Gunzenhäuser Parkkontrolleure werden oft beschimpft

25.7.2019, 17:21 Uhr
Gunzenhäuser Parkkontrolleure werden oft beschimpft

© Bernd Wüstneck/dpa

Der stellvertretende Hauptamtsleiter legte den einmal im Jahr fälligen Bericht der Kommunalen Verkehrsüberwachung vor. Das Papier weist ähnliche Zahlen wie im Vorjahr auf. Hier wirkt sich laut Brändlein positiv aus, dass seit September 2016 wieder die gesamten 1,5 Stellen besetzt sind.

Die städtischen Mitarbeiter kontrollieren nur den ruhenden Verkehr in einem mit dem mittelfränkischen Polizeipräsidium genau abgesprochenen Bereich der Innenstadt. Dort verteilten sie im vergangenen Jahr 7698 "Knöllchen" (2017: 7674) an Falschparker. Mit 6054 wurde die überwiegende Mehrheit der Verwarnungen für Parken mit abgelaufenem Parkschein und ähnliches ausgestellt, wofür 10 Euro fällig werden. 35 Euro, und damit der höchste Betrag, werden fällig, wenn man sich auf einen Behindertenparkplatz stellt oder eine Feuerwehrzufahrt blockiert. Eine solche Verwarnung erhielten im vergangenen Jahr 58 Verkehrsteilnehmer.

Die Verwarnungen spülten insgesamt knapp 83 000 Euro (2017: 84 200) in die Stadtkasse. Weit höher ist der Betrag, den die Autofahrer über die Parkgebühr entrichten, 2018 waren das rund 262 600 Euro. Ohne eine funktionierende Verkehrsüberwachung wäre dieser Betrag sicher nicht so stattlich. Dem gegenüber stehen 72 200 Euro (2017: 70 300), die die Stadt im vergangenen Jahr für die Verkehrsüberwachung ausgegeben hat.

Per SMS wurden im vergangenen Jahr 12 249 Parktickets gelöst. Die Einnahmen lagen hier bei rund 9500 Euro, dem standen allerdings Ausgaben in Höhe von 3600 Euro gegenüber. In diesem Jahr hat die Stadt seit Anfang Juni mit "paybyphone" einen neuen Anbieter. Dieser Wechsel bringt unter anderem dank des Wegfalls der Systempauschale in Höhe von zuletzt 1142 Euro eine Kostenersparnis von rund 2500 Euro mit sich, erklärte Brändlein. Vom "Verfall der guten Sitten" zeugen für Brändlein die Beleidigungen, die sich die städtischen Verkehrsüberwacher vermehrt anhören müssen.

Noch blieb es bisher bei verbalen Attacken, die sind laut Brändlein aber durchaus massiv. Für Manfred Pappler (CSU) zeugt dieser negative Trend nicht nur von "schlechtem Benehmen", sondern auch von "schlechtem Zeitgeist".

Dr. Werner Winter (Freie Wähler) monierte, dass es keine Kurzzeit-Parkplätze gebe und die Parkgebühren zu hoch seien. Das komme "draußen" schlecht an. Hier boten ihm die Ausschussmitglieder aber sofort Paroli. Arno Dernerth verwies auf die kostenlose erste halbe Stunde in der Tiefgarage, Helga Betz (Grüne) warf ein, dass es in Gunzenhausen ja auch genügend Parkplätze gebe, die gar nichts kosten (etwa am Oettinger Parkplatz) und Bianca Bauer (SPD) berichtete, dass sie von Touristen immer wieder höre, dass das Parken in Gunzenhausen so günstig sei. Die Gebühr werde zudem ja auch erst ab 9 Uhr fällig.

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