Ort zum Wohlfühlen für alle Generationen in Haundorf

6.11.2018, 06:17 Uhr
Ort zum Wohlfühlen für alle Generationen in Haundorf

© Fotos: Erich Neidhardt

Auf der gepflasterten Terrasse des schmucken Gebäudes, das auch als Mehrgenerationenhaus dienen soll, eröffnete Bürgermeister Karl Hertlein den Aktionstag. Mit dem Erreichten zufrieden und bestens gelaunt dankte er allen Wegbegleitern bei dem ehrgeizigen Projekt. "Es soll eine Begegnungsstätte sein für Treffen über die Generationen hinweg", beschrieb Hertlein das Nutzungskonzept für das von Grund auf sanierte ehemalige Schulhaus mit seinen zwei Klassenzimmern, einem Lehrerzimmer und einem Gruppenraum.

Hertlein erinnerte daran, dass das Gebäude vor einiger Zeit wegen rückläufiger Schülerzahlen geschlossen werden musste und stark in die Jahre gekommen war. Nach dem Aus für den "Falkenhof" habe es in Haundorf auch keine Stammtische und dergleichen mehr gegeben. Um dies zu ändern und der Bevölkerung eine neue Begegnungsmöglichkeit zu schaffen, hätten die politisch Verantwortlichen daraufhin den Umbau und die Sanierung des alten Schulhauses auf den Weg gebracht und hierfür bislang rund 910 000 Euro in die Hand genommen.

Nicht unerwähnt ließ der Bürgermeister, dass bei der Maßnahme auch auf die heutigen Anforderungen der Energieeinsparung und auf einen barrierefreien Zugang geachtet wurde. Er ist froh, dass die Gemeinde mit Zuschüssen im Höhe von zirka 355 000 Euro aus bayerischen und europäischen Fördertöpfen rechnen kann. Entstanden sind laut Hertlein zwei Begegnungsräume mit Küche und Theke, die für unterschiedlichste Anlässe genutzt und wie der im Jahr 2003 errichtete Mehrzweckraum auch für private Feiern gebucht werden können.

Sie sollen nicht nur als neuer Treffpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger und die Vereine dienen, sondern auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Theater oder Vorträge verwendet werden. "Wie sich das Haus entwickelt, ist Sache der Bevölkerung", hofft Hertlein auf eine vielfältige und kreative Nutzung der neuen Räumlichkeiten.

Ort zum Wohlfühlen für alle Generationen in Haundorf

Der eigens ins Leben gerufene Arbeitskreis "Begegnungsstätte" — er sorgte am "Tag der Offenen Türen" für die Verpflegung der Besucher — hat Hertlein zufolge schon viele gute Ideen erarbeitet. So sind unter anderem Stammtische und Seniorentreffs geplant. Unter dem Motto "Made in Mönchswald" könnte obendrein eine Präsentationstheke mit handgemachten lokalen Erzeugnissen eingerichtet werden. Auch sportliche Angebote wie etwa Gymnastikstunden sollen nicht fehlen.

Hertlein informierte, dass die gemeindliche "Amtsstunde" als ein ungezwungener Gedankenaustausch künftig am Samstag von 10 bis 11.30 Uhr in dem sanierten Gebäude stattfinden soll. Darüber hinaus wird die Mittagsverpflegung vom benachbarten Kindergarten in das neue Haus verlegt. Sie soll auch offen sein beispielsweise für alleinstehende Bürgerinnen und Bürger. Nicht zuletzt werden die Urlauberehrungen künftig in dem sehr ansprechend eingerichteten Haus über die Bühne gehen und Gemeinderatssitzungen abgehalten.

Den Geldautomat "gerettet"

Karl Hertlein ist genauso wie seine beiden Stellvertreter Werner Kastner und Friedrich Steinbauer und der gesamte Gemeinderat froh, dass es gelungen ist, den Geldautomat der Raiffeisenbank am Ort zu halten. Er ist in einen Raum an der Straßenseite des Gebäudes, wo auch neue Parkplätze entstanden sind, untergebracht.

Im Untergeschoss richtete sich die örtliche Feuerwehr in Eigenleistung neue Umkleideräume sowie ein Büro mit Archiv ein, die vom Feuerwehrhaus aus direkt zugänglich sind. Sehen lassen können sich auch die Außenanlagen. So wurde der frühere Pausenhof zu einer großzügigen Terrasse umgestaltet, die auch für diverse Veranstaltungen wie etwa Musikdarbietungen genutzt werden kann. Zudem entstanden auch hier Parkmöglichkeiten und überdies eine "Tankstelle" für Elektroautos, die noch um eine Ladestation für E-Bikes ergänzt werden soll.

Ort zum Wohlfühlen für alle Generationen in Haundorf

"Es ist eine sehr schöne Geschichte für die gesamte Gemeinde und besonders für Haundorf", merkte Karl Hertlein zusammenfassend an. Er dankte dem Posaunenchor mit seinem Stabführer Hermann Roth für die musikalische Umrahmung des Aktionstags und machte Lust auf einen Besuch der Ausstellung der beiden Künstlerinnen Karin Dohnal (Gräfensteinberg) und Sylvia Kastner, die eine Auswahl ihrer Bilder präsentierten. Zum Gelingen trug außerdem die Jugendgruppe der Musikschule Rezat-Mönchswald sowie die örtliche Gymnastikgruppe bei.

Wie bei der neuen Begegnungsstätte, die nächstes Jahr offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden soll, standen am Sonntag auch bei weiteren Einrichtungen der Gemeinde die Türen allen Interessierten offen. Besichtigt werden konnte unter anderem der Kindergarten "Pfiffikus" mit Kinderkrippe, der 2015 für über eine Million Euro einen Anbau erhalten hat. Wer Lust hatte, konnte sich auch im Feuerwehrhaus — hier gab es frischgemachtes Popcorn — und in den neuen FFW-Umkleiden umschauen und zudem einen Blick ins Haus des Gastes werfen.

Ein Ziel war für viele Gemeindebürger und -bürgerinnen auch die Haundorfer Kläranlage, die in den Jahren von 2014 bis 2016 für über zwei Millionen Euro auf den neuesten Stand gebracht wurde. Zusätzliche 950 000 Euro, erfuhren die Besucher, flossen in die Anbindlung der Ortsteile Brand und Geislohe an die sanierte Abwasseranlage. Nun soll die Obererlbacher Kläranlage folgen. Die Gemeinde rechnet hier mit Sanierungskosten von rund 2,5 Millionen Euro. Präsentiert wurden am "Tag der offenen Türen" mit einem "Energreen" und einen Rückewagen nicht zuletzt die neuen Geräte des gemeindlichen Bauhofs.

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