Drohne für Feuerwehren in Altmühlfranken

23.11.2017, 17:19 Uhr
Drohne für Feuerwehren in Altmühlfranken

© Andreas Seegmüller

Kreisbrandmeister Sebastian Schröder nahm das Gerät in Empfang und demonstrierte in einer kurzen Flugvorführung die Möglichkeiten des "fliegenden Auges". Es soll künftig wertvolle Einsatzunterstützung zur schnellen Erkundung von Einsatzstellen und bei der taktischen Führung von Feuerwehreinsatzkräften leisten.

Wägemann sprach von einer erheblichen Steigerung der Einsatzeffizienz: "In Teilbereichen kann der Drohneneinsatz mit Sicherheit einen Hubschraubereinsatz ersetzen." Dies konnte der Kreisbrandrat bestätigen: "Mit der Anschaffung des Geräts leistet der Landkreis einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung des örtlichen Einsatzleiters. "Bei schwer zugänglichen und unübersichtlichen Einsatzstellen ist ein schneller Überblick unbezahlbar", so Kastner weiter. Als Beispiele nannte er Hochwassereinsätze, bei denen oftmals ganze Gebiete vom Straßennetz abgeschnitten und schwer erreichbar sind. Auch bei Bahnunfällen, an einsturzgefährdeten Gebäudeteilen oder bei Gefahrgutlagen versprechen sich die Fachleute eine erhebliche Erleichterung, wenn einerseits weitläufige Bereiche zu erkunden oder gewisse Sicherheitsabstände für die Einsatzkräfte einzuhalten sind.

Einen wichtigen Einsatzbereich sieht der IuK-Leiter Sebastian Schröder in der Suche von vermissten Personen: "Durch die sehr kurze Vorrüstzeit von maximal zehn Minuten haben wir vor allem durch die integrierte Wärmebildkamera die Chance auf einen schnellen Sucherfolg." Er sieht dem Einsatzbetrieb sehr gespannt entgegen, zumal diese Drohne im Raum Mittelfranken momentan ein absolutes Alleinstellungsmerkmal darstellt. "Wir machen damit als echte Innovations-Vorreiter einen großen Schritt in die Zukunft", so die Führungskräfte unisono.

Die Drohne des Herstellers DJI, die inklusive der hochwertigen Kameraausstattung, Zusatzakkus und Ersatzteilen immerhin 25 000 Euro gekostet hat, wurde aus dem Feuerwehretat des Landkreises beschafft. Die Flugzeit mit einer Akkuladung beträgt bis zu 35 Minuten. Während des Flugs betreuen zwei Bediener vom Einsatzleitwagen aus den Flugverlauf. Eine Einsatzkraft bedient dabei ausschließlich die Wärmebildkamera und die hochauflösende Echtbildkamera. "Unnötige Landungen für Umrüstarbeiten werden somit vermieden, was einen weiteren Zeitvorteil im Einsatz bringt", erläuterte Sebastian Schröder.

Für die Bedienung der Flugmaschine ist, im Gegensatz zu privaten Drohnenpiloten, kein Drohnenführerschein nach der neuen Verordnung notwendig. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sind von diesen Regelungen ausgenommen. Den Einsatzkräften werden hier zudem höhere Befugnisse zugebilligt, sie unterliegen dabei aber auch einer erhöhten Sorgfaltspflicht. So gelten beispielsweise nicht die Überflugverbote für Wohngebiete, Menschenansammlungen oder Einsatzstellen.

Die zweitägige Herstellereinweisung und behördliche Erlaubnis zur Bedienung der Drohne erhielten neben Sebastian Schröder auch Felix Hafner, Michael Müller, Michael Rosenbauer, Thomas Patzig und Oliver Stumpmeier. Weitere Infos zur IuK-Einheit sind zu finden unter www.iuk-wug.com.

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