Gunzenhausen: Tierärzte haben kein Homeoffice

5.4.2020, 07:05 Uhr
Gunzenhausen: Tierärzte haben kein Homeoffice

© Kai Remmers/dpa

Tierärzte können schlecht ins Homeoffice gehen, entsprechend haben sie ihre Praxen weiterhin geöffnet. Selbstverständlich wird aber auch hier bestmöglich auf die Einhaltung der Schutzmaßnahmen geachtet.

Dr. Wolfgang Mehl etwa hat in seiner Kleintierpraxis auf Terminsprechstunde umgestellt. Nur ein Tierhalter darf die Praxis betreten und kann dort im Vorraum warten, während das Tier behandelt wird. Im Eingangsbereich steht Desinfektionsmittel bereit, der Gunzenhäuser Tierarzt arbeitet mit Handschuhen und Mundschutz.

Telefonischer Kontakt

"Uneingeschränkt" weiter läuft die Großtierpraxis. Dass es sich dabei um einen sogenannten systemrelevanten Bereich handelt, war von Anfang an klar, schließlich geht es hier um die Versorgung von Nutztieren. Allerdings haben sich Mehl und sein Kollege Anton Puff in zwei Teams aufgeteilt. "Ich habe meinen Kollegen seit 14 Tagen nicht mehr gesehen", berichtet Mehl auf Anfrage des Altmühl-Boten, die beiden Mediziner halten stattdessen telefonisch Kontakt.

Auch Dr. Heinz Guthmann achtet in seiner Tierarztpraxis in Theilenhofen darauf, dass die Sicherheitsmaßnahmen so weit wie möglich eingehalten werden. Die Helferinnen nehmen die Tiere am Eingang in Empfang, die Besitzer sollen möglichst draußen bleiben. Solange das Wetter mitspielt, "klappt das ganz gut", sagt Guthmann.

Die Aufteilung in zwei Teams ist in seiner Praxis nicht möglich, da sonst keine Operationen mehr durchgeführt werden könnten. Alles, was nicht dringend notwendig ist, verschiebt Guthmann sowieso auf die Nach-Corona-Zeit. Doch auch Tiere haben Unfälle oder Krankheiten, die Eingriffe sofort notwendig machen. Sollte einer aus seinem Team an Covid-19 erkranken, so muss er seine Praxis schließen, ist sich Guthmann bewusst. Einen anderen Weg weiß er aber nicht.

Tapfer am Laufen halten

Mundschutz und Handschuhe sind auch in der Theilenhöfer Einrichtung selbstverständlich. Und Tierhalter, die doch in die Praxis kommen müssen, werden mit einem Absperrband auf Abstand vom Tresen gehalten. Seine Helferinnen, so der Veterinär stolz, halten "den Laden sehr tapfer am Laufen".

Immer wieder ist derzeit die Rede davon, dass Tierarztpraxen ihre Beatmungsgeräte an Krankenhäuser abgeben sollen. Heinz Guthmann kann damit leider nicht dienen, denn in seiner Praxis ist er zwar mit Inhalationsnarkosen ausgestattet, richtige Beatmungsgeräte hat er aber nicht.

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