Leitungen und Gräben: Darum wird am Reutberg gebaggert

27.10.2020, 17:36 Uhr
Leitungen und Gräben: Darum wird am Reutberg gebaggert

© Foto: Marianne Natalis

Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Reckenberggruppe schafft am Reutberg derzeit eine neue Verbundleitung zur Pfofelder Gruppe. Die Regierung von Mittelfranken hatte in einer Studie zur "Wasserversorgungsbilanz" schon im Jahr 2016 die öffentlichen Trinkwasserversorger in Mittelfranken bewertet und bei der Pfofelder Gruppe Defizite in der Versorgungsstruktur festgestellt, erläutert der Verwaltungsleiter der Reckenberg-Gruppe, Christian Freytag, auf Anfrage.


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Im Normalbetrieb verfügt die Pfofelder Gruppe laut deren Geschäftsleiter und Werkleiter der Reckenberg-Gruppe, Christof Lautner, zwar über genügend Wasser, doch wenn einer der drei vorhandenen Brunnen ausfallen sollte, könnte es "eng werden".

Versorgungssicherheit für Pfofelder Gruppe

Mit der neuen Leitung schafft die Reckenberggruppe nun ein "zweites Standbein" und somit Versorgungssicherheit für die Kunden der Pfofelder Gruppe. Angezapft wird dabei eine bestehende Leitung der Reckenberg-Gruppe, die vom Heidweiher über den Burgstall zum Hochbehälter am Reutberg führt. Hier liefert die Reckenberg-Gruppe bereits den Gunzenhäuser Stadtwerken Wasser, in wenigen Wochen kann das kostbare Nass auch durch die neue, rund 1,7 Kilometer lange Leitung Richtung Pfofelder Gruppe fließen.


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Zunächst allerdings nur rund 12.000 Liter täglich. Diese Menge ist notwendig, damit die Leitung keim- und hygienisch einwandfrei bleibt, berichtet Lautner. Bei Bedarf kann der Hahn jederzeit aufgedreht werden, letztendlich könnte die Reckenberg-Gruppe die Kunden der Pfofelder Gruppe zu 100 Prozent versorgen.

Neuer Wasserpreis

Rund 600.000 Euro investiert der Wasserversorger in diese neue Leitung, knapp 50 Prozent davon können über einen Zuschuss in Höhe von 275.000 Euro finanziert werden. Die verbleibenden Kosten werden letztendlich über die Abschreibung in den Wasserpreis, der im kommenden Jahr neu kalkuliert wird, einfließen, bestätigt Lautner.

Parallel zu dieser Maßnahme wird zwischen Dittenheim und Sammenheim eine Verbindung zwischen der Pfofelder und der Gnotzheimer Gruppe geschaffen. Auch die Kunden der Gnotzheimer Gruppe erhalten somit mehr Versorgungssicherheit. Die beide Trinkwasserversorger werden von der Reckenberg-Gruppe betreut, deshalb konnten die beiden Maßnahmen nach Worten von Lautner auch "in einem Zug" beschlossen werden.

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