Fest eingebunden im dörflichen Leben

19.1.2014, 14:29 Uhr
Fest eingebunden im dörflichen Leben

Den Rückhalt seiner Mitbürger in Absberg hat er ganz sicher. Bei der Nominierungsversammlung der Wählergruppe Neues Dorf erhielt er 78 von 80 Stimmen.

„Es soll es ja geben, dass mich jemand nicht kennt“, so begann der 49-Jährige seine Vorstellungsrede. In der Tat ist er in der 1300-Einwohner-Gemeinde weitgehend bekannt, engagiert er sich doch auf vielfältige Weise. Schmaußer machte am Simon-Marius-Gymnasium in Gunzenhausen sein Abitur, ging danach zur Bundeswehr. Der Zeitsoldat diente zwölf Jahre in Roth. In diesem Rahmen ließ er sich zum Bürokaufmann ausbilden. Seit 1994 steht der Absberger in den Diensten der Stadt Weißenburg, arbeitet in der dortigen Verwaltung. Er absolvierte das Studium für die gehobene Beamtenlaufbahn, ging anschließend in die Finanz- und Steuerverwaltung. Seine Kenntnisse und Kompetenz hat er noch verbessert durch ein berufsbegleitendes BWL-­Studium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Nürnberg. Derzeit ist Schmaußer als Rechnungsprüfer im Neuen Rathaus tätig.

Der Bürger der Gemeinde Absberg brachte sich im Lauf der Jahre in vielfältiger Weise ins öffentliche Leben ein. Er fungierte sechs Jahre als Vorsitzender des TSV und war fast 20 Jahre Schriftführer bei der Feuerwehr. Er gehört dem Aufsichtsrat der Genossenschaft „Dorfladen Markt Absberg“ an und wird bis 2018 als Schöffe beim Landgericht Ansbach ehrenamtlich wirken.
Der Kommunalpolitik fühlte er sich schon früh verbunden. Mitglied des Gemeinderats ist er seit 1996. Im CSU-Ortsverband Absberg ist er für die Finanzen zuständig. Der CSU-Kreisverband weiß seine Tätigkeit als Schriftführer zu schätzen. Nicht zuletzt nimmt der Verwaltungsbeamte Schmaußer des Öfteren an Sitzungen des Weißenburger Stadtrats teil und weiß, wie dort vorgegangen wird.

Der Familienvater (zwei erwachsene Kinder) gibt als seine Hobbys Motorradfahren, Radfahren und den Laufsport an. Auch bei den Alte-Herren-Fußballern kickt er mit.

Der Entschluss, das ehrenamtliche Bürgermeisteramt und damit die Nachfolge von Fritz Walter anzustreben, reifte schon länger in ihm. Nach 18 Jahren im Gemeinderat und durch seine berufliche Tätigkeit im Weißenburger Rathaus sieht er sich für die Aufgabe gut vorbereitet. Wie stark im Fall seiner Wahl die zeitliche Belastung durch die Bürgermeistertätigkeit sein wird, kann er noch nicht beziffern. Mit der Stadt Weißenburg, seinem Arbeitgeber, hat er aber bereits abgeklärt, dass eine Reduzierung der Wochenstundenzahl möglich wäre.
Es gehe darum, den Markt Absberg gemeinsam auf die Zukunft vorzubereiten, sagte Helmut Schmaußer in der Nominierungsversammlung. Er meint damit den demografischen Wandel, sei es Kindergarten, Schule oder die Seniorenarbeit, den Ausbau der Breitbandversorgung und die Infrastruktur, die auf die eigene Bevölkerung und den Tourismus ausgerichtet sein soll. Die Bemühungen, einen Dorfladen, eine „Prunothek“ und ein Heimatmuseum im alten Schulhaus einzurichten, will er entschlossen fortführen. Bürgergarten und Badehalbinsel sollen Anziehungspunkte bleiben und wenn nötig auf einen modernen Stand gebracht werden. Insgesamt sieht es Schmaußer für sinnvoll an, die Alleinstellungsmerkmale von Absberg stärker in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. Er erwähnt die Geschichte des Deutschen Ordens und die zentrale Lage an Brombach- und Igelsbachsee. Ein Art Radlerhotel könnte hier neue Impulse geben. Was in Wassertrüdingen möglich geworden sei, könne auch für Absberg geprüft werden.

Als neues Event kann er sich „Südhang in Flammen“ vorstellen, ähnlich wie es in der Fränkischen Schweiz im Winterhalbjahr praktiziert wird. Die Gemeinde soll sich weiterhin im ILEK-Prozess engagieren. Auf Schmaußers Agenda stehen außerdem der Friedhof, wo die Mauer sanierungsbedürftig ist und ein Urnengrabfeld notwendig erscheint, die Erneuerung der Straßenbeleuchtung und der Anschluss der Kalbensteinberger Kläranlage an die große Anlage des Zweckverbands Brombachsee. Der Leerstand von Gebäuden ist auch in der Gemeinde Absberg ein Thema. Schmaußer will prüfen, was dagegen im Rathaus getan werden kann, ob man etwa finanzielle Anreize geben kann, um neues Leben in leeren Häusern zu bewirken. Schließlich hat er auch die häufiger auftretenden Starkregen im Blick. Hier soll eine gewisse Vorsorge getroffen werden, indem für den dringendsten Fall Sandsäcke angeschafft werden. Wenn alle oder ein Großteil dieser Maßnahmen verwirklicht werden können, dann wird sich die bisher sehr niedrige Pro-Kopf-Verschuldung nicht halten lassen. Das ließ Schmaußer bei der Zusammenkunft nicht unerwähnt. 

Auf der Wunschliste des Bürgermeisterkandidaten findet sich auch eine gemeinsame Mitteilungsschrift. Gemeinde, Kirche, Vereine, Gewerbetreibende und der Seenzweckverband könnten hier gemeinsam über ihr Tun berichten. Nicht zuletzt strebt der Bewerber mehr Transparenz in der Gemeindepolitik an.
Führt die Kandidatur zum Ziel, dann will Helmut Schmaußer als neuer Bürgermeister die gemeindlichen Einrichtungen noch genauer kennenlernen. Ihm schwebt vor, ein paar Tage dort mitzuarbeiten. Er nennt hier den Kindergarten, den Bauhof und das Tourismusbüro.

Der 49-Jährige hat sich noch ein weiteres Ziel gesetzt. Er tritt auch bei der Kreistagswahl an. Auf der CSU-Liste reichte es zum Platz 24, der durchaus Perspektiven eröffnet. Fritz Walter, in absehbarer Zeit Absberger Altbürgermeister, kandidiert auf Platz 40. Es kann für eine kleine Gemeinde nur von Vorteil sein, wenn sie mit einem oder mehreren Personen im Kreisparlament vertreten ist, lautet Schmaußers Überzeugung.

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