Landwirt als Nachfolger des CSU-Grünen Josef Göppel

22.9.2017, 12:09 Uhr
Landwirt als Nachfolger des CSU-Grünen Josef Göppel

© Wolfgang Dressler

Der Landwirtschaftsmeister übernahm 1995 den elterlichen Betrieb mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung. Zuvor hatte er eine fundierte Ausbildung absolviert, unter anderem in Bildungsstätten in Ansbach und Triesdorf. Schon damals wirkte er an führender Stelle (Landesvorsitzender) im Agrarsozialen Arbeitskreis der Landjugend und im BBV-Kreisvorstand. Auch in der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der CSU engagierte er sich früh.

 

Bis zu höheren politischen Weihen war es aber noch ein längerer Weg. Zunächst lief die Politik in der Heimat so nebenher mit: seit 1996 Mitglied des Kreistags, seit 2002 im Stadtrat Weißenburg (beides ehrenamtlich). Der Landwirt würde wohl auf Dauer auf seinem Hof bleiben und Weißenburg-Gunzenhausen einen guten Kommunalpolitiker behalten, so lautete die berechtigte Annahme, auch wenn er 2002 erstmals über die Liste für den Bundestag kandidierte. Das Blatt wendete sich im Juli 2004, als Auernhammer ins Berliner Parlament nachrückte und das Mandat bis zur nächsten Wahl im Herbst 2005 ausübte.

2004 in den Bundestag nachgerückt

Er stellte fest, dass ihm die größere politische Bühne behagte, dass er mit "den Berlinern" gut konnte und dass gerade im Bereich Landwirtschaft dort mehr zu bewirken ist. Dass 2005 Schluss war mit der Rolle als MdB, weil es bei der zweiten Kandidatur nicht mehr reichte, bedauerte er sehr. Das sollte es noch nicht gewesen sein!

Nachdem sein dritter Anlauf 2009 erfolglos geblieben war, richteten sich 2012 seine Ambitionen auf die Direktkandidatur für den Landtag. Der Oberhochstatter unterlag jedoch parteiintern dem Rivalen Manuel Westphal aus Meinheim. Es spricht für Auernhammer, dass er die Niederlage mit Würde trug, so dass keine Wunden im CSU-Lager zurückblieben. Vielmehr ging für ihn ein Traum in Erfüllung, als er im Herbst 2013 erneut über die Liste Sitz und Stimme im Bundestag erhielt.

Persönliche Entwicklung in Berlin

Diesmal hatte Auernhammer vier volle Jahre vor sich. Er nutzte seine Chance optimal, gewann an Profil in der Bundeshauptstadt. Aus dem manchmal etwas hölzern wirkenden Landwirt aus dem südlichen Mittelfranken wurde im Lauf der letzten Jahre ein selbstbewusster, ruhiger, gerne auch energisch auftretender, gestandener Bundespolitiker, der sich durchaus nicht nur stromlinienförmig verhielt und äußerte. Wer ihn längere Zeit nicht gesehen hatte, dem fiel dieser Wandel der Persönlichkeit sofort auf.

Hinzu kam sein Pflichtbewusstsein. Die abendliche CSU-Ortsversammlung in Gunzenhausen besuchte er wie versprochen - obwohl er den ersten Flieger in Berlin verpasst hatte.

CSU-intern durchgesetzt

Seinem gewachsenen Renommee und seiner größeren Kompetenz hat er es zu verdanken, dass er sich im Dezember 2016 beim Kampf um das Direktmandat in der regionalen CSU durchsetzte. Er war einfach "wählbar" geworden, meinten die meisten Delegierten, und das soll sich nun am 24. September, wenn das Volk abstimmt, fortsetzen.

Auch in Wahlkampfzeiten beackert der 54-Jährige das Thema Landwirtschaft, will hier für seinen Berufsstand vier weitere Jahre lang das Mögliche erreichen, gerade den Fortbestand der kleinbäuerlichen Strukturen sichern. Klassisch ist seine Ausrichtung auf die Infrastruktur im ländlichen Raum, von der Wertschöpfung im Rahmen der Energiewende über die Straßenverbindungen (Ortsumgehungen, Autobahn A 6) bis zum Breitbandausbau. Gerade für Letzteres trommelt er in diesen Wochen. Glasfaser sei das Maß aller Dinge, die Zeit der Kupferleitungen bald vorbei. Daneben will Auernhammer den Klima- und Artenschutz nicht aus den Augen verlieren.

Klares Bekenntnis zu Angela Merkel

Er nimmt für sich in Anspruch, immer die Verbindung zu den Bürgern gehalten und niemals abgehoben zu haben. Es gelte, auf deren Wünsche und Sorgen zu achten. Und hier komme natürlich das Thema Sicherheit ins Spiel. Die Menschen müssten das Gefühl haben, ohne Angst leben zu können. Hier stehe die CSU für den richtigen Kurs. Und Auernhammer bekennt sich auch klipp und klar zu Angela Merkel, die er in den letzten vier Jahren "live" in Berlin erleben konnte.

Er wird wohl weiterhin viel mit ihr zu tun haben. Nach vier Anläufen, über die Liste in den Bundestag zu kommen, ist er erstmals Direktbewerber und damit in einer gesicherten Ausgangsposition. Er selbst würde aber nie behaupten, dass die Wahl schon so gut wie gewonnen sei. In diesen Wochen ist Auernhammer gerade im Landkreis Ansbach viel unterwegs, ist am Infostand präsent und bestreitet auch die abendliche Wahlveranstaltung im Gasthaus.

Auch dank eines motivierten Teams falle ihm der Wahlkampf leicht, und über irgendwelche Perspektiven danach unterhalte man sich, wenn die Wahl gelaufen sei. Auernhammer und seine Parteifreunde versammeln sich am 24. September abends im "Goldenen Adler" in Weißenburg, und wer will, kann ihm dort begegnen.

Mehr Informationen und kurze Videos einiger Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Ansbach-Weißenburg-Gunzenhausen finden Sie hier:

 

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