Gunzenhausen: Kaputter Wäschetrockner löste Brand aus

18.3.2021, 17:11 Uhr

Wie die Polizei berichtet, gab eine Bewohnerin ihre Wäsche um etwa 18 Uhr in den Trockner, der im Hauswirtschaftsraum stand, und schaltete das Gerät nach dem Trockenvorgang wieder aus. Etwa eine halbe Stunde später bemerkte sie Brandgeruch, offenbar durch einen technischen Defekt war der Wäschetrockner in Brand geraten. Die Frau alarmierte sofort ihre Nachbarn.

Den Einsatzkräften schlugen bereits beim Eintreffen an der Einsatzstelle Flammen aus der Wohnung entgegen. Zudem machte sich ein Hausbewohner aus dem darüberliegenden Stockwerk bemerkbar, da er das Gebäude über das stark verrauchte Treppenhaus nicht mehr selbstständig verlassen konnte. Alle anderen Bewohner des Mehrfamilienhauses hatten das Haus zu diesem Zeitpunkt bereits fluchtartig verlassen.


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Einsatzleiter Swen Müller ließ umgehend einen zweiten Löschzug alarmieren, um schnellstmöglich eine Menschenrettung über tragbare Leitern und eine gleichzeitige Brandbekämpfung durchführen zu können. Zeitweise bestand die Gefahr, dass sich durch die starke Hitzeentwicklung der Brand schlagartig auf das gesamte Dachgeschoss ausbreiten würde. Durch den schnellen und gezielten Einsatz von zwei Löschtrupps unter schwerem Atemschutz brachte die Feuerwehr die Flammen im Innenangriff schnell unter Kontrolle. Zeitgleich retteten die Trupps den Hausbewohner aus seiner misslichen Lage, indem sie ihn mit Hilfe einer Fluchthaube ins Freie brachten.

Abgeschmolzene Rauchmelder

Die neben drei wasserführenden Löschfahrzeugen ebenfalls angerückte Drehleiter konnte wegen der beengten Platzverhältnisse auf der Gebäuderückseite nicht zum Einsatz gebracht werden.

Das Ausmaß der Zerstörung und die enorme Branddynamik zeigten sich unter anderem an den abgeschmolzenen Rauchmeldern an der Decke im Treppenhaus und an diversen verschmorten und geschmolzenen Gegenständen rund um die Brandwohnung.

Durch die Brandeinwirkung und die Löschmaßnahmen ist das Haus momentan nicht bewohnbar, so die Mitteilung der Gunzenhäuser Wehr. Die Löscharbeiten zogen sich über drei Stunden hin. Während der Brandwache bis in die frühen Morgenstunden mussten die Feuerwehrleute immer wieder Glutnestern zu Leibe rücken und teilweise auch den Fehlboden über der Brandstelle öffnen, um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern.

Insgesamt befanden sich rund 35 Feuerwehreinsatzkräfte vor Ort. Unterstützung erhielten sie vom Rettungsdienst, der unter Einsatzleiter Fabian Eisenmeier mit fünf Rettungswagen die vier leichtverletzten Hausbewohner medizinisch versorgte. Die vier wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Mitarbeiter der Stadtwerke Gunzenhausen stellten umgehend die Strom- und Gasversorgung ab, um eine Gefährdung der Einsatzkräfte auszuschließen. Durch das Eingreifen der Feuerwehr bestand keine Gefahr für die umliegenden Gebäude. Den Sachschaden konnte die Polizei am Donnerstag noch nicht genau beziffern. Alle Bewohner des Hauses mussten vorläufig anderweitig untergebracht werden.


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