Dritte Stadtbuslinie in Gunzenhausen

25.2.2015, 13:00 Uhr
Dritte Stadtbuslinie in Gunzenhausen

Die beiden Stadtbuslinien 640 und 641 sind bekannt und etabliert. Heuer kommt die dritte Linie, die Nummer 642, hinzu. Auch sie wird von den Stadtwerken betrieben, und zwar unter dem Dach des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN). Grundlage war ein einstimmiger Beschluss des Stadtrats auf seiner letztjährigen Klausur in Bad Gögging. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke GmbH machte dann Nägel mit Köpfen.

Der 642er-Bus fährt vom Bahnhof über die Oettinger Straße nach Unterwurmbach, bedient dort den Altort und die Siedlung und kehrt zurück an den Bahnhof. Von dort geht es dann Richtung Norden über die Ansbacher Straße ins Gewerbegebiet Nord und nach Schlungenhof. Dort werden wie in „Worma“ mehrere Haltestellen angefahren – in den Sommermonaten bis in Höhe des Campingplatzes Herzog –, bevor der Bus umdreht und wieder den Bahnhof erreicht, wo alle Linien miteinander verknüpft sind.

Insgesamt wird es 30 Haltestellen auf dieser neuen Linie geben. Vorgesehen ist ein Ein-Stunden-Takt von 5.18 bis 19 Uhr an Werktagen und bis 14 Uhr an Samstagen. Die 642 startet am 1. September, die Stadtwerke rechnen mit etwa 40 000 Fahrgästen im Jahr. zurzeit befördern die Stadtwerke mit den Linien 640 und 641 sowie der Schulverkehrslinie 640.1 rund 230 000 Fahrgäste.

Die Probephase dauert zwei Jahre, in dieser Zeit fließen über die Regierung in Ansbach ÖPNV-Fördermittel des Freistaats. Damit wird sich das Defizit dieser Linie bei 60 000 bis 70 000 Euro im Jahr bewegen, so die Einschätzung von Roland Dücker, dem kaufmännischen Leiter der Stadtwerke. Die städtische GmbH muss bisher durch die Aufgabe ÖPNV ein jährliches Minus von 180 000 Euro verkraften.

Auf der Messe Altmühlfranken Mitte April in Gunzenhausen werden die Stadtwerke und der VGN kräftig die Werbetrommel für die dritte Stadtbuslinie rühren.

Zum Altmühl- und zum Brombachsee

An Einheimische, Ausflügler und Urlauber gleichermaßen richtet sich ein neues Angebot vom 1. Mai bis 1. November. An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen verkehrt ab dem Gunzenhäuser Bahnhof ein Bus: zunächst rund um den Altmühlsee (Wald, Mörsach, Ornbau, Arberg, Muhr) und zurück zum Bahnhof, dann Richtung Kleiner Brombachsee (Frickenfelden, Gundelshalm, Pfofeld, Langlau, Strandhotel Seehof, Absberg, Seespitz, von dort wieder zurück nach Gunzenhausen.

„Damit haben wir zwei Linien, einen Altmühlsee-Express und einen Kleiner-Brombachsee-Express“, blickt der Bürgermeister voraus. Auf beiden Strecken wird ein Bus der Arberger Firma Bauer & Schlecht zum Einsatz kommen. Der Bus hat einen Fahrradanhänger  und wird vier Fahrtenpaare am Tag absolvieren. Es gilt der übliche VGN-Tarif.

Das Ganze hat den Sinn, dass die Menschen in ihrer Freizeit eine öffentliche Verkehrsverbindung vom einen zum anderen See haben. Sie können so ein größeres Gebiet erkunden und erradeln. Wem etwa die Strecke von Arberg an den Kleinen Brombachsee und zurück mit dem Rad zu weit ist, der hat nun eine Alternative. Gedacht ist auch an den Nürnberger, der mit der Bahn nach Pleinfeld reist, mit seinem Rad bis nach Absberg fährt und dann den Bus zum Altmühlsee nimmt.

Die Organisation und Planung obliegen den Stadtwerken. Eigentlicher Träger der beiden See-Linien sind sieben Partner: Gunzenhausen, Muhr, Arberg, Ornbau, Pfofeld, Absberg und der Zweckverband Altmühlsee. Der Vertrag ist unterschrieben. Karl-Heinz Fitz: „Ich bin froh, dass wir den Einstieg in diesen zusätzlichen Service geschafft haben.“ Man habe hier einen weiteren Baustein in Richtung „fahrradfreundliche Kommune“.

Die Rechnung bei dieser interkommunalen Zusammenarbeit sieht so aus: Pro Saison fallen 50 000 Euro an Kosten an, und die Fahrgäste entrichten 3000 bis 4000 Euro. Der Freistaat übernimmt 40 Prozent der ungedeckten Kosten, sodass noch ein Restbetrag von bis zu 30 000 Euro bleibt. Es könnte also auf rund 4500 Euro für jeden Partner hinauslaufen. Wie im Fall der zusätzlichen Stadtbuslinie wurde eine zweijährige Startphase vereinbart.

Kerwalinien werden optimiert

Ein beliebter Service sind in jedem September die Buslinien zur Gunzenhäuser Kirchweih. Die Stadtwerke betreiben fünf solche Linien, mit knapp 4000 Fahrgästen, und die Firma Hauck bindet auf eigene Rechnung den Hahnenkamm an. Die Stadtwerke haben sich ihre Linien genau angesehen und wollen einiges modifizieren. Näheres kann Roland Dücker zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Er hat auch den Wunsch der „Nord-Gemeinden“ im angrenzenden Landkreis Ansbach im Blick, dass auch die Menschen von dort per Bus zum Schießwasen und zurück gelangen können. Das könnte im Fall von Wolframs-Eschenbach, Merkendorf, Mitteleschenbach und eventuell Ornbau klappen. „Es kommt da was“, versicherten Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, sein Hauptamsleiter Klaus Stephan und Roland Dücker. Die Details sind noch offen, vielleicht gibt es eine sechste Kerwalinie, vielleicht wird der Norden in eine bestehende Linie integriert.

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