Einige neue Gesichter bei den "Freien"

15.12.2013, 17:23 Uhr
Einige neue Gesichter bei den

© Wolfgang Dressler

Derzeit haben die „Freien“ vier Stadtratsmandate inne, gehalten von Werner Winter, Gerhard Baumgärtner, Erich Söllner und Thomas Engelhardt (3. Bürgermeister). Außerdem stellen sie mit Dr. Erwin Raab den Ortssprecher in Aha. Personelle Veränderungen ab der neuen Wahlperiode, die am 1. Mai 2014 beginnt, sind jetzt sicher. Erich Söllner und Thomas Engelhardt verzichten ebenso auf eine erneute Kandidatur wie Erwin Raab.

Wie die anderen politischen Gruppierungen könnten die Freien Wähler 24 Stadtratsbewerber aufstellen, weil der Stadtrat 24 Mitglieder hat. Dies ist ihnen aber nicht gelungen, es reichte nur für 20 Männer und Frauen, die mitmachen wollen (Durchschnittsalter: 47,5 Jahre). Aus den Worten des Fraktionsvorsitzenden war zu entnehmen, dass dies kein Nachteil sein muss. Man könne erstens mit der kleinen Liste, die ein breites Berufsspektrum abdecke und auch die Ortsteile angemessen berücksichtige, aufwarten. Zweitens setze man auf den mündigen Bürger, der seine Favoriten gezielt auswähle, dabei auch kumuliere (maximal drei Stimmen pro Person) und eben nicht nur ein Kreuz ganz oben auf der Liste mache. Winter merkte zu diesem Thema an, alle fünf im Stadtparlament vertretenen Gruppen hätten es diesmal schwer, ihre Liste voll zu bekommen.

Allerdings müssen sich die Freien Wähler auch damit abfinden, dass sie keinen Bürgermeisterkandidaten stellen. Genau das hatten sie noch vor Monaten angekündigt. „Wir hatten einen gefunden und mit ihm ein Programm aufgestellt“, berichtete Werner Winter. Im August sei die Absage gekommen, der bis dahin willige potenzielle Bürgermeisterkandidat habe aus beruflichen Gründen verzichtet und wollte auch nicht für den Stadtrat kandidieren. „Leider ist es so gelaufen.“

Winter skizzierte, für was sich seine Fraktion seit 2008 schwerpunktmäßig eingesetzt hat. Man kämpfte gegen Studiengebühren und Büchergeld, regte eine Ehrenkarte für Gunzenhausen an und drang darauf, dass die Gewerbegrundstücke besser vermarktet werden. „Da tut sich immer noch zu wenig“, kritisierte Winter. Weitere Ziele seien die wohnortnahe Versorgung der Stadtteile und ein Konzept für die räumliche Nutzung im Rathaus gewesen, ebenso der Hochwasserschutz und die Breitbandversorgung.

Hier lobte der Fraktionsvorsitzende die Bemühungen der Stadtmitarbeiter Andreas Zuber und Horst Schäfer. Der bürokratische Aufwand, um an Fördergelder zu kommen, sei allerdings gewaltig.
Der Schuldenstand der Stadt habe sich bei acht Millionen Euro eingependelt. Die FW-Fraktion habe zumindest aufgepasst, dass es nicht mehr wurden. Besorgniserregend seien die stark steigenden Personalkosten und die Lage der Stadtwerke, die seit Jahren keinen Gewinn mehr an die Stadt abgeben könnten. Der Einkommenssteueranteil, den die Stadt bekomme, liege inzwischen unter der Kreisumlage, die man zu bezahlen habe. Das sei Ausdruck dafür, dass es in der Stadt zu wenige gut verdienende Arbeitnehmer gebe. Hier falle man im landesweiten Vergleich zurück. Der Landkreis investiere zwar kräftig, aber eben in Weißenburg und Treuchtlingen, nicht im Norden. Werner Winters Beschreibung dazu: „Wo keine Kräne stehen, da tut sich auch nichts.“

Beim Blick auf die jetzigen 24 Stadträte stellte Winter fest, dass im Gegensatz zu früheren Wahlperioden der öffentliche Dienst und die Dienstleister stark vertreten seien. Eine Folge davon sei, dass die Stadt immer mehr externe Berater zu Rate ziehe und die Zahl der Workshops und Gutachten immens gestiegen sei. „Das soll sich wieder ändern.“ Im Stadtrat solle mehr Sachverstand versammelt sein. Winter betonte die Absicht der Freien Wähler, in der nächsten Wahlperiode für frischen Wind in der Kommunalpolitik zu sorgen und das Salz in der Suppe zu sein.

FW-Ortsvorsitzender Armin Ferber dankte Werner Winter ausdrücklich für die intensive Vorbereitung der Stadtratsliste in den letzten zwei Monaten.

Am Montag, 16. Dezember, nominiert der FW-Kreisverband in Wachenhofen die Bewerber für den Kreistag. Auf dieser Liste werden aus Gunzenhausen folgende Namen zu finden sein: Dr. Werner Winter, Armin Ferber, Gerhard Baumgärtner, Hans-Jürgen Auinger, Gerhard Postler, Sigrid Fucker, Gerhard Müller jun., Thomas Fiege, Stefan Bauer, Gerhard Gulden und Jens Zirkler.

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