Gunzenhausen: FBG ist Partner der Waldbesitzer

24.2.2017, 18:30 Uhr
Gunzenhausen: FBG ist Partner der Waldbesitzer

© Foto: Neidhardt

Die FBG ist ein Zusammenschluss privater und kommunaler Waldbesitzer als Verein. Er übernahm im Zug der Forstreform vor zwölf Jahren über die reine Holzvermarktung hinaus zusätzliche Aufgaben wie die betriebswirtschaftliche Beratung der über 2700 Mitglieder. 2006 erfolgte die Fusion der beiden Forstbetriebsgemeinschaften Treuchtlingen und Gunzenhausen zur FBG Franken Süd. Das derzeitige Vereinsgebiet umfasst den gesamten Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit einer Mitgliedsfläche von rund 14 000 Hektar.

Vorsitzender Klaus Schmidt stellte bei dem Treffen in Alesheim fest, dass der Wald letztes Jahr noch mit den Spätfolgen des Trockenjahrs 2015 zu kämpfen hatte. "Glücklicherweise hatten wir einen nassen Frühsommer, der uns vor Schlimmerem bewahrte", blickte er zurück. Für heuer würden allerdings weitere Schäden erwartet. Er appellierte daher an die Mitglieder, ihre Wälder zu kontrollieren und die Hilfe der FBG in Anspruch zu nehmen.

Durch die Zusammenarbeit mit der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Mittelfranken und der sogenannten Eichstätter Runde, in der die heimischen Hölzer gebündelt werden, konnte die FBG laut Schmidt größere Mengen anbieten und für die Waldbesitzer bestmögliche Holzpreise erzielen. So werde auch dem kleineren Waldbesitz ein optimaler Marktzugang ermöglicht.

Laut Geschäftsführer Röhnisch bildete die Holzvermarktung auch in 2016 das Rückgrat des wirtschaftlichen Handelns des Vereins. Erfreulich sei, dass sich die FBG bei den verkauften Holzmengen seit vier Jahren auf einem stabilen Niveau zwischen 45 000 und 50 000 Festmetern bewegt. In diesen Zahlen, merkte Röhnisch an, sind alljährlich auch "gewisse Kalamitätsmengen" enthalten. So habe man 2016 wiederum rund 10 000 Festmeter Käferholz vermarktet. Die genaue Vermarktungsmenge bezifferte er auf 49 183 Festmeter. Den Löwenanteil machen dabei mit 65 Prozent die Fixlängen aus, gefolgt von Hackschnitzeln (15 Prozent) sowie Industrie- und Stammholz (je 10). Unter Industrieholz sind die Bereiche Brenn-, Papier- und Spanholz zu finden.

Gunzenhausen: FBG ist Partner der Waldbesitzer

© Foto: Forstbetriebsgemeinschaft

Mit einem Anteil von 76 Prozent bleibt die Fichte laut Röhnisch die wichtigste Holzart bei der FBG. Zusammen mit der Kiefer macht sie 91 Prozent der Vermarktungsmenge aus. Die Buche mit fünf und die Eiche mit zwei Prozent nehmen eine eher untergeordnete Stellung ein.

Im Geschäftsbereich Waldpflege wurden letztes Jahr neue Verträge im Privatwald abgeschlossen. Insgesamt wurden 85 Waldbesitzer mit 1773 Hektar Fläche betreut — neben Waldgenossenschaften auch Kirchen- und Pfründestiftungen sowie Privat- und Kommunalwald.

Begehrte Hackschnitzel

Ein wichtiges Standbeim des Vereins ist der Geschäftsbereich Holzenergie. "Gerade in den nicht ganz einfachen Zeiten, da Öl und Gas wieder so billig geworden sind, sind eigene Lieferverträge wertvoll", führte der Geschäftsführer aus. Er schätzt, dass die eigenen Absatzmöglichkeiten der Grund für den immer noch relativ guten Hackschnitzelpreis im Landkreis sind. Beliefert wurden zwölf Heizanlagen mit einer Größe von bis zu 1450 Kilowatt. In Summe waren dies 2016 rund 20 000 Schüttraummeter. Einen hohen Stellenwert nimmt bei der FBG neben den Geschäftsbereichen die Vereinsarbeit ein. Röhnisch nannte hier neben der Beratung, Schulung und Information der Mitglieder auch deren politische Vertretung, außerdem das Werben für das eigene Holz in der Öffentlichkeit. Auch wurden für die Mitglieder wieder verschiedene Lehrfahrten organisiert, die unter anderem zum Submissionsplatz nach Bopfingen führten — mittlerweile ein Treffpunkt für Wertholzkunden aus ganz Mitteleuropa, denen auch die FBG Franken Süd Holz aus hiesigen Wäldern anbietet.

"Hervorragender Zustand"

Röhnisch zufolge sind die Waldbesitzer der FBG über ihre Mitgliedschaft zertifiziert nach dem System PEFC. Er stellte fest: "Unsere Wälder werden nachhaltig bewirtschaftet und befinden sich in einem hervorragenden Zustand." Der Geschäftsführer kündigte an, dass im Vereinsgebiet ein System von Obmännern geplant ist — Personen, die sich in besonderer Weise für den Wald interessieren und als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen.

Für die Fortbildung der Mitglieder wurden dem Geschäftsführer zufolge wieder Motorsägen- und Seilwindenkurse angeboten, darüber Info-Tage unter anderem zum Thema Kiefernprachtkäfer sowie einige Praxistage im Wald. Breiten Raum in der Vereinsarbeit nahm 2016 wiederum die einzelbetriebliche und forstfachliche Beratung der Waldbesitzer ein, laut Röhnisch "eine unserer Hauptaufgaben". Allein im letzten Jahr wurden über 500 Einzelberatungen im Wald durchgeführt, obendrein noch viele telefonische Beratungen. "Wir sind der Partner unserer Waldbesitzer", strich der Geschäftsführer in diesem Zusammenhang heraus. Die FBG sei nicht gewinnorientiert und nur ihren Mitgliedern verpflichtet. Er kündigte an, dass das Team im März mit Michael Kirsch aus Sausenhofen eine personelle Verstärkung erhalten wird.

Die neue Geschäftsstelle in Treuchtlingen wird laut Röhnisch die gestalterische Handschrift der PlanBau Gunzenhausen tragen. Sie soll nach seinen Worten ein Vorzeigeobjekt für das Bauen mit Holz werden. Er resümierte, dass die FBG als regionale Waldbesitzer-Organisation auch 2016 dazu beigetragen hat, Strukturnachteile ihrer Waldbesitzer zu überwinden und die Bewirtschaftung der Flächen zu verbessern.

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