Gunzenhausen: Bogenschütze aus Leidenschaft

23.2.2020, 07:01 Uhr
Gunzenhausen: Bogenschütze aus Leidenschaft

© Tina Ellinger

Und so erzählt er mit leuchtenden Augen von den Anfängen: Mit 15 Jahren wollte er das Schießen mit Pfeil und Bogen einfach mal ausprobieren und suchte im Internet nach einem Verein mit entsprechendem Angebot. Mit Erfolg: Seit 60 Jahren besteht die Bogenabteilung bei der HSG mit Schießplatz in einem Waldstück zwischen Ober- und Unterhambach.

Schon beim ersten Training mit dem Anfängerbogen fing der junge Gunzenhäuser Feuer. "Es ist einfach spannend, man kann gut abschalten, und das Miteinander im Verein ist super", lobt er nicht nur seine Sportfreunde in der Altmühlstadt, sondern auch die im nahen Wassertrüdingen. Denn auch in der beim dortigen TSV angesiedelten Bogenabteilung ist Markus Hahnenkamm, der als Softwaretester in der Autozulieferbranche arbeitet, aktiv.

Technische Rafinessen

Und egal, ob drinnen oder draußen: Er findet Gefallen an allen Disziplinen, die der Bogensport zu bieten hat – vom Schießen in der Halle und im Freien auf Zielscheiben bis zum 3D-Parcours und dem Feldbogenschießen. Gerne greift der junge Mann zum sogenannten Compoundbogen, einer modernen Variante des Sportgeräts, das mit allerhand technischen Raffinessen ausgestattet ist.

Damit geht es zum Beispiel zum 3D-Schießen auf den Waldparcours, quer durchs Gelände, was so manche Überraschungen bereithalten kann. Als Ziele dienen Tierattrappen, und eine besondere Herausforderung besteht neben der Überwindung einiger Höhenunterschiede darin, die Entfernung im Gelände gut abschätzen zu können, sonst trifft der Pfeil leicht viel zu hoch oder zu niedrig.

"Außerdem kommt man raus, und es ist ein bisschen wie bei Robin Hood", grinst Markus Hahnenkamm, der in der Regel viermal die Woche trainiert. Schließlich hat er sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: einmal bei der Deutschen Meisterschaft dabei zu sein. "Es gibt noch viele Feinheiten, die man optimieren kann. Und ich möchte schon noch besser werden!", lautet sein Anspruch. Beim 3D-Schießen hat seine Teilnahme bei der "Deutschen" 2018 und 2019 bereits geklappt, aber sein Traum wäre es, sein Können auch im Freien oder in der Halle auf Scheiben auf dieser Ebene unter Beweis stellen zu dürfen.

Gunzenhausen: Bogenschütze aus Leidenschaft

© privat

Zudem war er bei Gau- und Bezirksmeisterschaften und den bayerischen Meisterschaften am Start. "Wettkampferfahrung ist immer gut", ist er überzeugt. Zum einen könne man sich etwas von den anderen abschauen, die eigene Nervosität abbauen und andere Sportler kennenlernen. Und man habe im Bogensport jedes Jahr die Chance, es von ganz unten bis ganz nach oben zu schaffen.

Der Höhepunkt des Jahres ist für Markus Hahnenkamm "Kings of Archery", ein großes Turnier in den Niederlanden, zu dem sich jeder anmelden kann und an dem viele internationale Profis teilnehmen. Hier war er bereits zwei mal mit Sportlern aus Wassertrüdingen und genoss die freie Atmosphäre dieser Veranstaltung.

Seit knapp einem Jahr hat er den Vorsitz der Bogenabteilung der HSG Gunzenhausen von Franz Teubner übernommen, kümmert sich um den Internetauftritt (www.bogen.hsggunzenhausen.de) und die Öffentlichkeitsarbeit. Der harte Kern besteht aus 15 Aktiven, die regelmäßig zum Training kommen, darunter sein Vorgänger sowie Hans Schlitt, der seine Begeisterung für dieses Hobby in vhs-Kursen weitergibt und sich außerdem um die Jugend kümmert.

Wer Lust hat, selbst mal zu Pfeil und Bogen zu greifen, kann einfach zum Training vorbeikommen. Im Winter wird in der Halle der Grundschule Süd trainiert, und zwar samstags von 15 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 12 Uhr und dienstags von 19 bis 21 Uhr. Im Sommer geht es am Samstag von 14 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 12 Uhr auf den Schießplatz zwischen Ober- und Unterhambach.

"Wir haben einen wunderbaren Platz", wirbt Markus Hahnenkamm. Bogenschießen ist ihm eben eine Herzenssache.

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