage. Deshalb wird bei Stark möglichst viel auf dem Betriebsgelände in Auhausen vorgefertigt. So sind die Mitarbeiter nicht Wind und Wetter ausgesetzt, sondern in geheizten Hallen tätig, Montagetische erleichtern die Arbeit zusätzlich. Und das Know-how bleibt in der Firma.

Gegründet wurde die Zimmerei 1920 von Friedrich Löh, mit Martin Stark ist bereits die vierte Generation am Ruder. Als er in der Firma anfing, zählte sie gerade einmal sieben Mitarbeiter. 1997 übernahm Martin Stark den Betrieb mit 35 Mitarbeitern, heute stehen 140 Menschen in dem Unternehmen in Lohn und Brot. Längst werden in Auhausen Komplettlösungen vom Keller bis zum Dach samt Innenausbau angeboten. Zur Zimmerei und Schreinerei gehört auch ein Planungs- und Architekturbüro und schließlich gesellte sich heuer noch die „Immo Stark“ dazu. Um sich auf dem 4,5 Hektar großen Gelände von A nach B zu bewegen, stehen den Mitarbeitern fünf Firmenfahrräder zur Verfügung, rege genutzt werden sie auch und vor allem vom Chef.

Der soziale Gedanke geht bei Martin Stark Hand in Hand mit dem Umweltbewusstsein, davon zeugt nicht zuletzt das neue Heizhaus, das derzeit entsteht. Zudem sind die Starks mehr oder weniger Selbstversorger. Das fängt beim selbstgebackenen Brot an und hört beim Mosten und den artgerecht gehaltenen Tieren nicht auf. „Mich interessiert alles, was sich um Nahrungsmittel und ländliches Leben dreht“, erläutert der engagierte 49-Jährige.

Auhausen: Ein Weihnachtsmarkt der anderen Art

Sein Unternehmen hat sich nicht zuletzt mit pfiffigen Ideen, wie den Schäferwagen, einen Namen gemacht. Die gehören seit 2006 zum Programm und werden ganz individuell nach Kundenwunsch eingerichtet. Aus Auhausen kommen auch die drei Schäferwagenkirchen des Dekanats Gunzenhausen.

Im weiten Umkreis einzigartig sind die Holz-Modulhäuser, die das Unternehmen komplett in den Hallen in Auhausen zusammenbaut und vor Ort quasi über Nacht aufstellt. Die transportfähigen Module werden in einer Kombination aus Massivholz- und Holzrahmenbauweise hergestellt und entsprechen der KfW- 55-Bauweise, sind also energetisch auf dem neuesten Stand. Zu 97 Prozent werden diese Module in Auhausen gebaut, vor Ort muss nur noch das Fundament gelegt und das Haus zusammengeschraubt werden.

Das spart laut Verkaufsleiter Stefan Meyer nicht nur Energie, sondern dank einer extrem kurzen Bauzeit auch Nerven. Stehen die Module erst einmal vor Ort, dann ist das neue Heim sofort bezugsfähig und bietet dank seiner Holzbauweise ein angenehmes Wohnklima.

Vor rund fünf Jahren begann das Auhauser Unternehmen mit der Entwicklung dieser Modulhäuser. Mittlerweile wurden bereits 22 gebaut, das eigene Planungsbüro auf dem Firmengelände ist ebenfalls in einem Modulgebäude untergebracht. Ein eingerichtetes Musterhaus steht in Hohenschäftlarn bei München, im kommenden Jahr soll aber auch auf dem Firmengelände eines entstehen.

Die Häuser wurden nicht zuletzt mit Blick auf den steigenden Bedarf von bezahlbarem Wohnraum konstruiert. Sie sind vergleichsweise günstig und vor allem sehr schnell verfügbar.

Ein Geheimnis des Erfolges ist sicher auch, dass die ganze Familie im Betrieb mit anpackt. Vater Hermann Stark ist die „gute Seele“ des Betriebs und bei der Kalkulation eine unschätzbare Hilfe, Anita Stark die Personalleiterin. Die fünfte Generation steht mit Schreinergesellin Lena und Maximilian, der noch in der Ausbildung ist, bereits in den Startlöchern.

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