Code gibt Auskunft über Herkunft

Jungstörche in Gunzenhausen wurden beringt

20.6.2021, 09:35 Uhr
Alljährlich beringt Bernhard Langenegger die Jungstörche in der Region. Erstmals war heuer auch der neue Horst auf der Stadtkirche mit dabei. Dort fand der LBV-Mann vier Junge vor.    

© Horst Kuhn, NN Alljährlich beringt Bernhard Langenegger die Jungstörche in der Region. Erstmals war heuer auch der neue Horst auf der Stadtkirche mit dabei. Dort fand der LBV-Mann vier Junge vor.   

Das Frühjahr war kalt und nass. Für Bernhard Langenegger war deshalb die spannende Frage: Wie viele Jungstörche haben es geschafft? Ziemlich viele, wie sich der Experte vom LBV nun bei der alljährlichen Beringungsaktion überzeugen konnte. In fast jedem Horst fand er Nachwuchs vor.

Neues Nest auf der Stadtkirche

Erstmals bei der Aktion dabei war der neue Horst auf dem Dach der Gunzenhäuser Stadtkirche. Dort hatte sich im vergangenen Jahr auf dem Schlussstein ein Storchenpaar niedergelassen, das Nest samt des darin befindlichen Nachwuchses wurde aber vom Sturm weggefegt. Dank einer Spendenaktion wurden den Vögeln Anfang des Jahres ein stabiles Gerüst für einen neuen Horst angeboten, den diese auch sofort belegten.

In den vergangenen Tagen und Wochen nun gingen die Blicke der Gunzenhäuser immer wieder nach oben, um zu sehen, wie viele Köpfchen denn da aus dem Nest lugten. Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Gunzenhausen, die die Drehleiter zur Verfügung stellte, konnte Langenegger das Rätsel nun lösen. Tatsächlich fand er in dem neuen Nest gleich vier putzmuntere Jungstörche vor, denen der Weißstorch-Experte vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) je einen Ring verpasste.

Auch Jungvögel in der Umgebung beringt

Bereits am Vortag hatte Langenegger mit Hilfe der Feuerwehr den jungen Weißstörche in Muhr am See, Laubenzedel und Schlungenhof einen "Personalausweis" verpasst. Das Beringen und die Begutachtung erledigt Langenegger schnell und mit geübten Handgriffen, um die Tiere möglichst wenig zu stören.


So manches Storchennest musste in Gunzenhausen heuer entfernt werden


Auf dem Kunststoffring ist ein Code angebracht, der darüber Auskunft gibt, in welchem Jahr und an welchem Ort der Storch geboren und herangewachsen ist. Ferner finden sich die drei Buchstaben DER für die Vogelschutzwarte Radolfzell darauf. Zudem ist die Emailadresse der Vogelschutzwarte Radolfzell angegeben, dorthin sollten Finder eines Rings diesen zurückschicken. Langenegger, der rund 30 Storchennester im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen betreut, hat heuer etwa hundert Ringe von der Vogelschutzwarte erhalten.

In der Altmühlstadt wurde Langenegger von Andreas Schott (Drehleiterbediener) und Georg Pusckas (Fahrzeugführer) von der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt. Sie ermöglichten ihm den Zugang zu den Nestern. Neben dem auf der Stadtkirche besuchte der Storchenexperte . Zu auch die Horste auf dem Storchenturm von Hermann Fischer, wo er zwei Jungweißstörche, vorfand, auf dem Modehaus Steingass (2) und auf dem Müller-Markt (2). Dort war die Beringung etwas knifflig, da für die Feuerwehr bei der Einfahrt zum Innenhof von Foto-Braun Millimeterarbeit angesagt war.


Was machen Störche, die immer wieder vertrieben werden?


Auf dem Kamin der Mälzerei Lehner, wo eines der ältesten Storchennester Gunzenhausens steht, fand er keine Jungvögel vor. Ein weiteres Nest gibt es noch auf einem Mast am Bahnhof. Dort gibt es, vermutet Langenegger, vermutlich ebenfalls zwei Jungvögel, sie wurden aber nicht beringt.

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