Ein Raum ganz ohne Worte

18.5.2016, 08:00 Uhr
Ein Raum ganz ohne Worte

© Foto: Schachameyer

Groß- und kleinformatige Bilder, vielgestaltige Plastiken und das Fachwerkambiente im Bürgersaal und auf der Galerie stehen hier in besonderer Affinität zueinander und laden den Betrachter ein, die Atmosphäre zu genießen.

„Ich liebe die Farbe Schwarz“, sagt Susanne Wolfsgruber. In der Tiefe dieser Farbe verberge sich für sie alles Entstehende, meint die Künstlerin: „Meine Bilder entwickeln sich aus dieser Tiefe und führen mich im Entstehen in einen weiten, künstlerischen Freiraum.“ Die Vorliebe für Schwarz merkt man den Werken nicht unbedingt an, den weiten Raum aber schon. Am Ende entstehen Farbflächen, die in Pastelltönen, in warmen aber auch in kräftigen, intensiven Farben leuchten und sprechen.

Susanne Wolfsgruber arbeitet mit zahlreichen Farbschichten; sie trägt die Acrylfarben auf, kratzt und tupft sie dann wieder ab. „Ich lasse mich von der Farbe leiten und überlasse es dem Bild, sich zu entwickeln“, erklärt sie den Prozess ihres künstlerischen Schaffens. Die so entstehenden Werke nichtgegenständlicher Malerei wirken lebendig und dynamisch, mal beredt, mal geheimnisvoll. Wer ein Bild auf sich wirken lässt, meint vielleicht doch etwas Gegenständliches zu erkennen, findet für sein Auge einen ruhenden Pol oder wird fasziniert vom Zusammenspiel der Farbintensitäten.

Unterschiedlicher Zugang

Kollegin Margit Breuer aus Lichtenau hat Wolfsgruber über die Kunst kennengelernt. Trotz völlig unterschiedlicher Zugänge zu künstlerischem Ausdruck gab es doch schnell auch viele Parallelen und Berührungspunkte in den Ideen. Und so staunen beide Künstlerinnen immer wieder, wenn sie feststellen, wie ein Werk für das andere Ergänzung sein kann oder beide auf subtile Weise miteinander korrespondieren. Aus Erde und Wasser erschafft Margit Breuer ihre Objekte, um sie mit Luft und Feuer zu härten. Naturmaterialien wie Holz und Stein wiederum stellen die Rückkopplung zum Element Erde her.

Was im Versuch einer Beschreibung abstrakt klingt, schafft in der gemeinsamen Ausstellung so etwas wie ein übergeordnetes Ganzes. Erst die eine Dimension bringt die andere voll zur Geltung und umgekehrt, und beide ergänzen sich dann zur Schaffung einer einmaligen Atmosphäre. Kaum könnte man einen besseren Ausdruck dafür finden als den Ausstellungstitel „WortloserRaum“.

Überglücklich sind die beiden Künstlerinnen in Ergänzung dazu mit den Wolframs-Eschenbacher Ausstellungsräumlichkeiten, die in diesem Sinne sozusagen eine dritte Dimension des Aufeinander-Wirkens und Sich-gegenseitig-Beeinflussens darstellen.

Zu sehen ist die Kunstausstellung von Susanne Wolfsgruber und Margit Breuer noch bis 31. Mai im Wolframs-Eschenbacher Bürgersaal im Deutschordensschloss. Die Ausstellung ist täglich geöffnet, der Eintritt ist frei.

Keine Kommentare