Ein guter Erntemonat

Der Garten im Juli: Jetzt beim Unkraut am Ball bleiben

Gerhard Durst

1.7.2023, 13:00 Uhr
Süße Belohnung für Gartenarbeit: Die kleine Elisa nascht Schwarze Johannisbeeren.

© Gerhard Durst, NN Süße Belohnung für Gartenarbeit: Die kleine Elisa nascht Schwarze Johannisbeeren.

Nicht vergessen werden sollte, dass es am besten ist, wenn bei Beerensträuchern alte Äste direkt nach der Ernte bodennah abgeschnitten werden. Der Auslichtungsschnitt sollte jedoch spätestens am Anfang des Frühjahrs erfolgen. Abgetragene Ruten der Sommerhimbeeren sind ebenfalls nach der Ernte herauszuschneiden.

Vom alten Laub befreien

Auch die abgeernteten Erdbeeren bedürfen der Pflege, sie müssen vom alten Laub befreit werden. "Dazu schneidet man alle Blätter kurz über dem Boden ab, ohne dabei das Herz der Pflanze zu verletzen", empfiehlt der Praktische Gartenratgeber der Obst- und Gartenbauvereine. Ab Ende Juli kann dann mit der Neuanlage von Erdbeerbeeten begonnen werden.

"An den hellsten und wärmsten Tagen des Jahres dürfen wir auch den stärksten Zuwachs bei unseren Fruchtgemüsen erwarten – natürlich nur bei ausreichender Bodenfeuchte", stellt die Fachzeitschrift für Gartler fest. Notfalls müssen die dafür sorgen: mit Gießen, Aufhacken oder Mulchen. Alle drei Maßnahmen seien dabei gleich wichtig.

Bei Bedarf muss man auch Obstbäume und Beerensträucher bewässern und die Baumscheiben unkrautfrei halten. "Bei der Unkrautbekämpfung am Ball bleiben", wird den Gartenfreunden ans Herz gelegt. Regelmäßiges Hacken dient bei Hitze auch dem Feuchtigkeitsmanagement, und man sollte auch daran denken, dass Tiere Durst haben: Ein Quellstein oder Wasserschalen mit Steinen zum Landen für Insekten und Vögel seien wichtig.

Erste Tomaten werden reif

"Die ersten Tomaten reifen, an Paprikapflanzen hängen die ersten grünen Früchte, und die zweite Riege Salat steht zum Pflanzen bereit", beobachtet Kreisfachberaterin Carola Simm. Um jetzt eine möglichst große Ernte an Bauerngurken zu erhalten, sollten diese klein geerntet werden, denn so sorgt die Pflanze stets für Nachschub.

Gurken schmecken umso intensiver und knackiger, je kleiner sie geerntet werden. Ihr Querschnitt sollte bei der Ernte noch dreieckig sein. "Bleiben die Früchte zu lange an der Pflanze hängen, bekommen sie einen runden Querschnitt und verlieren an Geschmack und Konsistenz", stellt Simm fest. Übersieht man mal eine Gurke an der Pflanze, beansprucht dieses Exemplar viel Energie. Die nachfolgenden Minis werden gelb und fallen ab. Deshalb Gurken stets im kleinen Zustand ernten.

Sobald nun die ersten Beete im Gemüsegarten frei werden, kann nachgesät oder nachgepflanzt werden. So können Hülsenfrüchte wie Erbsen, Busch- und Stangenbohnen noch Anfang Juli nachgesät werden.

Jetzt die Lücken schließen

Für Korbblütler wie Batavia, Eissalat, Endivien, Radicchio und Zuckerhut gilt, dass diese Pflanzen im Juli noch ausgesät werden können – oder gepflanzt bis August. Lauchzwiebeln und Wintersteckzwiebeln können noch bis August ausgesät bzw. bis Oktober gesteckt werden; der letzte Pflanztermin für Knoblauch ist der Oktober. "Sorgen Sie also jetzt für eine sinnvolle Kulturfolge und schließen Sie die Lücken in Ihren Beeten für eine reiche Ernte", empfiehlt die Kreisfachberaterin.

Um reichlich Tomaten im Sommer ernten zu können, bedarf es einer Regenüberdachung. "Wie im Gewächshaus auch müssen wir für eine regelmäßige Versorgung durch Gießen sorgen und die Tomatenbestände licht halten", bestätigt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim. Freizeitgärtner können dort am Gartentelefon unter 0931/9801-3333 montags und donnerstags von 10-12 sowie 13-16 Uhr Fragen rund um den Garten stellen – oder rund um die Uhr per Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de.

Im Ziergarten muss Verblühtes zurückgeschnitten werden. "Wenn sich Frauenmantel zu stark selbst aussät, schneiden Sie ihn bodennah zurück. Dann treiben die Blätter auch wieder frisch und vital aus. Katzenminze, Rittersporn, Steppen-Salbei und einige Storchschnabel-Arten bilden sogar noch eine zweite Blüte, wenn sie einen Rückschnitt bekommen", lesen wir auf der Homepage www.vielfaltsmacher.de des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege. Jetzt ist auch die Zeit, Kräutervorräte für den Winter anzulegen. Zwiebeln können geerntet werden, sobald sich das grüne Laub umlegt oder vergilbt.

Finale bei der Vielfaltsmeisterschaft

"Und nicht vergessen!", betont ein Vertreter des hiesigen Kreisverbands der Gartenbauer: "Die Vielfaltsmeisterschaft des Bayerischen Landesverbandes geht ins große Finale." Der Obst- und Gartenbauverein Sammenheim vertritt Mittelfranken mit dem Walnuss-Streuobst-Projekt und muss sich mit sechs weiteren Bewerbern bis 15. September bayernweit einer Online-Abstimmung stellen. Auf der Vielfaltsmacher-Homepage findet man also nicht nur gute Tipps für einen vielfältigen Garten, sondern kann per Mausklick einem Kandidaten zum Preisgeld von 5000 Euro verhelfen. "Nutzen Sie diese Chance", rät er.