Ausstellung ohne Publikum

Gunzenhausen: Schreiner präsentierten Gesellenstücke

26.7.2021, 17:05 Uhr
In der Aula der Gunzenhäuser Wirtschaftsschule zeigten die frischgebackenen Jungschreiner und -schreinerinnen, wie es guter Brauch ist, ihre Gesellenstücke. Ausbildungsmeister Stefan Löhnert, die beiden Obermeister Christian Wiedmann und Peter Arlt und Daniel Wenk (von links), der das beste Gesellenstück gebaut hat.

© Peter Tippl, NN In der Aula der Gunzenhäuser Wirtschaftsschule zeigten die frischgebackenen Jungschreiner und -schreinerinnen, wie es guter Brauch ist, ihre Gesellenstücke. Ausbildungsmeister Stefan Löhnert, die beiden Obermeister Christian Wiedmann und Peter Arlt und Daniel Wenk (von links), der das beste Gesellenstück gebaut hat.

In der Wirtschaftsschule Gunzenhausen zeigten die frisch gebackenen Schreinergesellen, wie seit vielen Jahren gute Tradition, ihre Gesellenstücke. Mit Blick auf die Pandemie fand die Ausstellung allerdings wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Innungs-Obermeister Peter Arlt (Neuendettelsau) und sein Stellvertreter Christian Wiedmann (Windsfeld) stellten in der Corona-Zeit eine höhere Wertschätzung, große Akzeptanz und steigende Nachfrage handwerklicher Schreinerarbeit fest. Das gilt nach ihren Worten auch für die Ausbildung mit dem einjährigen Berufsgrundschuljahr als Fundament der darauffolgenden zweijährigen Berufsausbildung.

Kontinuierlich hohe Ausbildungszahlen

29 Absolventen stellten in diesem Jahr ihre Gesellenstücke vor. In den kontinuierlich hohen Ausbildungszahlen schlagen sich laut Arlt die Werbekampagnen nieder sowie die Möglichkeit, mit einem Praktikum in die Betriebe „hineinzuschnuppern“. Positiv blickt der Innungs-Obermeister in die Zukunft. Wobei er nicht verschwieg, dass die Wirtschaftslage, die Materialengpässen und die Kostensteigerungen eine Herausforderung bei der Angebotserstellung seien.

Mit ihren Naturprodukten sind die Schreiner nicht nur in Zeiten des Klimawandels, sondern schon aus Tradition auf dem richtigen Weg, hieß es bei der kurzen Ausstellungseröffnung. Tradition und Moderne verknüpften die Jung-Gesellinnen und Jung-Gesellen bei ihren Werkstücken.

Der Innungsbeste, Daniel Wenk aus Burgoberbach, hat ein großes Bett aus Zirbenholz in der Lehrwerkstatt der Schüller Möbelwerke in Herrieden angefertigt. Wenk wird zukünftig seinen Ausbildungsmeister Stefan Löhnert in der Ausbildung unterstützen und strebt die Meisterausbildung an.

Sonderpreis für Garderobe

Eine ausgeklügelte Garderobe aus furnierter Eiche brachte Adrian Scheuenstuhl aus Dietenhofen, er absolvierte die Lehrzeit in der Schreinerei Steinbauer in Sachsen bei Ansbach, den ersten Platz beim Sonderpreis „Gute Form“ ein. Etliche Sideboards wurden als Gesellenstücke angefertigt, aber auch Besonderheiten, wie etwa der Gesellenstück von Lorenz Bittner. Der Ellinger hat in der Schreinerei von Christian Wiedmann (Windsfeld) bei seinem aus Lärche gefertigten Kleiderschrank in der Türfüllungen gepresstes Heu verwendet.

Johannes Kerling, dessen heimatliche Schreinerei in Veitsaurach seit 150 Jahren geführt wird, hat einen Dart-Schrank erstellt, Justin Fulton aus Colmberg hat seinem Sideboard eine Betonoberfläche gegeben und Naomi Schiesl hat beim Bett aus Nussbaumholz, gefertigt in der Schreinerei Büttner in Höttingen, im Kopfteil Verschnürungen angebracht.

Viele Absolventen wollen mit dem Gesellenbrief in der Tasche zunächst Erfahrungen in ihren Ausbildungsbetrieben sammeln, etliche ein Studium in Innenarchitektur, Design oder in Holztechnik aufnehmen, einige überlegen noch ihren weiteren Lebens- und Berufsweg und andere haben den Ausbildungsweg zum Meister fest im Blick.

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