Gunzenhausen: Land unter bei Schaeffler

29.7.2019, 14:22 Uhr
Gunzenhausen: Land unter bei Schaeffler

© Jürgen Eisenbrand

„Es sind dann im Rahmen eines Fachberatereinsatzes drei Leute losgezogen, um zu sehen, welche Hilfe wir leisten können“, beschreibt Rettlinger das Vorgehen. Und schnell war klar: „Das ist ein Einsatz für uns.“
Um 18 Uhr rückten dann weitere zehn THW-Spezialisten des Ortsverbandes Gunzenhausen aus, zudem forderten sie Unterstützung des auf solche Szenarien spezialisierten Ortsverbandes aus Kelheim an, sodass schließlich mehr als 30 THW-Kräfte vor Ort waren.
Mit mehreren Pumpen (Leistung zwischen 400 und 1500 Liter pro Minute) machten die Fachleute sich daran,  die Keller leerzusaugen. In einem Fall sei es laut Rettlinger ein Gemisch aus 35.000 Litern Öl und 100.000 Litern Wasser gewesen; dank ihrer speziellen technischen Ausstattung hätten die Kelheimer die beiden Flüssigkeiten gut voneinander trennen können.
Im zweiten Fall seien es 200.000 Liter einer Emulsion gewesen, die aus einem Keller abgepumpt und in transportablen Becken gelagert werden mussten, ehe sie per Tank-Lkw entsorgt werden konnten. Am Montagvormittag hatte der Abtransport gerade begonnen, die Hälfte der Flüssigkeit stand zu diesem Zeitpunkt noch in den Kellerräumen.
Und  Rettlinger und seine Kameraden waren bereits seit 17 Stunden im Einsatz – in der Hoffnung, ihn bis zum Mittag beenden zu können.

"Eine Gefahr bestand nicht"

Ein Schaeffler-Sprecher sagte auf Anfrage des Altmühl-Boten, dass „Mitarbeiter der Härterei und der Pforte des Schaeffler-Werkes   am Sonntag gegen 14.20 Uhr festgestellt haben, dass Wasser in Kellerräume läuft“. Die Kanalisation in Werksnähe habe die großen Wassermengen die  nicht mehr aufnehmen können. „Etwa 400 Kubikmeter Wasser“ hätten sich demnach   mit Ölen, die den Betrieb der dortigen Zentralanlagen sicherstellen, vermischt.  „Eine Gefahr für Mensch und Umwelt bestand zu keinem Zeitpunkt.“ Es sei kein verunreinigtes Wasser in die Kanalisation gelangt, was Messungen am Montag auch bestätigt hätten.  
Der Vorfall werde  natürlich genau analysiert, so der Sprecher:  Es wird geprüft, ob zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor solchen außergewöhnlich großen Regenmengen ergriffen werden können.“ Die Höhe des entstandenen Schadens könne noch nicht beziffert werden.
Der Starkregen sorgte auch andernorts in der Ostvorstadt für überflutete Keller – unter anderem in der Spitalwald- und in der Schlesierstraße.

 

Um 16.18 Uhr aktualisiert

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