Das war 2021: Treuchtlingen im Jahresrückblick

Am 11. Januar starb der wohl berühmteste Autor der Altmühlstadt in seiner Wahlheimat Wien. Ludwig Fels wurde 74 Jahre alt. Für seinen aggressiven, bildmächtigen Stil war der Autodidakt weit über Stadt- und Landesgrenzen hinaus bekannt. Rezensoren gaben ihm den Beinamen „Arbeiterschriftsteller“, den er selbst eigentlich gar nicht mochte.
  © Sieghard Hedwig, NN

2021 kam das Thema Wasserstoff in Treuchtlingen komplett neu auf. Das Ziel ist ein Sektorenkopplungsprojekt. Erstmals vorgestellt wurde diese Initiative im Januar 2021 im Stadtrat. Dafür hat die Stadt in diesem Jahr einen Vertrag mit der Buttrenwiesener Firma GP Joule geschlossen. So entstand die Neue Energien Treuchtlingen GmbH. Nun bewirbt man sich um eine Förderung, um eine Machbarkeitsstudie durchführen zu können. © GP JOULE, NN

Seit diesem Jahr hat die Stadt Treuchtlingen eine eigene Marke, die vor allem für Marketing-Zwecke, also die Außenwirkung der Stadt wichtig ist. Sie soll eine bestimmte Botschaft aussenden. Der Solgan "Lädt dich auf" richtet sich vor allem an Touristen, die in Treuchtlingen Erholung und Aktitivität in der Natur finden sollen.  © Kur- und Touristinformation KTI Treuchtlingen, NN

Die Karlsgraben-Ausstellung wird nach 26 Jahren im Februar 2021 endgültig aufgelöst und geschlossen. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, dass auf die Ausstellung in der Scheune der Familie Hüttinger ein neues Konzept folgen soll – dieses trägt derzeit den Arbeitstitel „Heritage Interpretation Center“.  © Uli Gruber, NN

Die erste rein virtuelle Bürgerversammlung findet in Treuchtlingen findet am 31. März 2021 statt, und zwar mit einer Echtzeitübertragung aus der Stadthalle. Bürgerinnen und Bürger können Fragen mithilfe einer Chat-Funktion stellen. Sie kommt gut an – Zeitweise schauen 240 Menschen gleichzeitig zu. 
  © Marina Stoll, Stadt Treuchtlingen

Das Medizinische Versorgungszentrum nimmt im April seinen Betrieb in der Josef-Lidl-Straße auf. Das „Containerdorf“ stellt lediglich eine Übergangslösung dar, während nach einem neuen, endgültigen Standort gesucht wird.
  © Patrick Shaw

Die Abiturprüfungen finden im Mai 2021 statt. Für die Senefelder-Schule ist das ein freudiger Anlass, denn es ist das erste runde Jubiläum für die Schule. Zehn Jahre lang gibt es das Abitur an der „Sene“ nun schon, zuvor fanden die Prüfungen in Weißenburg statt.
 

Eine Entscheidung fällt am 27. Mai und sorgt für Furore: Das Treuchtlinger Freibad bleibt 2021 zu. Der Betrieb würde sich in dem maroden Zustand nicht mehr lohnen, stattdessen soll mit der Sanierung begonnen werden. Auch 2022 wird das Freibad zu sein.
  © Altmühltherme

Mit großen Schritten ging es in diesem Jahr auf die Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses für die Treuchtlinger Feuerwehr zu. Anfang Juni fand das Richtfest in der Elkan-Naumburg-Straße statt. In der neuen Fahrzeughalle wird es acht normale Stellplätze, sowie einen weiteren Stellplatz in der geplanten Wasch- und Rüsthalle geben. Das Gebäude bekommt auch eine Schlauchwerkstatt samt 24 Meter hohem Übungsturm mit Fenstern und Balkonen. Darüber hinaus gibt es Umkleiden, einen Schulungsraum, Jugendraum und eine Kleiderkammer. Auf der Rückseite des Gebäudes entstehen 55 Autostellplätze, die auch als Übungsfläche genutzt werden können. Die Außenanlagen und der Übungsturm werden im Frühjahr 2022 fertig gebaut.
  © Lidia Piechulek

