Gunzenhausen: Liebe zur Natur ganz praktisch zeigen

13.5.2019, 06:03 Uhr
Gunzenhausen: Liebe zur Natur ganz praktisch zeigen

© Micha Schneider

Gerhard Ortner will eine seiner Ackerflächen für eine Blühfläche zur Verfügung stellen, doch dieses Unterfangen könnte ziemlich schwierig werden. Denn Ortner, der hauptberuflich als Ingenieur arbeitet und der vor drei Jahren gemeinsam mit seinen drei Brüdern den landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern übernommen hatte, will die Blühfläche über Patenschaften finanzieren lassen, denn ohne finanziellen Ausgleich, wird wohl kaum ein Landwirt auf die Idee kommen, einfach so Flächen zur Verfügung für den Umweltschutz zu stellen. "Die Blühflächen gehen ja komplett aus der Produktion raus. Umweltschutz kostet etwas", sagt Ortner.

Überzeugungsarbeit nötig

Für 100 Quadratmeter soll der jeweilige Pate 40 Euro zahlen. Die Patenschaft soll auf zwei Jahre angelegt sein. "Ich habe auf der Arbeit mal bei Unterstützern des Volksbegehrens vorgefühlt. Von zehn Leuten war am Ende nur noch einer dabei", sagt Ortner. Eine Unterschrift ist eben doch einfacher zu leisten, als tatsächlich in die Tasche zu greifen. "Wer sich stundenlang in einer Schlange anstellt, um das zu unterschreiben, könnte doch auch mal so etwas unterstützen", findet Ortner, der aber auch Verständnis für die Umweltschützer hat. Noch fehle ja ein wirkliches Konzept dahinter. Und all zu viele Menschen werden von seiner Idee auch noch überhaupt nicht gehört haben, die im nächsten Jahr realisiert werden soll - sofern sich genügend Unterstützer finden. Das erste Mal von der Idee mit der Patenschaft für solch eine Blühfläche hat der 43-Jährige in einer landwirtschaftlichen Zeitschrift gelesen. Für ihn ist solch ein Unterfangen auch nur zu realisieren, weil er nur nebenberuflich als Landwirt arbeitet. "Für einen hauptberuflichen Landwirt würde durch so eine Blühfläche die Einkommensgrundlage wegfallen. Die können das im Prinzip gar nicht machen", sagt Ortner, der eigentlich als Ingenieur arbeitet und deshalb auch nicht immer vor Ort sein kann, um die Flächen zu bewirtschaften.

Das Problem bei der Blühfläche? Förderberechtigt ist nur der Bewirtschafter selbst. Und jemand der Flächen bereitstellt, der solle eigentlich auch eine Förderung erhalten, findet Ortner. Doch wenn eine andere Privatperson die Fläche bewirtschaftet – eben weil man nicht immer vor Ort sein kann – gibt es keine Förderung. Einen Acker für Blühflächen bereitzustellen, wäre deshalb nicht möglich – außer eben durch Patenschaften.

Das Geld, das Ortner durch den fehlenden Ertrag einer Nutzfläche verlieren würde, will er dadurch ausgleichen. Doch ob sich genügend Umweltschützer finden? "Wenn das mit der Blühfläche etwas werden soll, brauche ich 100 Leute, die mitmachen. Theoretisch müsste ich also 1000 Leute ansprechen. Wenn sich 100 Leute bereit erklären, mache ich es", sagt Ortner.

InfoWer Gerhard Ortner bei seinem Vorhaben unterstützen möchte, kann sich gerne per Post an ihn wenden. Die Adresse: Büchelberg 35, 91735 Gunzenhausen.

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