Verkehr in und um Treuchtlingen

In Graben entsteht eine Tempo-30-Zone

27.10.2021, 05:50 Uhr
In Graben entsteht eine Tempo-30-Zone

© Foto: Lidia Piechulek

. Die überwiegende Mehrheit der Ausschussmitglieder konnte der Begründung des Bauamtes, dass es sich um ein homogenes Wohngebiet handle und daher eine solche Zone gerechtfertigt sei, uneingeschränkt beipflichten. Uwe Linss (CSU-Fraktionsvorsitzender) und Hans König (TBL-Fraktionsvorsitzender) stimmten gegen dieses Vorhaben.

Wie schon in den vorigen Diskussionen rund um Tempo-30-Zonen fielen sehr ähnliche Argumente gegen eine solche Zone. Hans König störte sich daran, dass am neben dem Mandlfeld befindlichen Tändleweg Fahrzeuge von landwirtschaftlichen Betrieben weiterhin schneller fahren dürften. In seinen Augen sei das Gebiet der Tempo-30-Zone somit nicht konsequent abgesteckt.

"Kein stimmiges Konzept"

Wenn man "auf Zuruf einfach eine Zone 30 einrichtet, ist das für mich kein stimmiges Konzept", erklärte König. Er plädierte für eine klare Definition für Areale, in denen eine Tempo-30-Zone geeignet sei. Treuchtlingens Bürgermeisterin ließ dies so nicht gelten und erinnerte an einen im Mai vorgestellten Grundsatzbeschluss hierzu. Dieser sei ja ebenfalls abgelehnt worden, hätte aber eine solche Definition beinhaltet (wir berichteten am 15. Mai).

Damals wurde darüber beraten, ob künftig in homogenen Gebieten, deren Charakterisierung durch Aufenthalts- und Wohnfunktion geprägt ist und die in sich geschlossen sind, auf Antrag der Ortsausschüsse oder nach Anhörung der Anwohner, ohne eine Bewilligung durch den Ausschuss eine Zone 30 eingerichtet werden kann. Diese Kompetenz wollte der Verkehrsausschuss allerdings nicht abgeben und stimmte mehrheitlich dagegen. "Da hieß es dann: Jeder Jeck ist anders", kritisierte Kristina Becker (CSU) nun.

Auch Stefan Fischer (SPD) bemängelte Königs Forderung nach einem klaren Konzept: Erst hieße es, man müsse diskutieren und definieren, resümierte er. "Es wurde definiert und es wurde diskutiert", stellte er fest und verwies damit wohl auch auf besagte Ausschusssitzung im Mai.

Nur ein Schild ist notwendig

CSU-Stadtrat Uwe Linss argumentierte anders und erklärte, dass eine Homogenität des Wohngebietes in seinen Augen nicht gegeben sei, zudem könne man aufgrund der Topografie ohnehin nicht schneller als 30 Stundenkilometer fahren. Jürgen Herbst hatte eingangs erklärt, dass sich das Bauamt schon länger mit dem Gebiet befasst habe und anfangs die Einrichtung einer Spielstraße im Raum gestanden habe.


Tempo-30-Zonen in Treuchtlingen: Je mehr, desto besser?


Bei einer Begehung des Bauamtes und der Verkehrsbehörde im Juli habe kurze Zeit auch die Ausweitung der Zone 30 um den Tändleweg und die Straße "Am Lachfeld" im Raum gestanden.

Dies lehnte der Ortsausschuss aufgrund des landwirtschaftlichen Transitverkehrs in dem Bereich mehrheitlich ab. Bewilligt ist nun also eine Tempo-30-Zone, die lediglich das Neubaugebiet Mandlfeld umfasst. Eingerichtet ist diese schnell – Denn an der einzigen Einfahrt in das Wohngebiet bedarf es nur ein Zone-30-Schild.

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