Gunzenhausen: Schritt für Schritt barrierefrei

18.9.2020, 17:38 Uhr
Gunzenhausen: Schritt für Schritt barrierefrei

© Foto: Marianne Natalis

Ein erster Auftrag für die notwendigen Pflaster- und Straßenbauarbeiten wurde nun in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses vergeben. Dieser Auftrag fünf bestehende Bushaltestellen, wie stellvertretender Stadtbaumeister Thomas Hinterleitner erklärte. Zum Zuge kommen Einstiege in der Albert-Schweitzer-Straße, in der Leonhardsruhstraße Ecke Goldmayerstraße, in der Lindleinswasenstraße und zwei in der Weinbergstraße.


Gunzenhausen: Barrierefreiheit hat Priorität


Insgesamt wurden sieben Angebote abgegeben, das mit Abstand günstigste stammt von der Firma Tief- und Pflasterbau Stefan Wagner aus Unterwurmbach, das schließlich auch einstimmig den Zuschlag erhielt. Sein Angebot beläuft sich auf rund 64 250 Euro und liegt damit knapp 12 000 Euro über der Kostenschätzung der Verwaltung, wie Hinterleitner informierte. Da die Stadt an einem Förderprogramm teilnimmt, gibt es einen Zuschuss von 50 Prozent.

Das Thema Öffentlicher Nahverkehr war Herbert Gutmann (Grüne) unter dem Punkt "Sonstiges" ebenfalls ein Anliegen. Ihm ging es speziell um den Rufbus, ein Angebot, das seiner Beobachtung nach noch nicht in allen Köpfen angekommen sei. Eine Beobachtung, der Christian Reichenthaler von den Stadtwerken nicht ganz beipflichten konnte: "Das ist ein Schatz, den wir da bekommen haben", erklärte er und gab zu bedenken: "Die Sache braucht eben ihre Zeit." Richtig greifen werde das Angebot etwa in fünf Jahren, zeigte er sich überzeugt, sprach aber auch ein Problem der Wiedererkennung an: Es werden Wagen der Firma Taxi Fuchs eingesetzt, sodass nach außen nicht erkennbar sei, dass hier der Rufbus unterwegs ist.

"Rufbus wird besser angenommen als gedacht"

Auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz zeigte sich erfreut über die große Resonanz auf das Projekt: "Der Rufbus wird sehr gut angenommen, besser als gedacht." Über die Ortssprecher und auf Infoveranstaltungen der Stadtwerke wurde bereits die Werbetrommel gerührt. Solche Veranstaltungen könnten gerne – so versicherten Fitz und Reichenthaler einmütig – bei Bedarf wiederholt werden.

Beschäftigt hat sich das Gremium zudem mit zwei Bauvorhaben: Einmal soll in Aha eine Biogasanlage um eine Grube für Gülle und Gärreste erweitert werden, und in Frickenfelden soll ein ehemaliger Schweinestall künftig als Unterstell- und Montagehalle dienen. Gegen beide Anträge hatten die Ausschussmitglieder nichts einzuwenden.


Bahnhof: Chance auf Ausbau wird größer


Eine etwas längere Diskussion entfachte der Antrag von Stadtrat Werner Falk (FDP). Er möchte die sogenannte "Seepromenade", also die direkte Fuß- und Radverbindung von der Stadt an den Altmühlsee noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Das soll seiner Meinung nach über eine entsprechende Beschilderung geschehen. In den letzten Jahren wurden hier bereits einige Verbesserung vorgenommen, wie zum Beispiel ein kleiner Platz mit Bänken, ein Rad-Kreisverkehr und die Beleuchtung. Nun sollen optisch ansprechende Schilder folgen, laut Falk am besten versehen mit dem freundlichen Hinweis, dass hier Radler und Fußgänger gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen sollten.

Für diesen Hinweis an die Verkehrsteilnehmer sahen seine Ausschusskollegen jedoch keine Veranlassung und letztlich auch keinen Sinn darin: "Da helfen keine drei Schilder", meinte Arno Dernerth (CSU), "Das bringt nix", lautete die Aussage von Daniel Hinderks (SPD), und "Das interessiert niemanden", war von Karl Gutmann (CSU) zu hören.

Falks Idee, die "Seepromenade" optisch hervorzuheben stieß dagegen auf offene Ohren, zumal bereits eine Zusammenarbeit mit dem Kunstforum Fränkisches Seenland bezüglich eines Skulpturenparks an dieser Stelle angedacht ist. Das werde zu einer weiteren Aufwertung dieser Strecke beitragen, so die einhellige Meinung der Entscheidungsträger.

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