Der „Sleeperoo-Cube“ zieht auf die Obere Veste. Vermarktet wird er ab Juni 2021 als exklusiver, zeltartiger Schlafplatz für zwei Personen, der mit seiner besonderen Kulisse punktet. Kostengünstig ist es nicht gerade, dort zu nächtigen: Eine Nacht kostet satte 135 Euro.  © Sleepero

Gabriele Gippner wird zum Schuljahresende in den Ruhestand verabschiedet. Sie war acht Jahre lang die Oberstudienrätin der Senefelder-Gesamtschule. Hätte der Neubau des Schulkomplexes nach dem ursprünglichen Zeitplan stattgefunden, wäre die 65-Jährige bis zur Fertigstellung „ihrer“ Schule dagewesen. Auf sie folgt im September der einstige stellvertretende Schulleiter des Weißenburger Werner-von-Siemens-Gymnasiums: Stefan Reutner. 
  © Lidia Piechulek, NN

 „Es sieht aus wie eine klaffende Wunde“, beschrieb eine Leserin auf Facebook dieses Bild. Es ist eine dramatische, aber sehr zutreffende Beschreibung dessen, was viele Treuchtlinger in diesem Jahr empfanden: Denn im ersten Halbjahr erlebte das ehemalige Stadtkrankenhaus seine letzten Tage. Mitte Mai übergab die Stadt das Gelände an die Bezirkskliniken Mittelfranken, Ende August begann dann der Abriss des einst so wichtigen Bauwerks der Altmühlstadt. Lebenswichtige Operationen fanden dort statt, etliche Kinder wurden geboren und Hinterbliebene trauerten um den Tod ihrer Liebsten. Entsprechend emotional war für die meisten das Ende dieser Ära. Mit jedem Tag im Herbst klaffte sodann die Wunde weiter auf. Aus Erinnerungen und Mauerwerk wurden 15.000 Tonnen Bauschutt. Der Neubau der psychosomatischen Fachklinik soll ab dem Frühjahr 2022 beginnen. © Foto: Rudi Beringer/Limes-Luftbild.de

2021 drehte sich bei der „Sene“ und ihrem Neubau alles um den Baufortschritt der Vierfachturnhalle am Standort des ehemaligen Fachraumtrakts. Im Frühjahr wurde letzter abgerissen, seither sorgt der fortschreitende Neubau der Turnhalle für Gesprächsstoff. Denn: Der Rohbau wurde erfreulicherweise „ohne Mängel, völlig anders als in Bauabschnitt eins“ fertiggestellt. Darüber freute sich der Zweckverbands-Vorsitzende, Martin Klischat, auch sehr. Nicht so erfreulich war allerdings das offene Dach der Turnhalle im Spätherbst. Mehrere Wochen lang konnte die Dachschale für die Turnhalle nicht geliefert werden - aufgrund von Lieferengpässen. Dieser Bauabschnitt ist nunmehr 2,4 Monate im Verzug. © Klaus-Dieter Schreiter

In den Ruhestand verabschiedet wird Ende November der Polizeichef von Treuchtlingen: Dieter Meyer gibt das Amt zum 1. Dezember an einen Nachfolger weiter. Elf Jahre lang hatte er die Geschicke der Treuchtlinger Polizei geleitet – und diese Tätigkeit nach eigenen Worten „bis zum letzten Tag geliebt“. © Lidia Piechulek, NN

Der Martinimarkt konnte noch stattfinden, und es gab sogar ein Volksfest "super light" im Sommer. Weniger Glück hat indessen die Schlossweihnacht, die 2021 wieder nicht stattfinden konnte. Während andere Gemeinden ihre Märkte frühzeitig absagen, hält Treuchtlingen bis zum Schluss an den Planungen fest. Doreen Schelenz wird als Christkind vorgestellt und nimmt den Prolog zur der Schlossweihnacht auf. Am 18. November zieht Markus Söder dann die Reißleine und verkündet auf einer Pressekonferenz das Aus aller Weihnachtsmärkte in Bayern. Der Prolog wird allerdings am 3. Dezember, dem eigentlichen Tag der Eröffnung, trotzdem online gestellt. © Benjamin Huck, NNZ