Planet Paprika leuchtete über Spalt

11.6.2019, 06:19 Uhr
Planet Paprika leuchtete über Spalt

© Foto: Jürgen Leykamm

Der Auftritt des Frankfurters beim Spalter "Heimatzelten für Hopfenhelden" gerät zum wild-charmanten Höhepunkt einer Volksfestnacht, bei der die Stile aufeinander prallen. Mitreißende Brassklänge treffen auf fetzige E-Gitarren-Riffs und Bayern begegnet dem Balkan. Shantels Wurzeln liegen dabei aber eigentlich etwas nördlich davon: im Grenzgebiet zwischen Rumänien und der Ukraine.

Daran erinnert auch seine famose Band namens "Bucovina Club Orkestar", die selbstverständlich auch in Spalt mit von der Partie ist. Dem stampfenden und doch quirligen Rhythmus kann man sich nur schwer entziehen – und das will das Publikum natürlich auch gar nicht. Vielmehr geraten massenweise Beine und Hände ins Fliegen. Diese Balkan Beats, die Shantel erst so richtig populär gemacht hat, sind einfach unwiderstehlich. Immer wieder werden die Tanzwütigen in den Auftritt miteingebunden, ab und an wagt Hantel gar selbst Schritte über die Biertische, umgibt sich dort mit weiblichen Fans und schmachtet sie an: "Bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao". Dazu wummert das Schlagzeug, Bläser und Bass halten im Rhythmus südosteuropäischer Volksweisen dagegen.

Die Melodien muten vertraut an und lassen sich schnell mitsingen. Bei "Disko Partizani", wohl das bekannteste Lied von Shantel samt Band, holt er sich die Mädels auf die Bühne und rockt gemeinsam mit ihnen ab. Die Volksfest-Premiere von Shantel ist extrem gelungen.

Planet Paprika leuchtete über Spalt

© Foto: Jürgen Leykamm

Einheizer spielten davor die "Blechbixn" aus Niederbayern, die in der Hopfenstadt schon öfters ihre Visitenkarte abgegeben haben. Die Musikerinnen (nur Schlagzeug und Bass sind männlich besetzt) bringen mit ihrem satten Big Band Sound ihre Fans auf die Bänke.

Dritte Band des Abends sie sind die ebenfalls aus Niederbayern stammenden "Gringo Bavaria", die auch handfeste Sozialkritik im Gepäck haben. Ihre Outfits mit Zylinder und Stiefel erinnern an den "Steam Punk".

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