Gunzenhausen: Jetzt gegen Grippe impfen lassen

13.12.2017, 17:19 Uhr
Gunzenhausen: Jetzt gegen Grippe impfen lassen

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Allerdings: Noch sind es nicht die gefürchteten Grippeviren, auf die diese vielen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zurückzuführen sind. "Die Menschen leiden derzeit vor allem an allgemeinen Atemwegserkrankungen", sagt der Gunzenhäuser Regionalgeschäftsführer Neumeyer, "also an Husten und Infektionen der oberen Atemwege." Von Fällen echter Influenza sei ihm bislang in Altmühlfranken noch nichts bekannt.

Gleiches gilt für jenen Mann, der es von Berufs wegen am besten wissen müsste, wenn sich die Virusgrippe hier breitmacht: Dr. Carl-Heinrich Hinterleitner, der Leiter des Sachgebiets Gesundheitswesen am Landratsamt in Weißenburg. "Wir haben noch keine Meldungen und auch bayernweit keine Steigerung der Fallzahlen", sagt er auf Anfrage des Altmühl-Boten.

Alles verlaufe bislang wie in den Jahren zuvor, sagt Hinterleitner, mit ersten Influenza-Fällen rechnet er erst gegen Jahresende oder zu Beginn des neuen Jahres. Deshalb, so der Mediziner, "macht eine Impfung jetzt auch noch Sinn". Bis die nämlich wirke, dauere es etwa zwei Wochen, "und wenn man mit der Grippe im Januar rechnet, liegen wir jetzt noch gut in der Zeit".

Eine Rechnung, die auch Christoph Neumeyer aufmacht: ""Wer sich jetzt noch impfen lässt, gibt seinem Körper noch genug Zeit, damit sich die schützende Wirkung des Impfstoffs entfalten kann." Und er erinnert an das vergangene Jahr, in dem die Grippe in Bayern besonders heftig wütete: Laut dem Berliner Robert-Koch-Institut, bei dem Influenza-Infektionen zentral gemeldet werden, wurden im Saisonjahr 2016/2017 im Freistaat insgesamt stolze 30 127 Grippefälle gemeldet – und damit mehr als doppelt so viele wie im Saisonjahr zuvor.

"Der beste Schutz"

"Die Impfung ist der beste Schutz, den wir haben", betont Neumeyer, dessen Krankenkasse, wie andere auch, die Kosten der Immunisierung übernimmt. Besonders wichtig, so der Gunzenhäuser, sei eine Grippeschutzimpfung für ältere Menschen, Schwangere, chronisch Kranke oder Berufstätige mit Kontakt zu vielen anderen Personen — etwa in Arztpraxen oder im Krankenhaus.

Carl-Heinrich Hinterleitner geht noch einen Schritt weiter: "Derzeit lassen sich nur etwa 20 bis 25 Prozent der Menschen impfen. Ich werbe dafür, dass es wirklich jeder macht", sagt er. Und er liefert dafür auch gleich eine überraschende Erklärung: "Wenn sich jemand regelmäßig über Jahre hinweg gegen Grippe impfen lässt, erkrankt er auch seltener an normalen Erkältungen." Also genau an jenen, die derzeit die Mitarbeiterreihen in Fabriken und Büros lichten.

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