Bürgermeister wehrt sich

Gunzenhausen: SPD-Stadträtin sagt "nicht die Wahrheit"

29.9.2021, 05:57 Uhr
Dass es in Gunzenhausen auch nach Schließung der Postbankfiliale am Hafnermarkt weiterhin eine Postfiliale geben werde, hatte die Deutsche Post AG mit Verweis auf ihren Versorgungsauftrag bereits Anfang Juli schriftlich versichert.

© Marianne Natalis, NN Dass es in Gunzenhausen auch nach Schließung der Postbankfiliale am Hafnermarkt weiterhin eine Postfiliale geben werde, hatte die Deutsche Post AG mit Verweis auf ihren Versorgungsauftrag bereits Anfang Juli schriftlich versichert.

Über eine Presseanfrage habe er Anfang Juli erfahren, dass „die Postbank die Schließung ihrer Filiale am Hafnermarkt plant“, heißt es nun in dem Scheiben aus dem Rathaus. Noch am selben Tag habe Fitz sich telefonisch bei den dortigen Mitarbeitern informiert und sich nur einen Tag später schriftlich an die Ansprechpartner bei der Postbank und der Deutschen Post AG gewandt.

Gemeinsam eine Lösung suchen

Unter anderem habe er in seinen beiden Briefen vom 6. Juli darauf gedrungen, dass „er angekündigte Schritt der Schließung revidiert wird“ (wir berichteten). Das gemeinsames Ziel sollte es sein, schrieb Fitz damals weiter, eine Lösung dafür zu suchen, wie das Angebot an Postdienst- beziehungsweise Postbankleistungen aufrechterhalten werden könne. Zudem bat Fitz um ein „persönliches Gespräch“.


Post verweist auf ihren Versorgungsauftrag


Am selben Tag habe Fitz mit Helmut Muhr, dem regionalen Politikbeauftragter Bayern der Deutschen Post AG telefoniert. Dabei sei abgestimmt worden, gemeinsam einen Partner zu suchen, welcher auch weiterhin eine Postfiliale in Gunzenhausen betreibt. Zudem sei man überein gekommen, dass Muhr und weitere Vertreter der Post zu einem gemeinsamen Gespräch ins Rathaus nach Gunzenhausen kommen. Diese Vorgehen habe Fitz mit Schreiben vom 7. Juli gegenüber Helmut Muhr nochmals schriftlich festgehalten.

In Kontakt mit Handel und Wirtschaft

Des Weiteren sei Fitz in dieser Sache in regelmäßigem Kontakt mit dem Einzelhandelsverband, dem Stadtmarketingverein, dem IHK-Gremium gestanden. Diesen seien auch die beiden Schreiben an Post und Postbank zur Verfügung gestellt worden. In Abstimmung mit dem Bürgermeister hätten sich das IHK-Gremium und der Handelsverband Bayern HBE in einem eigenen Schreiben an die Post gewandt.


Bianca Bauer und die SPD sammelten Unterschriften zur "Rettung der Post"


Ende Juli habe die Deutsche Post, geht weiter aus der Pressemitteilung hervor, schriftlich Stellung genommen. Darin sei auch die Bereitschaft bekundet worden, im Wege eines Partnermodells weiter eine Filiale in der Kernstadt von Gunzenhausen zu unterhalten.

Postbank bleibt bei Entscheidung

Die Postbank habe schon Mittel Juli mit einer E-Mail geantwortet. Unter anderem habe es darin geheißen: „Sehr geehrter Herr Fitz, ich kann gut nachvollziehen, dass Sie sich wünschen, dass jeder seine Post- und Bankgeschäfte in der Nähe erledigen kann. Aus unserer Sicht ist die Versorgung mit diesen Dienstleistungen für Gunzenhausen weiterhin sichergestellt. Ich hoffe, dass Sie unsere Argumente nachvollziehen können und Verständnis für unsere Entscheidung haben. Daher sehen wir von einem persönlichen Gespräch ab.“


Neue Postfiliale öffnet im November am Marktplatz 5


Darüber hinaus habe Fitz auch mit der Vermieterin der Postbankfiliale am Hafnermarkt Kontakt aufgenommen. Sie sei dabei unter anderem über den für Ende August geplanten Gesprächstermin mit den Vertretern der Post informiert.

In diesem Gespräch hätten die Postvertreter mitgeteilt, einen erfahrenen Partner für den Betrieb einer Postfiliale in Gunzenhausen gefunden zu haben. Dieser favorisiere aber ein anderer Standort, war von Seiten der Post zu erfahren. Bürgermeister Fitz habe sofort Bedenken angemeldet. Die Postvertreter seien explizit darum gebeten, diese zu berücksichtigen, zu prüfen und auch mit der Vermieterin der derzeitigen Postfiliale am Hafnermarkt Kontakt aufzunehmen.

Am 21. September habe Fitz sowohl bei der Vermieterin der Immobilie am Hafnermarkt, als auch bei Helmut Muhr nachgefragt. Daraufhin sei Fitz mitgeteilt worden, dass sich die Post mit dem zukünftigen Betreiber für die Filiale am Standort Marktplatz 5 entschieden habe.

Im Juli den Wirtschaftsausschuss informiert

All dies zeige, so die Mitteilung aus dem Rathaus, dass die Behauptung von Stadträtin Bianca Bauer, schlichtweg falsch sei. Diese müsste es im Übrigen besser wissen, denn der Bürgermeister habe unter anderem die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur in der Sitzung am 22. Juli, bei der auch Stadträtin Bauer anwesend war, über die Entwicklung in Sachen Postbank sowie Postfiliale in Gunzenhausen informiert.

Falsch sei zudem die Behauptung , die Unterschriftenaktion habe bewirkt, dass es weiterhin eine Postfiliale in der Kernstadt von Gunzenhausen gebe. Die Aktion habe keinerlei Einfluss auf die erzielte Regelung gehabt, zumal ja bereits vor dem Start der Unterschriftenaktion festgestanden habe, dass es weiter eine Postfiliale in der Kernstadt von Gunzenhausen geben werde.

Auch die Post war verärgert

Das Rathaus weist abschließend darauf hin, dass die Post darüber verärgert gewesen sei, dass die Initiatoren der Unterschriftenaktion die Unterschriften mit „der unrichtigen Behauptung“ erlangt hätten, die Deutsche Post AG würde die Aufgabe des Standorts in der Kernstadt von Gunzenhausen betreiben. Die Post habe im Übrigen, soweit bisher bekannt, auch keine Unterschriften erhalten. Helmut Muhr habe mitgeteilt, diese auch nicht entgegenzunehmen, da nicht die Deutsche Post AG, sondern die Postbank der richtige Ansprechpartner sei. Die Postbank habe „unmissverständlich erklärt, an der Aufgabe ihres Standorts in Gunzenhausen festzuhalten“.