2022 wird abgerechnet

Gunzenhausen: Bürger müssen für Abwassermaßnahmen viel Geld zahlen

24.9.2021, 06:03 Uhr
Der Anschluss des Stadtteils Filchenhardt an die Zentralkläranlage in Gunzenhausen ist weitgehend abgeschlossen. Die Kosten für diese und weitere Maßnahmen im Abwasserbereich werden auf die Bürger umgelegt.

© Ludwig Göttler, NN Der Anschluss des Stadtteils Filchenhardt an die Zentralkläranlage in Gunzenhausen ist weitgehend abgeschlossen. Die Kosten für diese und weitere Maßnahmen im Abwasserbereich werden auf die Bürger umgelegt.

In den vergangenen Jahren investierte die Stadt Gunzenhausen viel Geld in die Abwasserbeseitigung. So wurden Nordstetten an die Zentralkläranlage angeschlossen, eine Fernwirkanlage wurde ebenso gebaut wie der Stauraumkanal an der Altmühlpromenade samt Hochwasserpumpwerk. Der im vergangenen Jahr mit Blick auf die angespannte finanzielle Lage aufgeschobene Anschluss Filchenhardts an die Kläranlage, wird derzeit umgesetzt. Allein hier werden etwa 630.000 Euro investiert.

Mehrere Millionen Euro

60 Prozent der Gesamtosten in Höhe von mehrere Millionen Euro werden über Ergänzungs- und Verbesserungsbeiträgen von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zurück geholt. Das ist eine gesetzliche Vorgabe und steht seit langem fest. Dass diese Beiträge endlich eingefordert werden, darauf dringt beispielsweise die SPD schon seit langem.

Der Bau des Stauraumkanals lief im Zeitplan

Allerdings ist die Berechnung der Beiträge eine komplizierte Angelegenheit, zunächst einmal müssen die beitragspflichtigen Grundstücks- und Geschossflächen ermittelt und anschließend eine Beitragskalkulation erstellt werden. Diese Arbeiten extern zu vergeben, wurde bereits Ende März beschlossen. Nun lag das Ergebnis der Ausschreibung vor und die Mitglieder des Stadtratsausschusses für Hauptangelegenheiten, Finanzen und Digitalisierung gaben dem einzigen Bewerber, der Firma Kommunalberatung Bitterwolf GmbH aus Greding, den Zuschlag. Die Gesellschaft, erläuterte Stadtkämmerer Siegfried Ehalt in der Sitzung, erfülle sämtliche Ausschreibungskritieren, das Angebot sei wirtschaftlich, wie ein Vergleich mit anderen Städten ergeben habe. Die Kosten in Höhe von 521.000 Euro werden dann übrigens ebenfalls auf die Bürger umgelegt.

Rund 6000 Grundstücke

Rund 6000 Grundstücke müssen untersucht werden, die Firma wird zunächst alle Bürger anschreiben, um die genauen Größen zu ermitteln. Die ersten Beitragsforderungen werden, schätzt Ehalt, nicht vor Ende 2022 oder Anfang 2023 verschickt.

Und mit welchen Kosten müssen die Bürger rechnen? Das wollte Herbert Gutmann (Grüne) wissen. Ehalt wollte sich hier keinesfalls "festnageln" lassen, nannte mit insgesamt etwa 800 Euro pro Einfamilienhaus aber zumindest einmal eine Hausnummer.

Nicht nur Übungen, wie hier auf dem Gelände der Gunzenhäuser Firma rf-plast sind notwendig, damit die Feuerwehren immer einsatzbereit sind. Auch die Ausstattung und Manpower muss passen. Wie es hier um die Feuerwehren in Gunzenhausen und den Stadtteilen bestellt ist und welche Investitionen notwendig sind, soll im kommenden Jahr ein Feuerwehrbedarfsplan eruieren. 

Nicht nur Übungen, wie hier auf dem Gelände der Gunzenhäuser Firma rf-plast sind notwendig, damit die Feuerwehren immer einsatzbereit sind. Auch die Ausstattung und Manpower muss passen. Wie es hier um die Feuerwehren in Gunzenhausen und den Stadtteilen bestellt ist und welche Investitionen notwendig sind, soll im kommenden Jahr ein Feuerwehrbedarfsplan eruieren.  © Andreas Seegmüller, NN

Wie ist es um die Feuerwehrgerätehäuser bestellt, wo hakt es bei den Rothelmen an der Ausstattung - aber auch der Manpower? Dies soll im kommenden Jahr ein Feuerwehrbedarfsplan ergründen.

Stadt ist nicht verpflichtet

Rein rechtlich ist die Stadt nicht verpflichtet, ein solches Konzept zu erstellen, informierte der stellvertretende Hauptamtsleiter Stefan Brändlein die Ausschussmitglieder, legte ihnen aus diversen Gründen aber dennoch nahe, einen solchen Bedarfsplan erstellen zu lassen. Denn in Gunzenhausen und seinen Stadtteilen stehen in den kommenden Jahren viele Maßnahmen im Bereich der Feuerwehren an. Das Konzept könnte hier Klarheit bringen und die erforderlichen Anschaffen und Tätigkeiten nach ihrer Dringlichkeit ordnen.

Zuletzt hatte in den 1990-er Jahren das Wibera-Gutachten für beträchtliche Verstimmung bei den Floriansjüngern gesorgt, riefen Brändlein und auch der Kommandant der Gunzenhäuser Wehr, Swen Müller, in Erinnerung. Denn damals wurden allein wirtschaftlich Aspekte für die Bewertung hinzugezogen. Diesmal sollten unbedingt auch feuerwehrfachliche Gesichtspunkte mit einbezogen werden.

Plan soll auch umgesetzt werden

Rund 30.000 Euro wird die Stadt für die Erstellung dieses Bedarfsplans ausgeben. Die Maßnahme wurde von den Vertretern der Stadtratsfraktionen durch die Bank als sinnvoll erachtet. Die Summe soll, wurde einstimmig beschlossen, in den kommenden Haushalt eingestellt und die Vergabe auf den Weg gebracht werden.

Am Ende soll ein fertig Bedarfsplan stehen, der vom Stadtrat verabschiedet und dann auch umgesetzt wird. Dabei könnten durchaus, verhehlte Brändlein nicht, Defizite ans Tageslicht kommen, die bisher noch nicht bekannt sind und weitere Ausgaben nach sich ziehen könnten. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz betonte, dass das Papier keinesfalls in der Schreibtischschublade verschwinden solle, vielmehr sollten die Empfehlungen dann auch umgesetzt werden.

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