Eine Floßfahrt nach Art der alten Römer

23.5.2015, 07:00 Uhr
Eine Floßfahrt nach Art der alten Römer

© Taube

Begegnung und kultureller Dialog sind die thematischen Schwerpunkte eines UNESCO-Welterbetages. Deshalb ist der Fokus an diesem Tag, der seit zehn Jahren bundesweit am ersten Sonntag im Juni gefeiert wird, nicht nur darauf gerichtet, der Bevölkerung die Welterbestätten als Orte besonders sorgfältiger Denkmalpflege ins Bewusstsein zu rücken, sondern auch ihre Rolle als Vermittler der UNESCO-Idee zu stärken. Sonderführungen und Aktionen rund um das Welterbe finden dafür in den verschiedenen Welterbe-Städten statt. In diesem Jahr beteiligen sich erstmals auch Gunzenhausen und Unterschwaningen gemeinsam am UNESCO-Welterbetag.

Ein bisschen wackelig ist das viereckige Floß, zumindest wenn zu viele Leute an Bord sind. Aber diese Überfahrt von einem Ufer zum anderen ist auch nur eine Generalprobe – und weil es in Strömen regnet, sind die Füße so und so schon nass. Wenn die Generalprobe ins Wasser fällt, so heißt es, wird die Premiere ein Erfolg. Stimmt dieses Sprichwort, dann steht Gunzenhausen und Unterschwaningen zum Welterbefest am 7. Juni ein wunderschöner Sommertag bevor. Doch auch vollkommen unabhängig vom Wetter soll dieser Tag in beiden Orten gebührend gefeiert werden. Mit besagtem Floß über die ehemalige Altmühlfurt, oder vor der Stadtkirche die Dimensionen des einstigen Römerkastells bewundern. Mithilfe von Gerüsten sollen dort das Tor sowie die beiden Türme in Originalgröße nachempfunden werden. Ein Banner wird außerdem die Durchfahrt auf Höhe Steingass zieren: „Willkommen im freien Germanien“, auf der Rückseite soll zu lesen sein „Hier beginnt das Römische Imperium“. Die an dieser Stelle im Boden eingelassene Markierung des Limes, der vor zehn Jahren in die Liste der Welterbestätten aufgenommen wurde, fällt sonst kaum jemandem auf, der nicht eigens danach sucht. Am Welterbetag soll deshalb der Grenzwall, der einst die Römer von der Außenwelt abschirmte, mit diesem Banner kenntlich(er) gemacht werden.

Und nicht nur das soll es geben. „Wir werden verschiedene Aktionen, Ausstellungen und Führungen in beiden Orten haben“, sagt Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Römerführungen durch Gunzenhausen, geführte Radtouren von Unterschwaningen zum Kastell Dambach. Vorträge rund um das Thema Römer und eine Führung durch das Archäologische Museum stehen unter anderem auf dem Programm. Damit jeder Besucher alle angebotenen Veranstaltungen besuchen und alle Nachbildungen rund um die Römer und ihren Grenzwall bestaunen kann, wird es einen Shuttlebus geben, der stündlich zwischen Gunzenhausen und Unterschwaningen pendelt.

Die beiden Bürgermeister, Karl-Heinz Fitz und Friedrich Walter, garantieren einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Tag, der für beide Orte auch richtungsweisend sein soll. „Wir wollen den Limes in Zukunft mehr herausstellen“, sagt Fitz. Bei der Neugestaltung der Altmühlpromenade beispielsweise soll die römische Geschichte der Stadt wieder erlebbarer gemacht werden. „Der Welterbetage ist dafür ein willkommener Einstieg“, so Fitz weiter.
 

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