Gunzenhausen: Hochbetrieb in der Jugendherberge

21.8.2017, 06:10 Uhr
Gunzenhausen: Hochbetrieb in der Jugendherberge

© Foto: Jugendherberge

Auch wenn das Frühjahr von Matthias Thomfohrde als "eher schlecht" bezeichnet wird, da das Wetter kaum Gruppen und Familien in das Seenland lockte, so wird die Einrichtung seit den Pfingstferien sehr gut gebucht. Die hohe Auslastung mit Familien und Feriengruppen hat die Belegungszahlen nach oben schnellen lassen. "Das Auslastungsniveau der letzten Jahre konnte mindestens gehalten werden und somit ist der Betriebsträgerwechsel auch für die Stadt Gunzenhausen wirtschaftlich natürlich optimal verlaufen", so der Herbergsvater. Auch wenn man derzeit das Saisonende noch abwarten müsse, so könnten die Zielvereinbarungen, die vertraglich festgelegt wurden, mehr als optimal umgesetzt werden.

"Wenn wir nun noch einen guten Herbst kriegen, wird das Haus allen Verpflichtungen nachkommen können und es bleiben sogar noch Mittel für die Instandhaltungen", freut sich Thomfohrde. Die Übernachtungszahlen liegen momentan sogar etwas über denen des Vorjahrs.

Nicht verschweigen möchte Matthias Thomfohrde jedoch, dass die sehr hohe Frequentierung der Jugendherberge durch Familien mit Kindern einen Umsatzverlust mit sich bringt, da Kinder bis einschließlich fünf Jahre grundsätzlich kostenfrei übernachten und selbst für die Verpflegung nichts zu zahlen haben. "Hier haben wir einen Einnahmeverlust zu kompensieren, der über 25 000 Euro liegen wird", so der Herbergsleiter. Für ihn darf bei dieser Summe allerdings der sozialpolitische Auftrag nicht außer Acht gelassen werden, den eine solche Einrichtung eben auch habe. Er ist sich sicher, dass die Stadt Gunzenhausen diese Struktur mitträgt. Schließlich brächten die Familien auch anderweitig Geld in den Umlauf, indem sie städtische Einrichtungen nutzen und während des Aufenthalts den Einzelhandel stärken.

"Die Jugendherbergskinder von heute sind ja auch unsere Stadtgäste von morgen", so Thomfohrde. So könne man dieses Engagement auch als Perspektive sehen und die Jugendherberge somit als Zukunftsprojekt.

Die Vereinbarungen mit der Stadt, die fast vor einem Jahr getroffen werden mussten, können laut Thomfohrde für die Jugendherberge generell als "nur positiv" bezeichnet werden. Alle anstehenden Aufgaben würden durch die Verwaltung umgehend und zuverlässig gelöst. Für jedes Anliegen habe er immer gleich einen Ansprechpartner und noch nie sei es vorgekommen, dass er mehrfach Themen ansprechen musste. Aber auch das partnerschaftliche Verhältnis zum DJH, für das Matthias Thomfohrde nun verantwortlich zeichnet, mache sich positiv bemerkbar. Thomfohrdes 30-jährige Beschäftigung im Jugendherbergswerk ist dabei sehr hilfreich und er weiß, wie er mit diesen Strukturen zum Wohl des Standortes am besten umgeht.

Die Jugendherberge Gunzenhausen ist für ihn "mit absoluter Sicherheit kein Auslaufmodell", auch wenn die Liegenschaft nun "in die Jahre gekommen ist" und manche Investition benötigt. Der Betrieb könne aus Eigenmitteln sicher weiter finanziert werden und somit sei die Betriebsträgerschaft für die Stadt eher als Zukunftsmodell zu sehen. Dass diese soziale Aufgabe fraktionsübergreifend auf Zustimmung stößt, merkt Matthias Thomfohrde in allen Gesprächen und bei allen Entscheidungen, die für den Standort getroffen werden.

Wie schon im Frühjahr beim Jubiläum zu erkennen war, freut sich Matthias Thomfohrde über den Einsatz aller Mitarbeiter der Einrichtung, die dieser auch nach dem Trägerwechsel zur Verfügung stehen. Sie müssten oftmals saisonale Erschwernisse in Kauf nehmen, aber er könne sich auf alle verlassen. Es habe sich als gute Entscheidung herausgestellt, ihm die gesamte Personalstruktur zu überlassen. Der Herbergsleiter ist sich sicher, dass der reibungslose Übergang nur mit dem gemeinsamen Einsatz aller Mitarbeitenden ermöglicht werden konnte. Er ist sich sicher:"Ohne dieses langjährige Team wären wir nicht da, wo wir heute sind."

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