Freibad-Retter: Sie zogen einen Buben leblos aus Wasser

24.9.2016, 15:14 Uhr
Freibad-Retter: Sie zogen einen Buben leblos aus Wasser

© Erich Neidhardt

Der Bub aus Wassertrüdingen hatte im September mit seinem Betreuer das Waldbad besucht und war gegen 16 Uhr im großen Becken schwimmen gegangen. Im Bereich des Sprungturms kam es dann zu dem dramatischen Zwischenfall. Zeugen berichteten, dass sich der Zwölfjährige plötzlich am Beckenrand festklammerte, zu weinen anfing und dann plötzlich unterging und zu ertrinken drohte.

Doch es konnte Schlimmeres verhindert werden. Umstehende Badegäste reagierten geistesgegenwärtig und zogen den bereits leblosen Körper des Buben zusammen mit Jana Roth, die sich als Waldbad-Saisonkraft gerade im Bereich des Sprungturms aufhielt, aus dem Wasser. Da keine Vitalfunktionen mehr festgestellt werden konnten, begann die junge Markt Berolzheimerin am Beckenrand sofort mit den nötigen Wiederbelebungsmaßnahmen.

Sie wurde von Adalbert Majda abgelöst, der als Fachangestellter für Bäderbetriebe an diesem Tag im Waldbad als Schichtführer fungierte. Zuvor hatte der Nürnberger noch den Rettungsdienst des BRK verständigt. Die von Jana Roth eingeleitete und von Adalbert Majda fortgeführte Herz-Lungen-Wiederbelebung brachte dann nach kurzer Zeit den erhofften Erfolg.

Roth und Majda wurden jetzt geehrt

Noch bevor die Rettungskräfte nach wenigen Minuten eintrafen, war der Junge wieder zu sich gekommen. Er wurde von Notarzt und Sanitätern weiterversorgt und dann zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht, das er bereits einen Tag später wieder verlassen konnte. Nach einem Telefonat erfuhren die Verantwortlichen der Stadtwerke mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Roland Dücker und Bäderleiter Martin Renk an der Spitze, dass es dem Jungen gut geht und dass alles in Ordnung ist. Sie sind wie alle Beteiligten heilfroh, dass der Zwölfjährige wieder wohlauf ist.

Im nach Saisonabschluss geschlossenen Waldbad würdigten Dücker und Renk jetzt den Einsatz der beiden Mitarbeiter. Die anwesenden Jana Roth und Adalbert Majda hörten direkt am Ort des damaligen Geschehens ein großes Lob, da sie die Rettungskette perfekt organisiert und als Aufsicht sofort die richtigen Maßnahmen ergriffen hatten, um dem Buben das Leben zu retten. Aber auch die Unterstützung durch die Badegäste und den schnellen und professionellen Einsatz der Rettungskräfte und der Notärztin hoben Dücker und Renk lobend hervor.

Die Mitarbeiter reagierten blitzschnell

Im Rahmen der kleinen Feierstunde verwiesen die beiden auf die Wichtigkeit, das Badpersonal durch entsprechende Schulungen bestmöglich auf solche Situationen vorzubereiten. Die Bedeutung einer raschen und richtigen Ersten Hilfe könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. Auch werde darauf geachtet, dass auch an Schlechtwettertagen mit mäßigem Gästeandrang mindestens zwei bis drei Mitarbeiter im Waldbad vor Ort sind.

Dücker und Renk sind froh, dass in der vergangenen Freibadsaison keine weiteren dramatischen Zwischenfälle verzeichnet werden mussten. Als äußeres Zeichen des Dankes hatten sie für Jana Roth einen hübschen Blumenstrauß mitgebracht. Adalbert Majda darf sich über einen Tag Sonderurlaub freuen.

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