Blick hinter die Kulissen im Gunzenhäuser Krankenhaus

17.5.2020, 16:39 Uhr
Blick hinter die Kulissen im Gunzenhäuser Krankenhaus

© Julia Kamann, Klinikum Altmühlfranken

Für die meisten der 17 700 stationären Patienten; die jährlich im  Klinikums Altmühlfranken behandelt werden  – 1000 mehr, als Gunzenhausen Einwohner hat – beginnt der Klinikaufenthalt mit der stationären Aufnahme. Eine Mitarbeiter heißt die zukünftigen Patienten willkommen und bespricht mit ihnen die Details des bevorstehenden Aufenthalts.

Pro Tag werden im Durchschnitt die Versicherungskraten von etwa 35 Patienten eingelesen, Behandlungsverträge aufgesetzt und unterschrieben, Wahlleistungen wie Chefarztbehandlung oder Einbettzimmer vereinbart. Jeweils zwei Mitarbeiter sind an den beiden Standorten des Klinikums (in Gunzenhausen und Weißenburg) in der stationären Aufnahme tätig. Neben den administrativen Arbeiten sind Freundlichkeit und Menschenkenntnis besonders wichtig, weiß Josef Brattinger in Gunzenhausen und hört den Menschen, die zu ihm kommen, erst einmal zu. "Man muss sich auf die Patienten einlassen, sie kennenlernen, auf sie eingehen und ihnen oft auch Ungewissheit, Sorge und Angst nehmen." Am Dialekt erkenne er häufig den Heimatort des Gegenübers und beginne ein kleines persönliches Gespräch, um von den Sorgen abzulenken. Danach falle es manchem schon viel leichter, stationär am Klinikum zu bleiben.

Notfälle und Patienten, die am Wochenende aufgenommen werden, bekommen die Mitarbeiter dagegen häufig erst später zu Gesicht. Ihre Unterlagen werden von den Stationen, auf die sie gebracht wurden, an die Aufnahme weitergegeben. Offene Fragen und Wünsche, zum Beispiel zu Wahlleistungen, werden von den Aufnahmemitarbeitern zu einem späteren Zeitpunkt direkt am Patientenbett auf der Station geklärt. "Hier müssen wir uns Zeit nehmen, das persönliche Gespräch mit dem Patienten ist besonders wichtig", betont Gertraud Wenzel, Mitarbeiterin der Aufnahme in Weißenburg.

Ist ein Patient im Ausland krankenversichert, ist das Aufnahmeverfahren gleich umfangreicher. Ist ein Patient – wider Erwarten – nicht bei der angegebenen Krankenkasse gemeldet, sind es die Mitarbeiter der Aufnahme, die nachforschen. Darüber hinaus klären sie Anfragen von Krankenkassen und Patienten, prüfen nach der Entlassung des Patienten die Vollständigkeit der Unterlagen und rechnen mit den Krankenkassen ab. Auch mit dem Standesamt ist die stationäre Aufnahme in Kontakt und übermittelt beispielsweise am Standort Weißenburg die Geburtsmeldungen.

Noch mehr Zeit nehmen

Was sich nun wegen Corona für die Mitarbeiter der Stationären Aufnahme geändert hat? Sie tragen jetzt einen Mund-Nasen-Schutz, eine gläserne Scheibe trennt Mitarbeiter und Gegenüber. Sehr früh schon wurden Hinweisschilder zum Mindestabstand und Markierungen am Fußboden angebracht. An den administrativen Aufgaben hat sich wenig geändert. Um ein Vielfaches wichtiger geworden ist es jedoch, dass die Mitarbeiter der stationären Aufnahme sich nun noch mehr Zeit nehmen, jedem einzelnen Patienten aufmerksam zuhören, ihm Sorgen nehmen und Sicherheit und Zuversicht für den Aufenthalt am Klinikum Altmühlfranken geben.

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