Keine Spielothek in Merkendorf

13.10.2019, 12:11 Uhr
Keine Spielothek in Merkendorf

© Petra Mai

Wie berichtet, will das Allgäuer Unternehmen "Zum Glück Entertainment" im Merkendorfer Ortsteil Triesdorf Bahnhof auf dem Gelände der derzeitigen Firma "Aqualit" eine Spielothek sowie eine Bäckerei-/ Metzgereiverkaufsstelle errichten. Über diese Pläne war im Stadtrat in der vorhergehenden Sitzung berichtet worden, ein Beschluss wurde seinerzeit nicht gefällt. Die Ratsmitglieder sollten vielmehr die Informationen erst einmal sacken lassen und sich Gedanken machen.

Inzwischen habe er viele Anrufe bekommen, so jetzt Bürgermeister Hans Popp. Nach diesen müsse man sich fragen, ob in Merkendorf eine Spielothek wirklich gewollt sei. Auch sind laut Popp mit Blick auf die geplante Metzgerei und Bäckerei Probleme absehbar, denn nach wie vor sei es Ziel, den Einzelhandel auf den Kernort zu konzentrieren. Insofern könnte es Schwierigkeiten mit der Städtebauförderung geben. Und letztlich wäre auch das nahe gelegene Unternehmen "Transgas" ein Problem. Das wiederum könnte als "Störfallbetrieb" eingeordnet werden.

Jugend im Blick

In der folgenden Diskussion waren sich die Ratsmitglieder zur Spielothek schnell einig: Sie wollen sie nicht. Die Gründe dafür waren vielfältig. So wurde unter anderem argumentiert, dass sich eine solche Einrichtung zum Brennpunkt entwickeln könne, dass dort nach Erfahrungswerten die Kriminalität steige und es mit Blick auf die Jugend eine Präventionspflicht gebe.

Nicht so einig waren sich die Stadträte dagegen mit Blick auf die Metzgerei-/Bäckereiverkaufsstelle. Während die einen den anvisierten Standort an der Bundesstraße durchaus für gut befanden, sahen die anderen ihn allein schon wegen der Städtebauförderung kritisch. Deshalb folgten letztlich auch drei Ratsmitglieder dem Ablehnungsbeschluss nicht.

Vorgestellt wurden im Stadtrat gemeinsam mit Kämmerin Barbara Thaler in einem weiteren Tagesordnungspunkt die Rahmendaten für den Vermögenshaushalt (Investitionen) des laufenden Jahres. Zu den größten Brocken auf der Einnahmeseite gehörten dabei mit knapp 150 000 Euro der Verkauf von Grundstücken im Baugebiet sowie mit einer Summe von über 756 000 Euro Zuschüsse für das Bürgerhaus. Gut 2,4 Millionen Euro sollen aus der Rücklage genommen, knapp 1,36 Millionen Euro zugeführt werden. Auf der Ausgabenseite steht mit 1,8 Millionen Euro die Sanierung und Umgestaltung der ehemaligen Sporthalle zum Bürgerzentrum ganz weit vorn.

Vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt können nach derzeitigem Stand gut 800 000 Euro übertragen werden. In der Ratssitzung am Dienstag, 12. November, soll dann der Gesamthaushalt verabschiedet werden. Die darauffolgende nächste Stadtratssitzung ist für den 27. November vorgesehen.

Keine Kommentare