Gunzenhausen mit dem Smartphone entdecken

6.8.2020, 17:06 Uhr
Gunzenhausen mit dem Smartphone entdecken

© Wolfgang Dressler

Zunächst jedoch kam der Leiter der Gunzenhäuser Tourist-Information, Wolfgang Eckerlein, auf ein eher analoges Problem zu sprechen. Denn die aktuell 15 Stadtführer in Gunzenhausen haben Konkurrenz bekommen. Ein privates Stadtführungsteam bietet seit Herbst vergangenen Jahres seine Dienste an. "Die drei Damen", berichtete Eckerlein in der Sitzung, hätten an einer Ausbildung für Stadtführer teilgenommen, aber die Prüfung nicht geschafft.

Richtig begeistert ist Eckerlein von der ungebetenen Konkurrenz nicht, das wurde in der Ausschusssitzung deutlich. Die Stadt könne ihnen aber nicht untersagen, Führungen anzubieten. Sie könne den privaten Stadtführerinnen und ihren Kunden lediglich den Zugang zu den städtischen Gebäuden verwehren.

Derzeit gebe es auch kaum Gruppen, die die Stadt besuchen und sich für Führungen anmelden, entsprechend wenig gebe es für die städtischen Führer zu tun. Das sorge durchaus für "ungutes Blut".

Kein Ersatz für eine Stadtführung, das machte Armin Knöchel deutlich, ist der von ihm entwickelte QR-Code-Rundgang. Vielmehr solle er gerade auch Appetit auf eine analoge Führung machen.

Wer mit seiner Smartphone-Kamera einen der QR-Codes scannt, für den öffnet sich der virtuelle Stadtrundgang, eine eigene App ist dafür nicht nötig. Und das ist laut Knöchel nur einer von vielen Vorteilen. Für die Tour sind keine gesonderten Geräte notwendig – ein Smartphone hat heutzutage fast jeder in der Tasche. Weiter ist eine kontaktlose Nutzung möglich und die Besucher werden nicht durch Öffnungszeitung ausgebremst. Sie können ihren Informationshunger zu jeder Tageszeit stillen.

Schließlich kann die Führung unkompliziert erweitert werden. Derzeit finden sich die QR-Codes an sieben verschiedenen Stellen in Gunzenhausen: Der Besucher erhält am Haus des Gastes, an der Spitalkirche, am Zocha-Palais, am Marktplatz, an der evangelischen Stadtkirche und am Färberturm Informationen rund um diese Orte und zwar in schriftlicher Form, aber auch per Video. Am Färberturm etwa erfährt man nicht nur etwas über den ehemaligen Diebsturm, sondern kann auch einen Blick über den letzten Stadtmauerrest ins Storchennest auf dem Turm der Mälzerei Lehner werfen. Davon konnten sich die Ausschussmitglieder ein Bild machen, denn unter anderem dieses Video zeigte Knöchel auf der großen Leinwand im Saal.

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