Das Ende einer Ära beim BRK: Wolf-Dieter Ueberrück tritt ab

18.4.2021, 07:15 Uhr
Das Ende einer Ära beim BRK: Wolf-Dieter Ueberrück tritt ab

© Foto: Jürgen Eisenbrand

Denn Corona-bedingt wird die MGV rein formal fünf Tage lang dauern: von Montag, 19. April, bis Samstag, 24. April. Und weil Kreisgeschäftsführer Rainer Braun die 20.000 Mitglieder dringend bittet, die Veranstaltung aus Infektionsschutzgründen von zuhause aus online zu verfolgen, werden sich in der Gunzenhäuser Stadthalle wohl weniger als 50 statt der sonst üblichen 300 bis 400 Rotkreuzler versammeln, um sich die Berichte des Vorsitzenden, des Schatzmeisters und des Vorsitzenden des Haushaltsausschusses vor Ort anzuhören.

Ihm sei bewusst, so Braun, dass das eine ungewöhnliche Form einer Mitgliederversammlung sei. Aber sie sei beim BRK Südfranken alle vier Jahre als satzungsgemäße Pflichtveranstaltung vorgeschrieben und müsse deshalb stattfinden.


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Und so werden also am Montagabend "die Mitglieder des bisherigen Vorstandes, des Haushaltsausschusses sowie des Wahlvorbereitungsausschusses einen vorrangigen Zutritt" zum Tagungsort genießen, wie es in der Einladung zur Mitgliederversammlung ganz offiziell heißt. Denn: "Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit geltenden Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen sowie Versammlungsbeschränkungen ist die Anzahl der Teilnehmer vor Ort stark begrenzt."

Versammlung wird im Internet übertragen

Um dennoch allen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, das Geschehen zu verfolgen, wird die Versammlung live im Internet übertragen. Dafür müssen sich die BRK-ler bis spätestens Montagmittag, 12 Uhr, beim Kreisverband (Mail: wahl2021@brk-suedfranken.de) registrieren und dabei ihre Personalien samt Mitgliedsnummer angeben. Nach Prüfung der Legitimation erhalten sie dann ihre Zugangsdaten.

So können sie dann auch live das Ende einer Ära mitverfolgen: Nach zwölf erfolgreichen Jahren als Vorsitzender des Kreisvorstands wird Wolf-Dieter Ueberrück nicht mehr zur Wiederwahl antreten. "Aus gesundheitlichen Gründen", wie der 76-Jährige freimütig einräumt. Und so müssen sich die ehrenamtlichen BRK-ler also einen neuen "Chef" wählen.

Dieser Urnengang findet aber nicht in der Altmühlstadt statt, sondern – nach einer formalen fünftägigen Unterbrechung der Gunzenhäuser Sitzung – am Samstag darauf an der Schwäbischen Rezat. Am 24. April ist der Saal der Georgensgmünder Rettungswache (Breitenloher Weg 24) von 8 bis 16 Uhr geöffnet, damit dort jeder – zeitlich und räumlich entzerrt – seinen Wahlzettel ausfüllen kann.

Kommunalpolitische Erfahrung

Als Kandidat für Ueberrücks Nachfolge wird darauf dann ein Mann stehen, der zumindest im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen kein Unbekannter ist: der ehemalige CSU-Kreisvorsitzende und Ex-Kreisrat Peter Gallenmüller aus Pleinfeld. Den Diplom-Kaufmann hat Ueberrück selbst auserkoren, und er war, wie er schmunzelnd betont, sehr darauf bedacht "keinen aktiven Kommunalpolitiker zu gewinnen, der das BRK als Stimmengewinnungsapparat nutzt". Gallenmüllers kommunalpolitische Erfahrung und seine Kontakte seien hingegen ein Pluspunkt. Ueberrück jedenfalls sei "sehr erfreut gewesen, dass er kandidiert" und wünscht ihm "eine überzeugende Wahl".

Der Kandidat gesteht auf Nachfrage offen, dass er bislang mit dem Bayerischen Roten Kreuz noch wenig zu tun hatte und erst "in diese Aufgabe hineinwachsen" müsse. Er sei jedenfalls "stolz, von Ueberrück gefragt worden zu sein" und werde alles dafür tun, den Verband als "Familiendienstleister", der das Leben des Menschen "von der Geburt bis zu den letzten Tagen" begleite, "noch mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken".

Wenn erst die Pandemie vorbei sei – und die vermutlich längste Mitgliederversammlung, die der BRK-Kreisverband Südfranken je erlebt hat.

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