Gunzenhausen: Die Grünen kleben keine Wahlplakate

30.1.2020, 14:09 Uhr
Das Sturmtief Fabienne hatte in Gunzenhausen 2018 ein Wahlplakat umgeweht. Das kann in diesem Jahr nicht passieren - denn die Grünen kleben in diesem Jahr keine Plakate.

© Jürgen Eisenbrand Das Sturmtief Fabienne hatte in Gunzenhausen 2018 ein Wahlplakat umgeweht. Das kann in diesem Jahr nicht passieren - denn die Grünen kleben in diesem Jahr keine Plakate.

Und wodurch unterscheiden sich eigentlich die Botschaften der Parteien? Letztlich verspricht doch jede Organisation, das Beste für Gunzenhausen zu leisten, nur mit unterschiedlichen Logos und leicht abgewandelten Texten. Nach kurzer Diskussion fanden sich viele Argumente gegen Wahlplakate und eigentlich kein ernsthaftes dafür, teilt Ortsvorsitzende Kerstin Zels mit.

Die Plakate verschandeln nach ihren Worten sechs oder mehr Wochen das Stadtbild. Die Bürger seien eher genervt von den nichtssagenden Botschaften. "Bürgermeister- und Landratskandidaten lächeln uns ohnehin täglich in den Printmedien zu, warum dann auch noch auf Wahlplakaten?", so Zels. Die Plakate könnten, anders als Flugblätter oder Zeitungen, nicht recycelt werden. Sie müssten gedruckt, zu den Standorten gebracht, aufgehängt oder aufgeklebt und nach der Wahl wieder eingesammelt werden. Eine unnötige Verschwendung von Ressourcen, so die Grünen. Wer wirklich für Nachhaltigkeit und Umwelt stehe, "kann so etwas nicht unterstützen".

Auch der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider stehe kopfschüttelnd vor den typischen Laternenpfahl-Porträts. "Die bringen überhaupt nichts", meint der Forscher der Uni Hohenheim. Die Grünen vor Ort stimmen zu: Bei Kommunalwahlen komme es auf die richtigen Personen, deren politisches Engagement und Inhalte an – und nicht auf Plakatpräsenz und Parteizugehörigkeit. Deshalb hat sich die Ökopartei entschieden, im Kommunalwahlkampf in der Kernstadt Gunzenhausen auf das Plakatieren zu verzichten. "Manchmal ist weniger mehr", betont Kerstin Zels.

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