Dritter Stadtbus startet durch

Gunzenhausen - Der Gunzenhäuser Stadtbusverkehr hat Zuwachs bekommen. Seit heute ist eine dritte Linie in Betrieb. Sie bedient die beiden Stadtteile Unterwurmbach und Schlungenhof und im Sommer auch das Seezentrum Schlungenhof am Altmühlsee.

Die Stadtwerke haben als Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Stadt die bestehenden Stadtbuslinien 640 und 641 um die Linie 642 ergänzt. Mit ihr werden nun zusätzlich die beiden Stadtteile und der See an das Bussystem angebunden. Für die neue Buslinie gilt zunächst ein zweijähriger Probebetrieb, um die Akzeptanz des zusätzlichen Angebots zu ermitteln. Am Bahnhof fiel gestern im Beisein von Vertretern der Stadt, der Stadtwerke und der Firma Omnibus-Barthel der inoffizielle Startschuss für die neue Linie, die seit heute für viele das Auto oder das Fahrrad ersetzen kann.  

Die Stadtwerke Gunzenhausen betreiben seit 1999 das Stadtbussystem in der Altmühlstadt. Mit den beiden bestehenden Buslinien 640 und 641 werden die Kernstadt mitsamt Reutberg I und II sowie Frickenfelden bedient. Im Jahr 2012 erarbeiteten die Stadtwerke ein Konzept zur Anbindung von Unterwurmbach und Schlungenhof an das bestehende Stadtbussystem. Dieses wurde der Bevölkerung im November 2012 im Rahmen einer Bürgerversammlung in Unterwurmbach vorgestellt. Im Herbst 2014 erfolgte durch einstimmigen Beschluss des Stadtrats und der Zustimmung durch den Aufsichtsrat der Stadtwerke der Startschuss für die Umsetzung der Stadtbusverbindung nach Unterwurmbach und Schlungenhof.

Der bei den Stadtwerken für den öffentlichen Personennahverkehr zuständige Mitarbeiter Christian Reichenthaler setzte nun alle Hebel in Bewegung, um das von ihm entworfene Konzept zum Leben zu erwecken. Zum heutigen 1. September ist es nun soweit: Die Stadtbuslinie 642 steuert auf ihrem Weg insgesamt 31 Haltestellen an. Im Stundentakt werden mit der sogenannten Durchmesserlinie die Stadtteile Unterwurmbach und Schlungenhof in das Stadtbussystem integriert.

Zentraler Umsteigepunkt der Linie ist die Haltestelle Bahnhof. Dort bestehen Umsteigemöglichkeiten in die beiden Stadtbuslinien 640 und 641 sowie in die Überlandlinien und Regionalzüge der Bahn. Im Sommerhalbjahr vom 1. Mai bis einschließlich 1. November fährt der Stadtbus bis zum Seezentrum Schlungenhof, sodass der Altmühlsee mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann. Der Bus 642 startet täglich um 5.18 Uhr.

Während des zweijährigen Probebetriebs werden nun die Fahrgastzahlen und die Akzeptanz der zusätzlichen Buslinie aufgenommen und analysiert. Das Ergebnis der Probephase wird unter Einbeziehung der finanziellen Rahmenbedingungen als Entscheidungsgrundlage herangezogen, ob die Linie 642 fortgeführt oder abgesetzt wird. Darauf machten Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke, Roland Dücker, bei der Übergabefeier am Bahnhof aufmerksam. Beide hoffen, dass das zusätz­liche Angebot gut angenommen wird. „Damit das tolle Konzept auch nach der Probephase bestehen bleibt“, wie Fitz und Dücker betonten.

Dücker verwies in seinem Grußwort auf das gute Miteinander aller Beteiligten, angefangen bei der Stadt über die Firma Barthel bis hin zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Bürgermeister Fitz freute sich, dass die Stadt in Sachen ÖPNV nun noch besser aufgestellt ist. Mit der dritten Linie habe man dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger von Unterwurmbach und Schlungenhof entsprochen. Nicht unerwähnt ließ er, dass bei der Planung die Interessen der Stadtteilbürger soweit wie möglich berücksichtigt wurden. Jeden Wunsch könne man aber nicht erfüllen.

Den Stadtwerken dankte Fitz, dass die zusätzliche Busline trotz des bereits bestehenden Defizits von jährlich rund 200 000 Euro eingeführt wurde. Lobende Worte fand er zudem für die Regierung von Mittelfranken, die die Linie in der Probephase mit 40 Prozent fördert. Fitz zufolge nutzen circa 200 000 Fahrgäste die bereits bestehenden Linien.

Für die Nutzung der Stadtbuslinie 642 gelten die üblichen VGN-Tarife. Organisiert wird die neue Linie von den Stadtwerken Gunzenhausen, die auch die Konzession für den zweijährigen Probebetrieb dieser Linie besitzt. Die Durchführung des Linienverkehrs erfolgt durch die Firma Omnibus-Barthel. Die Haltestellen und Fahrzeiten finden sich im Fahrplanheft des Stadtverkehrs Gunzenhausen, das bei den Stadtwerken Gunzenhausen zur Abholung bereitliegt. Zudem finden Interessierte die Informationen zur neuen Stadtbuslinie 642 im Internet unter www.swg-gun.de (Stadtbus) oder www.vgn.de/.
Der neue Bus, für den die Firma Barthel rund 220 000 Euro bezahlt hat, bietet 26 Sitzplätze. 56 Passagiere können stehend transportiert werden. Außerdem verfügt das knapp 300 PS starke Fahrzeug über einen Rollstuhlplatz und zum leichteren Ein- und Ausstieg eine Bordsteinabsenkung. Bei sommerlicher Hitze macht eine Klimaanlage die Mitfahrt angenehm.