FW fordern Radschnellwege für Gunzenhausen

4.11.2019, 06:24 Uhr
FW fordern Radschnellwege für Gunzenhausen

© Foto: Christoph Schmidt/dpa

Ob sich hier etwas ergeben könnte, soll nun die Verwaltung prüfen, heißt es in dem Antrag der FW-Stadtratsfraktion. Vorsitzender Dr. Werner Winter dringt darauf, dass darüber in der Sondersitzung des Stadtrats am 13. November gesprochen wird. Er verweist auf die Website der Stadt, wo zu lesen ist, dass das Fahrrad eine flexible, energie- und platzsparende, individuelle und gesunde Alternative zum Auto darstellt. Und weiter: "Die Stadt fördert deshalb den Fahrradverkehr ausdrücklich."

Für den FW-Sprecher liegt es auf der Hand, dass jetzt ein günstiger Zeitpunkt ist, um eine nachhaltige Infrastruktur für Pendler aus dem Norden zu erwägen – und möglichst zu realisieren. In der Nürnberger Straße und Industriestraße konzentrieren sich bis zu fünf Einkaufsmärkte und weitere Märkte des täglichen Bedarfs. Es dürften dort auch weit über 1000 Personen ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Auch im Gewerbegebiet Nord befinden sich ein Discounter, Einkaufsmärkte und hunderte von Arbeitsplätzen. Eine Erweiterung dieses Gewerbegebietes wird angestrebt, schildert Werner Winter in der Begründung seines Antrags.

Sowohl der Radweg entlang der B 13 durch Schlungenhof als auch der Radweg in der Ansbacher Straße seien alles andere als optimal. Wenn man in Zukunft mehr Pendler und Einkäufer aufs Fahrrad bringen und so CO₂ reduzieren wolle, brauche man eine entsprechende Radwege-Infrastruktur.

Der Blick über den Tellerrand beweise: Besser ausgebaute Radschnellwege könnten für noch mehr Rad-Pendler sorgen. In den Niederlanden gebe es bereits 300 Kilometer "Fietssnelwege", und in den Regionen mit gut ausgebauten Radschnellwegen führen über 25 Prozent der Pendler mit dem Rad zur Arbeit. In Deutschland existierten bislang nur maximal 40 Kilometer Radschnellwege.

Wie der FW-Stadtrat schreibt, werden Radschnellwege immer wieder als "Fahrrad-Highway", "Fahrrad-Rennstrecke" oder gar als "Fahrrad-Autobahn" bezeichnet. Gemeint seien Radwege, die vom Auto- und Fußverkehr getrennt verlaufen und vor allem für Alltagsradler gedacht sind. "Nicht um gemütlich durch die Landschaft zu tingeln, sondern um ohne viele Umwege von A nach B zu kommen."

Motivation zum Umsteigen

Radschnellwege verbinden auf direkte Weise Landkreise, Kommunen oder Stadtteile. Pendler sollen so motiviert werden, vom Auto aufs Rad umzusteigen und damit den Straßenverkehr dauerhaft zu entlasten.

Wichtige Merkmale eines Radschnellweges sind laut FW die Breite von etwa vier Metern, ein leichtläufiger Belag sowie der größtenteils gerade und kreuzungsfreie Verlauf, damit zügiges Radfahren gewährleistet werden kann. Im normalen Straßenverkehr würden bisher Autofahrer bevorzugt, so seien grüne Wellen immer auf das Pkw-Tempo abgestimmt. Die Idee bestehe darin, dass ein Radfahrer beispielsweise mit 20, aber auch mit 30 Kilometern pro Stunde fahren könne, ohne ständig anhalten zu müssen. Auch bremsen sich Radfahrer auf einem Radschnellweg nicht gegenseitig aus, denn die Breite ermöglicht das einfache Überholen, selbst wenn bereits zwei Radler nebeneinanderher fahren. Zusätzlich soll ein Radschnellweg über hochwertige Beleuchtung und eindeutige Wegweisung verfügen und im Winter geräumt werden, so der Hinweis im Antrag.

Der Bund fördere Radschnellwege in der Baulast der Länder und Kommunen mit zunächst 25 Millionen Euro jährlich. Die Förderquote betrage bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Mittel könnten in einem formlosen und unbürokratischen Förderantragsverfahren abgerufen werden.

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