Bombenalarm: Helfer aus Gunzenhausen waren gefordert

22.2.2019, 06:04 Uhr
Bombenalarm: Helfer aus Gunzenhausen waren gefordert

© BRK-Bereitschaft

Um kurz nach 14 Uhr gingen am Montagnachmittag bei der ehrenamtlichen Bereitschaft Gunzenhausen die Funkmeldeempfänger — so wie bei vielen anderen Ehrenamtlichen in ganz Mittelfranken. Innerhalb von Minuten verließen Einsatzkräfte ihren normalen Alltag und machten sich auf den Weg zur Rettungswache. Dort wurden zwei Fahrzeuge vorbereitet und innerhalb von einer Viertelstunde waren vier Helfer mit einem Krankenwagen und einem Rettungswagen unterwegs nach Schwabach. Dort sammelten sie sich mit anderen Einsatzkräften aus dem Kreisverband Südfranken, um dann gemeinsam nach Fürth zu fahren.

Eine Kolonne von insgesamt acht Fahrzeugen setzte sich dann um 15 Uhr in Schwabach in Bewegung. In einem geschlossenen Verband benötigte sie allerdings fast eine Stunde, um sich den Weg durch das Verkehrschaos im Großraum Nürnberg/Fürth zu bahnen. Der "geschlossene Verband" stellt eine Sonderform im Straßenverkehr dar und gilt als ein Fahrzeug. Das bedeutet, wenn das erste Fahrzeug bei Grün über die Ampel fährt, ziehen alle Fahrzeuge nach, auch wenn die Ampel zwischendurch schon auf Rot geschalten hat. Für andere Verkehrsteilnehmer ein ungewohntes Bild. Mehrere Verbände schlängelten sich durch das gesamte Stadtgebiet. Teilweise ging im Berufsverkehr nichts mehr.

Abendlicher Einsatz

Die Gunzenhäuser Kameraden sammelten sich gemeinsam mit weiteren Fahrzeugen aus ganz Mittelfranken und der Oberpfalz auf dem Parkplatz eines Baumarkts. Dort wurden alle registriert und mussten erst mal warten. Im Lauf der Zeit wurden verschiedene Fahrzeuge zu Einsätzen abgerufen, andere kamen wieder zurück. Für den Rettungswagen aus Gunzenhausen ging es um kurz vor 19 Uhr zum ersten Einsatz. Eine Frau in einer Notunterkunft hatte keine Medikamente dabei, da sie nicht mehr zu ihrer Wohnung kam. Der Blutdruck musste von einem Notarzt gesenkt werden. Im Anschluss von diesem Einsatz verblieb der Rettungswagen an dieser Notunterkunft, falls noch mal etwas passieren sollte.

Nach einiger Zeit wurden dann beide Fahrzeuge zusammen mit mehreren anderen Transportfahrzeugen zu einem Gymnasium in der Kaiserstraße gerufen. Dort wurden die Patienten der Schön-Klinik betreut. Da die Entschärfung und die Sprengung nicht im geplanten Zeitraum durchgeführt werden konnten, wurden alle Patienten auf andere Krankenhäuser verteilt. Die beiden Sanitätsautos aus dem Landkreis bekamen jeweils einen Patienten. Sie brachten beide in das Krankenhaus in Gunzenhausen, sodass sie weiter in einer klinischen Versorgung betreut werden können. Um 23 Uhr waren beide Fahrzeuge am Krankenhaus Gunzenhausen wieder frei und durften zurück auf die Rettungswache. Die Hilfe der Gunzenhäuser wurde in Fürth oder Nürnberg nicht mehr benötigt. Nach kurzen Aufräumarbeiten konnten dann die vier Sanitäter wieder nach Hause.

Strukturen stimmen

Der außergewöhnliche Einsatz zeigte deutlich, dass die Katastrophenschutzstrukturen außerordentlich gut funktionieren und die Arbeit der Ehrenamtlichen unverzichtbar ist. Auch das Rote Kreuz aus Gunzenhausen ist fest in das System integriert und kann innerhalb kürzester Zeit zu solchen Einsätzen ausrücken. Ein Dank galt allen Helfern, die dies möglich gemacht haben.

Die Bereitschaft Gunzenhausen des Roten Kreuzes sucht auch weiterhin neue Mitglieder. Unter der Internet-Adresse www.bs-gunzenhausen.de können sich interessierte Mitbürger über die Arbeit der Einheit informieren und auch den Kontakt zu den Sanitätern herstellen. Diese lassen sich auch gerne mal über die Schulter schauen.

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