Gegründet am 25. März 1972

Musik und humoriges Theater: Heimatverein Wald-Streudorf feiert 50-Jähriges

herr

29.7.2022, 11:00 Uhr
Eine der vielen Veranstaltungen, die auf die Initiatve des Heimatvereins Wald-Streudorf zurückgehen, ist das Fischerfest, das am Walder Seeufer gefeiert wird.

© Ingeborg Herrmann, NN Eine der vielen Veranstaltungen, die auf die Initiatve des Heimatvereins Wald-Streudorf zurückgehen, ist das Fischerfest, das am Walder Seeufer gefeiert wird.

Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein abwechslungsreicher Abend mit so mancher Überraschung. Zum Sektempfang um 18 Uhr zeigen die Walder Gmabüschsänger, die aus dem Heimatverein heraus im Jahr 1979 entstanden sind, einen Querschnitt ihres Repertoires. Humoristisch aufs Korn nimmt ein Theaterstück unter der Regie von Wolfgang Löhner die Vereinsgeschichte. Schließlich sorgt noch die Band Sunday Eve für Stimmung.

Ins Leben gerufen wurde der damals noch Heimat- und Ortsverschönerungsverein Wald-Streudorf am 25. März 1972, und zwar gleich aus mehreren Gründen: Im Zuge der Gebietsreform war die ehemals selbständige Gemeinde Wald ein Jahr vorher in die Stadt Gunzenhausen eingegliedert worden. Durch den Verlust der eigenen Gemeindeverwaltung – bis dahin das Fundament des kulturellen Lebens in Wald – klaffte eine Lücke, die nun der neue Verein schließen sollte.

Zudem wollten die Walder das Brauchtum aus früherer Zeit erhalten und wiederbeleben. Darüber hinaus steckte der Fremdenverkehr – damals vor allem "Ferien auf dem Bauernhof" – noch in den Kinderschuhen und sollte gefördert werden.

Schon viele Feste gefeiert

Dieter Höppner, Reingard Held und Frieda Dölfel hatten sich beim Festzug zum 10-jährigen Jubiläum des Heimatvereins die Tracht der Knechte und Mägde übergezogen.

Dieter Höppner, Reingard Held und Frieda Dölfel hatten sich beim Festzug zum 10-jährigen Jubiläum des Heimatvereins die Tracht der Knechte und Mägde übergezogen. © Heimatverein Wald-Streudorf, NN

Bereits das zehnjährige Jubiläum des Vereins wurde mit den Walder Festwochen über mehrere Wochen ausgiebig gefeiert. In der Festschrift war vermerkt: "Bald nach seiner Gründung hat der Verein seine Aufgaben in mannigfachen Aktivitäten verwirklicht."

Weitere Höhepunkte in der Vereinsgeschichte waren die Heimat- und Begegnungstage im Jahr 1984. Zum 15. Geburtstag gab es dann die Walder Heimattage, bei denen erstmals in der Region Brauchtum unter Beteiligung der gesamten Bevölkerung auf vielfältige Weise lebendig wurde.

Der Walder Schmied Willi Seubelt demonstrierte bei den vom Heimatverein initiierte Brauchtumstagen 1987 sein altes Handwerk.

Der Walder Schmied Willi Seubelt demonstrierte bei den vom Heimatverein initiierte Brauchtumstagen 1987 sein altes Handwerk. © Heimatverein Wald-Streudorf, NN

Die "Walder Kulturtage" entdeckten die Freitreppe der Walder St. Martin und Ägidius-Kirche als Bühne für Konzerte und Theater. "Sommer am See" nannte sich die Veranstaltungsreihe zum 20-jährigen Jubiläum mit Konzerten unter anderem direkt am Ufer des Altmühlsees. Das Licht der Welt erblickte 1992 auch das "Kabarett im Herrmannstadel".

Lichtmess und Fischerfest sind beliebt

"Ein Vierteljahrhundert geht ins neue Jahrtausend" war der Slogan des 25-jährigen Jubiläums mit einer mehrwöchigen Veranstaltungsreihe. Höhepunkt war das "Höfische Leben" im Schlossgarten mit einem Bläserkonzert, höfischen Tänzen, einer Quadrille zu Pferde und einem Barockfeuerwerk über dem Schloss.

Zum 30-Jährigen gab es dann die "Walder Seemeile" an der sich alle Walder Vereine beteiligten. Im Markgrafenjahr 2012 gab es wieder "Höfisches Leben" mit allerlei Tand und Gaukelei.

Ein beliebtes Event ist auch die Veranstaltung zum Lichtmesstag, die jährlich am 2. Februar – dem früheren Tag des Dienstbotenwechsels – auf Initiative des Heimatvereins in der Kleidung der Altvorderen stattfindet. Fest verankert am Walder Seeufer ist längst auch das Fischerfest, das ebenfalls auf Initiative des Heimatvereins ins Leben gerufen wurde. Zwischenzeitlich ist die Stadt Gunzenhausen hier in die Veranstalterrolle geschlüpft.

Heimatbuch und Landschaftskino

"Walder Geschichte und Geschichten" ist der Titel eines Buches, das der Heimatverein herausgebracht hat. Das Werk beleuchtet die reiche Geschichte des Ortes beginnend mit der Vor- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart, lässt aber auch Raum für die Beschreibung von Walder Originalen und origineller Geschichten.

Neuestes "Baby" ist die Errichtung eines Landschaftskinos auf der Anhöhe der Gmabüsch an der Straße von Steinabühl nach Oberhambach. Fünf wetterfeste Kinostühle laden zum Verweilen und Genießen der Landschaft ein.

Keine Kommentare