Gunzenhausen: Neue Stadthalle ist fertig

29.6.2019, 06:22 Uhr
Gunzenhausen: Neue Stadthalle ist fertig

© Jürgen Eisenbrand

Damit traf der 77-Jährige CSU-Politiker offensichtlich die Empfindungen der meisten der rund 350 Ehrengäste bei der Einweihung des neuen "Leuchtturms" der Altmühlstadt. Denn genau an dieser Stelle seiner unterhaltsamen Rede brandete kräftiger, volle Zustimmung signalisierender Beifall auf. Und überhaupt war man an diesem "wichtigen und großen Tag für Gunzenhausen" (Friedrich) weitgehend einig: Die 17,5 Millionen Euro, die die Stadt in die Sanierung ihres Aushängeschildes gesteckt hat, seien gut angelegtes Geld.

"Stolz und zufrieden"

Nach dem musikalischen Auftakt eines Bläserquartetts (Martin Linck, Thomas Pentza, Alfred Maderer, Dieter Meyer) hatte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz den Reigen der Redner eröffnet. Er sei "stolz, zufrieden und voller Hochachtung für das, was wir hier geschaffen haben", beschrieb der sichtlich gerührte Rathaus-Chef seine Emotionen. "Unsere neue Stadthalle ist etwas ganz Besonderes, ein Leuchtturm, ein Kristall, der in Gunzenhausen, in ganz Altmühlfranken und weit darüber hinaus strahlt."

Fitz dankte allen, die zum Gelingen dieses Großprojekts beitrugen, und er erinnerte noch einmal daran, wie es zur "äußerst wichtigen Entscheidung, die Generalsanierung anzugehen", gekommen war.

Tenor: Zwar habe der Stadtrat schon 2009 über eine Sanierung der Ende 1977 eingeweihten und mehrmals umgebauten Halle beraten, passiert sei aber nichts. Erst im Sommer 2014 habe er das Thema wieder auf den Tisch gebracht, und der Stadtrat habe – wie auch bei späteren Entscheidungen – einstimmig beschlossen, die Mammutaufgabe anzugehen.

Die ist nun, nach nur 27 Monaten Bauzeit, bewältigt – und das, wie Fitz betonte, trotz explodierender Baupreise innerhalb des Kosten- wie auch des Zeitrahmens: "Wir wollten dem Vorbild des Berliner Flughafens nicht folgen."

"Hervorragender Baukörper"

Gunzenhausen: Neue Stadthalle ist fertig

© Jürgen Eisenbrand

Architekt Michael Weinbrenner und all die anderen am Bau Beteiligten hätten sämtliche gestellten Aufgaben gemeistert und könnten nun einen "hervorragenden Baukörper" präsentieren, der eine Bühnen-, Licht-, Präsentations-, Ton- und Klimatechnik auf höchstem Niveau beherberge. Dazu habe die Stadt mit der Einrichtung eines eigenen Amtes (Leiter: Holger Syhre, der das Programm der nächsten Monate kurz vorstellte) auch organisatorische Strukturen geschaffen, mit denen die vielseitig nutzbare Halle erfolgreich vermarktet werden könne.

Nicht zuletzt, so Fitz, sei sie "eine Stadthalle auch und gerade für unsere Bürger". Ihnen wolle er "eine lebenswerte Stadt bieten", wozu eben auch "Kultur, Freude und Entspannung" gehörten.

Symbolischer Schlüssel

Architekt Weinbrenner, der der Stadt für das entgegengebrachte Vertrauen dankte, übergab sodann symbolisch den Schlüssel für die neue Stadthalle an Fitz und Stadtbaumeisterin Simone Teufel, und die Geistlichkeit erteilte in Person von Stadtdekan Klaus Medel und Stadtpfarrer Christoph Witczak mit beeindruckenden Worten den kirchlichen Segen. Für verblüfftes Staunen und viele lachende Gesichter sorgte zwischendrin der Digital-Magier Christoph Wilke, der mit seinen hinreißenden Taschenspielertricks 4.0 verzückte. Etwa, wenn er durch kräftiges Pusten ins Tablet der ARD-Wetterfee Claudia Kleinert die Frisur ruinierte, oder dem 7-jährigen Alex zeigte, wie der einen kleinen Schaumgummiball in der Bildschirm-Oberfläche auf wundersame Weise verschwinden lassen kann. Und angesichts der Hitze des Tages mögen sich wohl viele im Publikum gefragt haben, wo man, bitteschön, ein Tablet erwerben kann, aus dem man ein kühles Spalter Pils zapfen kann. So jedenfalls macht Digitalisierung Spaß!

Gunzenhausen: Neue Stadthalle ist fertig

© Foto: Jürgen Eisenbrand

Nachdem Fitz – ergänzend zum offiziellen Programm und auch zu deren Überraschung – einige Mitarbeiter für deren besondere Verdienste um die "Neue Stadthalle" ausgezeichnet hatte (Simone Teufel, Pressesprecherin Ingeborg Herrmann, Christoph Heller vom Baureferat und Horst Schäfer), entließ er die rund 350 Festgäste aus dem angenehm kühlen Großen Saal und lud sie ein, den "funkelnden Edelstein" ausgiebig zu erkunden.

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