Jasmin Büttner aus Sammenheim will Bierkönigin werden

5.3.2019, 06:00 Uhr
Jasmin Büttner aus Sammenheim will Bierkönigin werden

© Helmut Bach

Die 23-jährige Sammenheimerin ist fest in ihrem Heimatort verwurzelt und geht auch ab und an mal mit Freunden ein Bierchen trinken. Auf dem Bauernhof aufgewachsen, wohnt sie nicht weit vom Kirchturm, dem Dorfmittelpunkt. Und wer an ihrem Haus vorbeischlendert, dessen Weg führt häufig ins Dorfgasthaus "Zur Kanne" oder ins nahegelegene Schützenhaus, um sich dort das wohlverdiente Feierabendbierchen zu gönnen.

Die junge Sammenheimerin weiß genau, dass die großen Brauriesen die kleinen Brauereien verdrängen. Das bedauert sie — und möchte sich gegen diesen Trend stemmen. In Altmühlfranken sind nur noch sieben Brauereien übrig geblieben, früher gab es fast in jedem Dorf eine Sudstätte, auch in Sammenheim: dort, wo einst der Hopfengarten war, wovon freilich nur noch die Alten erzählen können. Jasmin schätzt diese kleinen Brauereien sehr: Sie bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Biere an, die Rohstoffe kommen direkt aus der Region. "Hier wird nicht gepanscht", ist sie sich sicher, dass das Bayerische Reinheitsgebot von 1516 auch in 50 Jahren noch gilt.

Wenn sie das Tragerl mit den Bieren der altmühlfränkischen Brauereien betrachtet, kommt bei ihr schon Wehmut auf, denn bald wird die Flasche der Weißenburger Brauerei Sigwart nicht mehr dabei sein. "Wieder eine weniger", meint sie, und schwärmt von den guten Weißenburger Bieren, die nicht nur zur legendären Kirchweih munden.

Daher ist ihre Devise: Bier gehört zu Altmühlfranken, und sie mag die fränkische Gelassenheit und das Lebensgefühl schon sehr, wie sie schmunzelnd erzählt. Mit den heimischen Bieren verbindet sie Tradition, Gemütlichkeit und Geselligkeit, aber auch Leidenschaft und hohe Braukunst.

Kein Wunder also, dass Jasmin auch eine leidenschaftliche Volksfestbesucherin ist. Und da dürfen der Erlanger "Berg" und die Volksfeste in Nürnberg ebenso wenig fehlen wie das Münchner Oktoberfest. Auch die vielen Dorfkirchweihen und kleineren Brauereifeste hier im Altmühlfränkischen sind für sie verlockend: etwa das Ellinger Brauereifest oder das Kellerfest in Titting — auch wenn sie dabei die Grenze zu Oberbayern um einige hundert Meter überschreiten muss.

Die Franken und ihr Bier — dabei denkt Jasmin an jahrhundertealte Brautradition, die größte Brauereiendichte Europas, eine unvergleichliche Sortenvielfalt, gesellige Bierfeste und Erlebnistouren rund um den Gerstensaft.

Zur Kandidatur ermuntert

Die gelernte Kinderpflegerin, die jetzt als Medizinische Fachangestellte arbeitet, wurde von der amtierenden Altmühlfränkischen Bierkönigin Sarah Zimmerer dazu animiert, sich um das Ehrenamt zu bewerben. Die hat sie immer mal wieder getroffen, mit ihr geplaudert — und so zunehmend Gefallen an diesem "bierigen Job" gefunden. Sie liebt es, mit Menschen umzugehen und nette Leute kennenzulernen.

Kontakt mit Menschen hat sie auch bei ihrem großen Hobby, dem Engagement als BRK-Helferin. Regelmäßig ist sie im Rettungsdienst im Einsatz, an den fränkischen Seen ist sie für die DLRG ehrenamtlich tätig. So steht sie im BRK ihre Frau, wenn es bei Einsätzen heißt im Rettungsdienst mitzuhelfen. Das sieht sie auch so an den fränkischen Seen, wo sie bei der DLRG ehrenamtlich Dienst macht. "Dabei kommt es auch schon mal vor, dass ein Patient medizinisch versorgt werden muss, der zu tief ins Bierglas geschaut hat", meint sie schmunzelnd.

Eine weitere Leidenschaft ist das Sammeln von Kronkorken. Was sie dazu von frühester Kindheit an bewegt hat, kann sie gar nicht sagen. Jedenfalls hat sie Unmengen davon zusammengetragen, einen Teil davon hat sie auf eine Tafel geklebt. "Das sind die schönsten", meint sie, "und jeder ist anders, und hinter jedem steht ein Produkt." Die meisten Kronkorken haben einst eine Bierflasche verschlossen — vielleicht entstand ja so einst das Faible fürs Bier?

In ihrem Heimatort steht sie dem Kulturverein sehr nahe, ist Mitglied im Schützenverein und fungiert als Festdame bei der Freiwilligen Feuerwehr. Sie fühlt sich eben in ihrer Heimat, dem "Walnussdorf" Sammenheim, sehr wohl. Deshalb hofft Jasmin natürlich auch auf kräftige Unterstützung aus ihrem Freundeskreis und den Vereinen beim Online-Voting, das noch bis zum 11. März läuft.

Abstimmen kann man unter www.altmuehlfranken.de/bierkoenigin/voting

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