Neue Bahnbrücke für Cronheim

28.4.2015, 08:00 Uhr
Neue Bahnbrücke für Cronheim

© Erich Neidhardt

Wenn das Bauwerk fertig ist, will der Kreis die Ortsverbindungsstraße zwischen Cronheim und Stetten auf Vordermann bringen. Parallel dazu wird die Cronheimer Ortsdurchfahrt saniert. Die Kosten für alle drei Maßnahmen sind mit knapp 4,1 Millionen Euro veranschlagt.
Bei einem Ortstermin erläuterte Landrat Gerhard Wägemann zusammen mit dem Leiter der Bauabteilung des Landratsamts Eduard Weigl und Michael Stechhammer, dem für die Bauaufsicht zuständigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung, was sich in und um Cronheim alles tut. Der Chef der Kreisverwaltung stellte fest, dass der Bau der Bahnbrücke als die derzeit größte Tiefbaumaßnahme auf Kreis­ebene gute Fortschritte macht.

In den Neubau samt Straßenanschluss auf der Cronheimer Seite investiert der Landkreis laut Wägemann rund zwei Millionen Euro. Hinzu kämen noch Nebenkosten in Höhe von etwa 500 000 Euro unter anderem für die Planung, das Erstellen der Statik und die Baugrunduntersuchung. Für alle drei Vorhaben, also den Brückeneubau, den Ausbau der Ortsverbindungsstraße und die Erneuerung der Ortsdurchfahrt, kann der Kreis laut Wägemann mit einer staatlichen Förderung rechnen.

Wägemann ist froh, dass die Schwierigkeiten mit einem Grundstückspächter, die bisher den Ausbau der Kreisstraße WUG 25 zwischen Cronheim und Stetten blockierten, aus dem Weg geräumt werden konnten. In einem persönlichen, konstruktiven Gespräch habe man im März die Unstimmigkeiten beseitigt. Die Kosten für das Straßensanierungsvorhaben Cronheim-Stetten bezifferte der Chef der Kreisverwaltung auf 1,2 Millionen Euro. Weitere 370 000 fließen nach seinen Angaben in den Ausbau der Cronheimer Ortsdurchfahrt, der in Zusammenarbeit mit der Teilnehmergemeinschaft zur Dorferneuerung über die Bühne gehen wird.

Auf die Details der Baumaßnahmen des Kreises gingen Eduard Weigl und Michael Stechhammer ein. Nach ihren Angaben befasst sich der Landkreis schon seit einigen Jahren mit der Frage, wie man mit der maroden Cronheimer Bahnbrücke weiter verfahren soll. Bei einer Prüfung des fünffeldrigen Bauwerks mit seiner Gesamtstützweite von rund 59 Metern und seiner nur fünf Meter breiten Fahrbahn seien massive Schäden festgestellt worden mit der Folge, dass die Tragfähigkeit aus Sicherheitsgründen auf neun Tonnen Gesamtgewicht begrenzt und die Geschwindigkeit auf zehn Stundenkilometer begrenzt wurde – Letzteres, um zu vermeiden, dass die Brücke zu sehr in Schwingungen gerät.
Sanierung zu kostenaufwendig

Laut Eduard Weigl hat sich beim Durchrechnen der Möglichkeiten rasch herausgestellt, dass eine Sanierung der Schäden an dem bestehenden Bauwerk wegen der hohen Kosten nicht zu vertreten ist. Daraufhin habe man sich für die jetzige Variante als die wirtschaftlichste Lösung der drei von einem Ingenieurbüro präsentierten Vorschläge entschieden.
Nach Angaben Weigls überspannt die neue Brücke nach ihrer Fertigstellung den 60 Meter breiten und bis zu 13 Meter tiefen Einschnitt der Bahnlinie als ein dreifeldiges Bauwerk. Um eine bessere Anbindung an die auszubauende WUG 25 Richtung Stetten zu erreichen, entschloss man sich, die neue Brücke östlich der bestehenden zu errichten. Dies hat außerdem den Vorteil, dass die vorhandene Brücke während der Bauzeit genutzt werden kann. Allerdings sind kurzzeitige Sperrungen nicht ausgeschlossen.

Mit den Bauarbeiten der neuen Brücke in sogenannter Ortbetonweise hat die Firma Berger Bau aus Passau – sie hatte das wirtschaftlichste Angebot beim Landratsamt eingereicht – im vergangenen Oktober begonnen. Seither ist schon viel passiert. Die beiden Widerlager sind so gut wie fertiggestellt und auch die Fundamente für die beiden Doppelpfeiler, von denen sich bereits einer in Bau befindet, sind betoniert. Wenn nichts dazwischenkommt, soll die neue Brücke Ende Juli befahrbar sein. Die Arbeiten liegen im Zeitplan.
Die Fahrbahnbreite der neuen Brücke beträgt laut Weigl 6,5 Meter. Auf der einen Seite wird ein Notgehweg und auf der anderen Seite ein kombinierter Geh- und Radweg angelegt. Am 21. August sollen die Abbrucharbeiten der alten Brücke starten. Die Kosten hierfür sind in den veranschlagten zwei Millionen Euro enthalten. Beim Abbruch, der in nur drei Tagen über die Bühne gehen soll, ist insbesondere darauf zu achten, dass der Gleiskörper der Bahnstrecke keinen Schaden nimmt.

Straßenbau startet im August

Wie Weigl und Stechhammer erläuterten, geht es nach der Fertigstellung der neuen Brücke an die Sanierung der knapp 1,5 Kilometer langen WUG 25. Die Arbeiten sollen im August starten und im Mai 2016 abgeschlossen sein. Die Fahrbahnbreite der neuen Straße beträgt sechs Meter und entspricht damit den Anforderungen der aktuellen Verkehrsverhältnisse, ist die bisherige Straße mit weniger als fünf Metern doch viel zu schmal. Außerdem ist die vorhandene Fahrbahn uneben und verdrückt und hat einen unsteten Verlauf. Um die Tragkraft zu erhöhen, müssen vor dem Asphaltieren Bodenverbesserungen vorgenommen werden. Die Bankette sind mit jeweils 1,5 Metern künftig ausreichend dimensioniert.


Zeitgleich mit der WUG 25 will der Landkreis gemeinsam mit der Teilnehmergemeinschaft die fast 780 Meter lange Cronheimer Ortsdurchfahrt auf Vordermann bringen. Der Kreis erneuert die Entwässerungsrinnen einschließlich der Straßenabläufe und verstärkt den Oberbau der sechs Meter breiten Fahrbahn mit einer bituminösen Tragschicht. Die Bordsteine werden von der Teilnehmergemeinschaft erneuert. Sie kümmert sich auch darum, dass der Asphalt der Gehwege entfernt und durch einen Pfasterbelag ersetzt wird. Zuvor werden diverse Strom- und Telekommunikationskabel erneuert oder ergänzt.

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