Dittenheimer und Windsfelder verabschiedeten ihren Pfarrer

2.7.2014, 20:00 Uhr
Dittenheimer und Windsfelder verabschiedeten ihren Pfarrer

© Gruber

Zu dem vom Kirchen- und Posaunenchor sowie von Kathrin Schuler und Michaela Durst (Orgel) in der Kirche St. Peter und Paul bereicherten Gottesdienst hatten sich nicht nur zahlreiche Kirchenrepräsentanten, sondern auch etliche weitere Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens eingefunden. Die Predigt in vertrauter Umgebung hielt vorläufig zum letzten Mal Pfarrer Schwab.

In seiner Rede machte Bürgermeister Günter Ströbel keinen Hehl da­raus, dass er den Weggang des bisherigen Ortsgeistlichen sehr bedauere. Der Rathauschef hob die Verdienste Schwabs hervor und dessen Gabe, mit allen Generationen innerhalb der Gemeinde ein gleichermaßen offenes, unkompliziertes und konstruktives Miteinander zu pflegen. Die Zusammenarbeit in den örtlichen Gremien sei stets von Sachlichkeit, mitunter aber auch von einer freundschaftlichen und wohlwollenden Atmosphäre geprägt gewesen. Zu allen kirchlichen und gemeindlichen Anlässen habe Schwab die passenden Worte gefunden, so Ströbel abschließend.

Ausgewogen, differenziert, kurzweilig, humorvoll, aber auch zum Nachdenken anregend ließ Dekan Klaus Mendel den Werdegang des scheidenden Pfarrers und die Umstände des nun erfolgten Wechsels Revue passieren. „Genüsslich“ habe er die Personalakte gelesen, ließ Mendel mit einem Augenzwinkern wissen. „Nicht nach Papua-Neuguinea, auch nicht nach Passau oder Aschaffenburg“, führe der Weg Schwabs und seiner Familie. In Aha, Unterwurmbach und Pflaumfeld werde sich der beliebte Seelsorger künftig um seine „Schäfchen“ kümmern.

Von einem „großen Aufbruch“ könne also keine Rede sein. Der Diener Gottes bleibe – durchaus zur Freude Mendels – dem Dekanatsbezirk Gunzenhausen erhalten. In all den Jahren seiner Tätigkeit in Dittenheim und Windsfeld habe sich im symbolischen Rucksack von Pfarrer Schwab einiges angesammelt – meist Gutes, bisweilen vielleicht aber auch weniger Erbauliches.

Unabhängig davon könne die Last jetzt abgestellt und zurückgelassen werden. Auf den Geistlichen warte ein neues Terrain, es würden ihm Menschen mit großer Hoffnung und Vorfreude begegnen. In diesem Sinn wünschten Dekan Mendel und auch der Senior des Pfarrkapitels, Thorsten Wolff, den zum Dreierverbund wechselnden Pfarrer Schwab in seinem bevorstehenden Wirkungskreis viele gedeihliche Entwicklungen und Erfahrungen.

Geduld hingegen müssten möglicherweise die Dittenheimer aufbringen. Derzeit halten sich die Bewerbungen von Pfarrern in ländliche Gemeinden in überschaubaren Grenzen, informierte der Dekan die Kirchenbesucher. Dennoch werde mit allen Beteiligten selbstverständlich versucht, eine termingerechte Lösung zu finden. Bis dahin wird überwiegend der Gunzenhäuser Pfarrer Ekkehard Malcher für den seelsorgerischen Dienst in Dittenheim zuständig sein.
Den frommen Wünschen für Thomas Schwab schloss sich unter anderem der Vertrauensmann des Dittenheimer Kirchenvorstands, Werner Hauck, vorbehaltlos an. Er blickte zurück, als vor 15 Jahren nach relativ kurzer Vakanz wieder Leben ins Pfarrhaus einkehrte. Seit damals sei man in den Genuss von Schwabs umfangreicher Arbeit mit den verschiedenen Chören, Gruppen und Kreisen gekommen. „Uns, der Gemeinde, und ich hoffe auch ihnen und ihrer Familie, hat es viel Freude bereitet“, machte Hauck deutlich.

Dank zu sagen gelte es im Namen des Kirchenvorstands und damit aller Gemeindeglieder aber auch für die abgehaltenen Gottesdienste, Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen sowie für die unzähligen Kranken- und Altenbesuche. Wie alle anderen Grußwortredner und Beteiligten hatte auch Werner Hauck für Pfarrer Schwab und seine Familie Geschenke parat.

Nach dem Gottesdienst ging es zum „gemütlichen Beisammensein“ in das eigens zu diesem Anlass aufgestellte Zelt direkt vor dem Philipp-Melanchthon-Haus. Hier bestand die Gelegenheit zur persönlichen Verabschiedung. Davon regen Gebrauch machten neben Geschäftsführer Martin Albrecht vom Evangelischen Krankenverein Gunzenhausen unter anderem die Mitglieder der einzelnen gemeindlichen und kirchlichen Formationen. Insbesondere mit stimmungsvollen musikalischen Beiträgen erwiesen der Dittenheimer Männergesangverein, das KiGo-Team, der Sing- und Spielkreis, die Jungschar und der Frauenkreis sowie die Evangelische Landjugend, der Posaunenchor und die FFW Dittenheim mit ihrer Hornistengruppe der sichtlich gerührten Pfarrersfamilie ihre Reverenz.
Ganz zum Schluss waren Thomas Schwab, seine Frau Irmela und die beiden Töchter Christina und Elisabeth an der Reihe. Sie servierten den Dittenheimern ein mit großem Applaus honoriertes Abschiedsständchen.

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